Kein Grundofen.

Die erste Vorentscheidung ist gefallen. Bzw eigentlich gleich mehrere:

Voigt wird unser Ofenbauer. Obwohl uns die Zeichung vom Herrn Wölfel wirklich gut gefallen hat, haben uns mehrere Dinge überzeugt:

  • Der Herr F. möchte gern eine beheizte Ofenbank. Die kann Fa. Wölfel uns nicht anbieten.
  • Bei Voigts ist alles aus einer Hand. Wir hätten, hätten wir Wölfels Angebot angenommen, eine extra Firma mit dem Fundament beauftragen müssen.
  • Das waren die zwei Dinge, die vorher schon zugunsten Fa. Voigt sprachen. Dann ist Herr Voigt nochmal hier gewesen, mit dem Modell, von dem ich vorher das Foto hier ja schon gepostet hatte. Und dann haben wir zusammen modelliert und geschnackt und nochmal was abgeschnitten und was drangeklebt und gesprochen.

Und danach hatten wir das Gefühl:

Ja. Das ist gut! Hier isses:

"Rohbaumodell" neu

„Rohbaumodell“ neu

Der Blickwinkel ist etwas anders, aber man sieht: er ist deutlich höher einerseits und schmaler andererseits. Die Bank ist etwa stuhlhoch und -tief (etwas niedriger, dafür etwas tiefer zum bequemeren sitzen), und wir haben zugunsten der Optik einen Sitzplatz weniger (was ok ist, ich mag eh nicht so gern mit dem Hintern auf „warm“ sitzen)

Der Ofen wird übrigens kein  „purer“ Grundofen. Der Grund: wir möchten den Flur mitbeheizen, und wir möchten’s auch mal schnell warm haben können. Deshalb bekommen wir nun einen Metalleinsatz hinein als Feuerraum.(Grundofen: gemauert) Es wird Luft angesaugt, die an diesem Metalleinsatz von außen vorbeizirkuliert, sich aufheizt und durch ein Metallgitter in den Flur (Durchbruch) oder ins Wohnzimmer (Gitter in der Ofen-Decke) geleitet werden kann. Auch das hätte Fa. Wölfel uns nicht anbieten können.
Der Rest ist wie beim Grundofen: Züge, durch die das heiße Rauchgas zirkuliert, bevor es in den Schornstein geht, erhitzen Ofenmasse und Bank und diese geben Strahlungswärme an den Raum ab.

Zum Vergleich und zur Erinnerung mal das Modell, mit dem Herr Voigt gekommen war, und das ich vom Foto ja kannte:

Modell vom Ofen

Modell vom Ofen, alt

Den Ofen wird man ein bis zwei Mal täglich mit jeweils ca sieben Kilo Holz befüllen und vollständig abbrennen lassen (nicht, wie jetzt, ständig nachlegen), je nach Wärmebedarf und Außentemperatur.

Nächste Woche bekommen wir noch das „versäuberte“ und genau maßstabsgerechte Modell, dann können wir auch unterschiedliche Keramik mitnehmen, um uns bei unseren Lichtverhältnissen entscheiden zu können. Es wird Keramik geben, aber in Maßen 😉

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16 Kommentare zu “Kein Grundofen.

  1. Theo Kern sagt:

    Ein Grundofen ist das allerdings nicht, sondern ein Warmluftofen mit gemauerter Nachheizfläche (Kombiofen).
    Die durchschnittliche Leistung (allerdings stark schwankend) wird bei 2 x 7kg Holz knapp 1,9kW sein.

    • Fjonka sagt:

      …steht auch oben im Text, daß es eben kein reiner Grundofen ist 🙂

      • Theo Kern sagt:

        Es gibt keinen „unreinen“ Grundofen.
        Lediglich Grundofen (Strahlungsofen) oder Warmluftofen.
        Ihr Ofen ist ein Warmluftofen, egal was der Ofenbauer dazu beschönigend sagt.

        • Fjonka sagt:

          Okay. Allerdings wissen wir ja, was wir bekommen, insofern ist für mich Laiin die korrekte Bezeichnung wahrscheinlich nicht so wichtig wie für Sie.
          Habe gestern büschen auf Ihrer Seite gestöbert. Durchaus interessant, finde ich.

  2. felis sagt:

    Mei. Unaufwendig klingt das nicht … aber für eine Berliner Stadtmenschin überwältigend attraktiv. Viel Erfolg!

    • Fjonka sagt:

      Ja, das wird auch viel Baustelle geben und viel Schmutz und … aber nuja – was neues, schönes und hoffentlich dann auch effektives und sinnvolles gibt’s ja dann dafür!
      In Berlin haben doch ganz viel Wohnungen diese alten, riesigen Kachelöfen!? Genauso schön sind die in vielen Fällen – das mit der Effektivität steht auf einem anderen Blatt … aber immerhin: keine Heizungsluft, das ist doch auch schon ganz fein…

  3. Neckarhex sagt:

    Ich bin schon mal sehr gespannt, wie es dann mal wird – und auf eure Erfahrungen hinterher. Ich verstehe und akzeptiere alle Argumente für dieses Ofenprinzip, und kann gut verstehen sich dafür zu entscheiden. Aber weiß auch immer wieder daß genau das nichts für mich ist. In allen Häusern mit diesem oder ähnlichen Öfen, die ich kenne, ist es mir immer entweder zu kalt (weil der Ofen aus ist und nicht mal schnell für eine Stunde oder zwei angeheizt wird/werden kann, oder weil man nicht damit gerechnet hat abends noch sitzen zu wollen, aber der Ofen schon wieder auskühlt) oder vieeeel zu warm, weil das gute Stück an ist und die Bude warmbullert… mich findet man dann immer in den Ecken, die am weitesten entfernt sind, ausgezogen bis aufs T-Shirt und ggf. sogar noch barfuß, weil ich schmelze. 😉
    Ich mache gleichzeitig aber auch immer wieder die Erfahrung, was für ein Riesenunterschied „Kaminofen“ so wie ihr ihn jetzt noch und wir haben (und der treffenderweise ja auch häufig Schwedenofen heißt) macht im Stein-versus Holzhaus. Meine eine Schwester und meine Eltern haben jeweils einen von derselben Firma, meine Schwester dabei ein viel größeres Modell, das den ganzen Tag an ist und das gesamte Haus heizt über geschickt geplante Treppenöffnungen und Flure, und mit einer dicken Granitplatte an der Wand dahinter, während das Haus extrem gut isoliert ist und wärmereflektierende Materialien im Innenausbau verwendet (spezieller Putz, Korkboden etc.). Bei meien Eltern ist der Kaminofen ein Zusatz, der wegen der Gemütlichkeit angemacht wird und im Winter oft die Heizung weitgehend ersetzt, dann aber entsprechend häufig bestückt werden muß (Haus Mitte 70er, zwar für damals gut isoliert, aber im Verhältnis zu heute nicht mehr). Bei meiner Schwester muß man nach der ersten Stunde einen dicken Klotz pro 1-2 Stunden nachlegen, wie auch bei uns, wo sich die Holzwände nicht mit aufheizen müssen, weil sie nichdt auskühlen, und der Innenraum sehr gut isoliert wird. Wir benutzen allerdings häufiger kleinere Klötze, die häufiger nachzulegen sind, damit es nicht so sehr warm wird. Und nach 2-3 Stunden lassen wir den Ofen meistens ausgehen weil es zu warm wird.
    Euer Haus, so wie ich es kenne, ist buchstäblich das erste wo ich mir das Prinzip als wirklich sinnvoll und nach Wunsch funktionierend vorstellen kann, und weil „genug“ Haus und Raum da ist, der geheizt wird, sodaß die Wärme auch Verwendung findet und sich nicht in einem zu kleinen Wohnraum staut.

    • Neckarhex sagt:

      (von derselben Firma wie wir)

    • Fjonka sagt:

      Ja, das glaube ich auch. Zumal wir es ja bei einem in gewisser Hinsicht ähnlichen Haus (dem „vordem“ beschriebenen Bahnhof) in Aktion erlebt haben, und über die Erfahrungen der Besitzerin gesprochen haben: Sie hat auch den mit Metalleinsatz, dh zusätzlicher Konvektionswärme, weil sich das für so große UND hohe Räume in nicht neuzeitlich isolierten Häusern alös sinnvoll erwiesen hat.
      Wir werden nachher wissen, ob’s sinnvoll war, aber jetzt erst einmal scheint’s uns besser als unser jetziger Ofen, bei dem täglich alles ganz neu aufgeheizt werden muß.
      – Naja, natürlich nicht GANZ- wir haben ja über Nacht bzw wenn wir weg sind die Ölheizung, so daß ca 17° immer konstant bleiben (ist ja auch besser für die Effizienz und auch für die Bausubstanz), aber es bleibt halt nicht warm.

      • Neckarhex sagt:

        So ähnlich ist es bei uns auch. Bzw. die Pelletsheizung soll die 17°C liefern, aber de facto sind es auch nachts nie weniger als 19°C wenn tagsüber die Sonne scheint oder der Kamin mal an war; nur wenn wir länger nicht einheizen wird es kühler. Mal aus Neugier gefragt: wieviel Ster braucht ihr im Moment durchschnittlich im Jahr an Kaminholz?

        • Fjonka sagt:

          STER????
          Also, wir brauchen etwa eine bis anderthalb BAUSTAHLMATTEN, das ist unser Maß- aber frag mich nicht… hier rechnet man normalerweise in Schütt- oder in Raummetern. Ersteres Holz, locker aufgeschüttet, letzteres gestapeltes Holz. Und da soll eine Matte wohl etwa 2-3 Schüttmeter beinhalten, je nachdem, wie viel sie überlappt beim aufstellen. Haben „die 2 Jungs“ letztlich mühsam ausgerechnet, als wir bei Freunden waren….

          • Neckarhex sagt:

            Ähm – Ster = Raummeter bei Brennholz… das ist eigentlich die gängigste Einheit, nach der auch Preise verglichen werden, wobei ich nicht weiß ob die auch beim Schütten anwendbar sind. Hier wird sehr viel Holzwirtschaft betrieben, aber nach Raummetern darfst Du nicht fragen, da guckt Dich der Holzbauer ratlos an. *g* Wir brauchen durchschnittlich 1,5 bis 2 Ster, wenn wir viel heizen.

            • Neckarhex sagt:

              Ah, Wiki sagt:
              1 Schüttraummeter = 0,6-0,7 Raummeter/Ster. Da hat es auch Umrechnungsfaktoren. Der Artikel beschreibt auch genau wie wir bei uns ans Holz kommen: Bauern mit entsprechendem Angebot suchen, und der hat seine 1-Meter-tiefen Stapel. Je nach Bestellung wird davon Holz weggenommen und nach Wunsch zugesägt und geliefert, oder kann abgeholt werden. Stellenweise kann man beim Sägen dabeisein und schleppen helfen.
              http://de.wikipedia.org/wiki/Ster

            • Fjonka sagt:

              Bei Ster gucken sie dann hier oben entsprechend dumm 😉
              Ok, also brauchen wir wohl derzeit zwischen 1,5 und 2 Raummetern….
              bei uns läuft das etwas anders mit dem Holz-besorgen: das Straßenbauamt bringt einen Kipper voll, und wir sehen dann, wie viele Matten das werden. Oder Freunde haben einen Baum liegen, und wir sehen dann, wie viele… oder wir haben Bäume liegen und sehen dann… oder beim Waldbesitzer liegen unordentliche Stapel, wir schichten die dann auf den Hänger und dann wird pi mal Daumen bezahlt, und wir sehen dann nachher …*g*
              So richtig ordentlich offiziell Holz gekauft habe ich noch nie, bisher.

  4. ladypark sagt:

    Glückwunsch zu eurer Entscheidung!

    Die Argumente klingen sehr überzeugend. Wann soll’s denn losgehen?

    • Fjonka sagt:

      Irgendwann im Sommer, wenn eine heftige Baustelle im Wohnzimmer nicht soooo schlimm ist… aber da geht’s auch nach der Planung der Firma. Die haben noch mehr vor, hat er erzählt, und befinden sich gerade im Anfang der Jahresplanung, sozusagen.

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