…am letzten Wochenende: Gärten und Architektur!
Leider gab’s hier oben bei uns nicht allzu viel an geöffneter Architektur, aber ein zum Wohnhaus umgebauter Schweinestall hat uns dann doch interessiert. Also auf nach Markerup. Hier waren wir ja in einem Privathaus, ich habe nur ein einziges Foto gemacht, weil mir dieser Anblick so gefallen hat:
Das ganze, so erklärte der Architekt, der auch dort war, in einem kleinen Vortrag, musste, weil normalerweise im Außenbereich des Dorfes nicht gebaut werden darf, ein paar Bedingungen erfüllen: über 50% mussten stehenbleiben, höher durfte es auch nicht werden, die Maße mussten gleich bleiben. Und so sieht man ein langgezogenes Flachdachhaus in gelbem (schönem gelben!) Stein mit grauen Fenstern und Türen, das ein bißchen wie „oben abgeschnitten“ wirkt.
Ich persönlich bin ganz entschieden zu konservativ für dieses Haus! Der Ausblick aus den riesigen Fenstern nach hinten über Felder und ein Wäldchen, eeeewig weit: grandios, wirklich! – Das war’s aber auch schon, was mir gefallen hat *g*
Gespachtelter, grauer Glanzfußboden, Birkensperrholzeinbauten mit sichtbaren Schrauben und schiefen Stößen, alles, aber auch alles schier, glatt und glänzend – dazu lange, enge Gänge, von denen die Zimmer (Zimmer? Nischen, die von den Gängen abgehen und durch Schiebetüren abtrennbar sind) abgehen- das muß man mögen! Ich mochte es nicht, aber es war sehr spannend, es sich anzugucken: Es gibt Erdwärme, Betonkernerwärmung als Heizung und Solarthermie, und trotz der großen Fenster ist das Haus kurz vor Passivhaus-Standard.
Wir sind dann gleich weitergefahren zu den ersten Gärten, die wir uns anschauen wollten, und diesmal haben mir vor allem die „Orangerien“ gefallen, die wir gefunden haben. In einem richtig schön gestalteten langen, schmalen Garten mit gefühlten hunderten von schönen Ecken und Winkeln in Ausacker gab’s ganz hinten an der Grundstücksgrenze die erste zu sehen:
Der Mann hat dieses Häuschen selbst gebaut, und obwohl es ja eigentlich „nur“ ein Tomatengewächshaus ist, finde ich es wunderschön, mit den alten Fenstern und den erhöhten Beeten.
Man tritt ein und geht erst einmal 2 Stufen abwärts, links wächst der große Weinstock, von dem Einem im Herbst sicherlich wortwörtlich die Trauben direkt in den Mund wachsen, und das ganze hat so eine schöne, ruhige Atmosphäre, daß man am liebsten eine Tomate wäre, um dort einziehen zu können!
Im unteren Bild, das ist der Blick, wenn man sich einmal herumdreht, zurück gen Eingang.
Ein praktischer, einfacher Arbeitstisch, noch ein schönes Stallfenster- und guckt mal, oben, auf dem Türstock!!!!
🙂
Für zwei Euro habe ich dann noch einen riesengroßen Topf mit einem vor Gesundheit strotzenden Wasserdost erstehen können. Prima, denn der meine, den ja im letzten Frühjahr das doofe Reh abgefressen hatte, hat sich davon nicht erholt. Er ist nicht wiedergekommen.
Weiter ging es im selben Ort in einem völlig abseits gelegenen Resthof. Leider haben uns da die Besitzer richtig „eingefangen“, und so konnte ich das schönste nicht in Ruhe fotografieren: aus der ehemaligen Mistplatte hatte der Mann aus alten Ziegelsteinen einen wirklich absolut gut gelungenen Senkgarten gemacht: Zur Miste ging’s 4 oder 5 Stufen runter, und drumrum war nicht nur schlicht aufgemauert, sondern auch noch ringsum sozusagen „gemauerte Pflanznischen“ hochgezogen, in denen Kräuter ein paradiesisches Leben führen können: niedriger gelegen als die Mauer drumrum und dadurch geschützt, aber hoch und in sonnigen Backsteinen warm geborgen- sah wunderbar aus und duftet sicher herrlich, wenn denn die Sonne scheint. Wenn.
Fotografieren konnte ich aber fix mal die „Orangerie“ dieses Hauses: viel schlichter, von außen sogar eher abgerissen wirkend, finde ich sie von innen auch richtig kuschelig und sehr anheimelnd!
Wir sind dann, durchgefroren wie wir waren, erstmal heimgefahren und haben den Ofen angeschmissen. 15° bei heftigem Sturm und nur seltenen Sonnenlöchern hatten leichte Motivationsschäden hinterlassen … aber nach zwei Stunden aufwärmen hat uns die aussicht auf weitere schöne Gärten und – nicht zu vergessen – auf Torte dann doch nochmal hochgerissen.
Unsere zweite Gartenrunde führte uns in die Gegend von Gelting. Der eine Garten war für unseren Geschmack das hinfahren nicht wert. Ein typischer Fall von „Viel hilft viel“- Mentalität: Ein Dekoteil neben dem nächsten, am Haus hier noch’n Giebelchen und da ein Türmchen und dort noch ein Zierelement- nein, das ist nicht unsere Welt.
Der andere hatte einiges an schönen Ideen, nett gemacht, wie zum Beispiel diese winzige Laube: Ein Toter Baumstamm, ein Pfosten, daran befestigt im Bogen eine Baustahlmatte, Kletterpflanzen dran- und fertig ist die lauschigste Mini-Laube, die man sich denken kann!
Oder hier. Eine Kräuterspirale aus alten Backsteinen, einfach aufeinandergeschichtet. Sieht wirklich toll aus, finde ich!
Was aber natürlich absolut bestechend war: der Blick von dem Läubchen aus!
Ich weiß nicht, ob man’s erkennt, aber neben/ hinter dem ganz linken windgepeitschten Baum- das ist schon die Geltinger Birk, die Ostsee! Und rechts von ebendiesem Baum sieht man am anderen Ufer der Engstelle: die Windmühle Charlotte! Ist schon toll, wie manche Leute so wohnen!! Ich hab das Bild extra groß gelassen, wenn man’s anklickt, kann man’s zumindest auf meinem Bildschirm gut sehen.
Wir sind dann nach einer superleckeren Schokotorte für 1,50 wieder heimgefahren und wärmen uns erstmal wieder auf (bin immer noch etwas fröstelig!!) Übermorgen soll’s 24° bei Sonnenschein und ohne Wind haben, kann ich mir momentan garnicht vorstellen….., ob’s stimmt, werde ich Euch, wenn Ihr dies lest, schon sagen können- denn wie fast immer gibt’s einen Zeitsprung zwischen schreiben und veröffentlichen… bis denne 🙂
Die Fenster der ersten Orangerie sehen wunderschön aus. Ansonsten hast du mir gestern gut beschrieben, was ich heute sehen kann. Der Spaten ist noch nicht getestet. Ich geben dann Bescheid, ob ich ihn behalte. 😉
Das Läubchen könnte mir gefallen, für meinen Garten. Die Aussicht auch. Hach! Aber ich habe hier ja auch Garten und Aussicht. Mal sehen, was draus wird.
Och wie schön. ICh will auch einen Garten. (Und einen Gärtner dazu.) Und würde euch gerne ein paar von den knapp 40° abgeben, die in meinem Büro herrschen. Reichen 15°? *rüberreich*