Es ist ja doch schade, wenn all die schönen Rezepte und Tipps in den Kommentaren zum „Mai“-Artikel vor sich hin kümmern. Und außerdem ist so eine Tausendsassa-Pflanze ja durchaus einen eigenen Beitrag samt Bildern wert… hier also Eure Rezepte und Tipps dazu, was man mit Beinwell – Comfrey- anstellen kann:
Beinwell? Grab Dir ein paar Pflanzen aus (mit Wurzel) und trockne sie. Ich suche hier grad händeringend nach Beinwell, er ist noch nicht soweit.
Beinwell kuriert oder bessert alles, was mit dem Bewegungsapparat zu tun hat, vom angestoßenen Ellenbogen über Zerrungen, Verstauchungen, “Gliederreißen, bis hin zu Brüchen. Ist eine Superpflanze!
Essen eher nicht. Die Briten kochen ihn zwar und essen ihn wie Spinat, heißt dann Comfrey, aber er soll schädliche Stoffe enthalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Beinwell
Hier gibt’s eine Beschreibung und auch Rezepte:http://www.heilkraeuter.de/lexikon/beinwell.htm
Die Rezepte sind mir allerdings zu kompliziert, ich koche keine Salben oder so.
Ich trockne die ganzen Blätter/Blüten und stecke sie in eine *Papier*tüte.
Die Wurzeln schneide ich in etwa 2cm lange Stücke, sie werden ebenfalls getrocknet. In der Sonne, vor einem auskühlenden Ofen, im Dörrapparat, hauptsache luftig, damit sie nicht schimmeln. Auch ab in eine Papiertüte.
Im Fall des Falles: bei gebrochenen Zehen (bin ich Weltmeister drin) feuchte ich ein Blatt an, wickele es um die Zehe und ziehe eine alte Socke drüber. Mehrere Nächte lang.
Bei blauen Flecken oder angestoßenen Gelenken ebenfalls Blätter anfeuchten, auflegen und mit Binde fixieren.
Die Wurzel enthält mehr Wirkstoffe. Im Notfall (Prellung, Zerrung, Bruch) zerstoße ich sie im Mörser, vermische sie mit Wasser, streiche den Brei auf und fixiere mit einer Binde. Falls greifbar noch mit einer ES-Kompresse dazwischen, dann kann man die Binde besser lösen und waschen.
Okay…. mal sehn, ob ich das mal ausprobiere, bin ja faul……. und:
Falls doch jemand eine Hexenküche daheim hat hier ein Rezept für Beinwellsalbe, die ich von einer ganz lieben Bienenkuschlerin bekommen habe, die ich letze Woche auf einem Workshop kennen lernen durfte:
Quote:
>Beinwellsalbe
100g gut gereinigte und zerkleinerte frische Wurzeln in einen Topf geben, mit 500ml kaltgepressten Olivenöl auffüllen und unter stetem Rühren 30 Minuten bei maximal 70 Grad erhitzen.
Danach wird die Masse abgesiebt (dieser Rest kann gleich als Breiauflage benützt werden). Das Auszugsöl wieder in den Topf geben, 50g Bienenwachs zugeben und schmelzen lassen. Danach wird der Topf vom Herd genommen und die warme Salbe in kleine Döschen gefüllt. Nach dem Erkalten werden die Döschen geschlossen. Die Salbe ist ein Jahr haltbar.Anwendung: schlecht heilende, unblutige stumpfe Wunden; Quetschungen, Verstauchungen, Blutergüsse, Prellungen, Muskelkater, Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung, Nagelbettentzündung, Nerven-und Gelenkbeschwerden…<
Sie erwähnte noch, dass die Salbe nur im Winter zubereitet werden darf, ich hab vergessen, warum.
Falls mir „jemand“ (*g) im Winter Wurzeln und Bienenwachs im Tausch für ein Döschen fertige Salbe zukommen lassen möchte, bin ich bereit, einen Versuch zu wagen.
*Jemand*, die Wachs und Wurzeln gäbe, wüsste ich da schon…. Wäre nämlich was ganz wunderbares, eine Salbe aus eigenen Zutaten zu haben- aber das Wachs müsste erstmal schnödes gekauftes Mittelwändchen-Wachs sein, das haben wir noch liegen….
[…] Fjonka hat an dieser Stelle bereits ausführlich über Comfrey, was englisch oder pflanzisch ist, berichtet.) Man kann sie aber […]
Das war ja mal ergiebig heut! Danke Fjonka und neckarhex, Beitrag samt Antwort ist schon abgespeichert 🙂
Oh, das war mir bisher entgangen. Gute Rezepte, wobei ich auf die käufliche Variante schwöre: Traumaplant Salbe, die auch „nur“ mit Beinwell kuriert. Das aber so effektiv und gut daß sie bei uns auch sehr häufig (leider notwendig) im orthopädische Bereich zum Einsatz kommt – vom überlasteten Gelenk nach zuviel Gartenarbeit 😉 bis zu allem, was nicht besser mit Arnikasalbe behandelt wird.
Wir haben ihn auch im Garten, nachdem ein Zögling von meiner Mutter mühsam betüddelt wurde und endlich angegangen ist: Comfrey ist eines meiner liebsten Küchenkräuter, gleich gefolgt von Borretsch – und so ähnlich schmeckt er auch. Ich wußte gar nicht, daß man den auch gemüsig verwendet – wäre mir ggf. sogar zu intensiv, denn er hat ein sehr intensives und ganz besonderes Aroma. Aber ein anständig großes, nicht zu altes Blatt fein gehackt an eine Salatsauce für Blattsalate, oder in eine Joghurtsauce/dip, Pellkartoffel-Quark und dergleichen ist ein Genuß, den man unbedingt mal ausprobieren muß.
Auch sehr lecker ist eine Comfrey/Borretsch-Zitronenbutter: man nehme ein viertel Pfund Butter, lasse es zimmerwarm weich werden und vermische es mit einer Handvoll fein gehacktem Comfrey oder Borretsch (die Stücke sollten aber noch als solche zu erkennen sein, sonst wird die Farbe umschön) und den Zesten von 1/2 bis 1 Zitrone. Wer einen Zestenreißer hat: das sieht besonders schön aus in der Kräuterbutter; sonst die Schale hauchdünn schälen, von weißen Häuten befreien und in feine Streifen schneiden. Mit der 2. Methode nur 1/4 bis maximal 1/2 Zitrone verwenden. Nach wunsch leicht salzen, glattstreichen und im Kühlschrank wieder festwerden lassen. Das Aroma kommt besonders gut heraus, wenn man die Butter über Nacht ziehen läßt. Besonders attrkativ sieht es aus, wenn die Butter noch mit 1-2 TL abgestreiften Blättern von Ringelblumen vermischt wird, die einen schönen Farbakzent setzen.
Comfrey wie auch Borretsch ist ja ziemlich hartnäckig im Garten und breitet sich recht großzügig aus, wenn man ihn läßt. Einerseits blühen beide sehr schön und werden von Insekten geliebt, anderseits kann man mit den Blättern oder ganzen Pflanzen (Borretsch ist einjährig, samt sich aber gut selbst aus, Comfrey ist mehrjährig, soweit ich weiß) hervorragend mulchen oder den Kompost verbessern (Pflanzen oder -teile einfach komplett draufschmeißen). Und Pflanzenjauchen aus Comfrey haben ebenfalls viele Vorteile, die man bitte bei Kraut&Rüben nachschlage möge 😉
Vor Jahren waren wir in einem dänischen Hofgutsgarten zu Besuch, der aus finanziellen Gründen nur noch in Teilen gepflegt wurde. Teile der „ungepflegten“ Bereiche waren von Comfrey übernommen worden, der übermannshoch (gut 2m oder noch mehr) wuchs und üppig lila blühte – und in dem es summte und brummte. Ein wunderschöner Anblick.
Dann ist das gebongt! 😀