Das gestern hat – was mich freut! – ein Nachspiel. Hier ist es:
Des Paradiesapfels Opa war Schuster, schrieb sie gestern im Kommentar:
Mein Opa war reisender Schuster. Aber nicht annähernd so prächtig wie auf den Vignetten. Die Leute konnten sich nur Flicken leisten, selten neue Schuhe. Und so hauste der Opa, wenn er denn mal daheim war, mit seiner 5-köpfigen Familie in einem Häuschen in dem Werkstatt, Kochen, Schlafen und Leben in ein und dem selben kleinen Raum statt fand. Mit Abtritt aufm Hof.
Das hat mich daran erinnert, daß ich in allerhand Museen ganz fasziniert war von den Schusterlampen- Die Schuhmacher waren ja eh meist sehr arme Leute, nicht umsonst hatten sie sich diese raffinierten Lampen ausgedacht, bei denen wassergefüllte Glaskugeln die einzige Kerzenflamme/ Petroleumslampenflamme vervielfältigten und so sparsam Helligkeit erzeugten.
Bild: Museum Burg Ramsdorf, Bildrechte/-herkunft: Archäologie Nockemann, Foto: Guido Nockemann
Aber Schusterlampen gibt es auch noch gaaaanz anders, schrieb Steffi gestern in den Kommentaren:
In Blomberg gab es im 18. Jahrhundert viele Schusterbetriebe, die Ihre Waren in einem Umkreis von etwa 150km auslieferten. Da es auf den Märschen teilweise recht dunkel war und sie meist zu zweit, mit einer Stange mit Schuhen zwischen sich, über Land auf die Märkte gingen, haben sich (zumindest die hiesigen) den “Hemdschlapp” aus der Hose gezogen, quasi als Reflektor, damit sie einen gleichmäßigen Abstand halten konnten, ohne “über Kopps zu kommen”. Dieser Trick wurde und wird “Blomberger Schusterlaterne” genannt. Ob es diese Idee auch woanders gab, ist mir nicht bekannt.
Ich hatte übrigens das Schusterlaternenbild schon herausgesucht, den Beitrag hier schon bis dahin geschrieben, als der Kommentar von Steffi kam – so passend!! Diese Art Schusterlaterne war mir noch kein Begriff gewesen!! 🙂
das passt ja wirklich 🙂
genau so eine lampe habe ich in der verfilmung von „jane eyre“ mit mia wasikowska und michael faßbender gesehen! also, die mit den glasgefüllten kugeln jetzt.
und dachte noch, als die kamera das teil streifte: „was für eine geniale idee.“
quatsch, glasgefüllt. wassergefüllte glaskugeln natürlich.
dabei hatte ich doch schon einen kaffee 🙂
Oh, wie nett! Leider hat meine Oma nie eine solche Lampe erwähnt.