Seit wir Bienen haben, bekommt er deutlich weniger Aufmerksamkeit, was ihm aber deutlich weniger schadet als viele Gartenzeitschriften vermuten lassen würden. Liegt sicherlich auch daran, daß ein Garten, der mir gefällt, eh schon näher am Natur-Prinzip „es bleibt, was die Umstände mag“ ist als viele andere Gärten. Für dieses Prinzip gibt es jetzt, so lese ich, auch einen modernen Namen: „Black Box gardening“.
Will heißen, man läßt die Pflanzen gärtnern und greift bloß ein, wenn Einem das Resultat nun so gar nicht gefällt. Mache ich seit Jahrzehnten 😉 Trotzdem stehen noch viele Stauden, die ich vom Vorbesitzer des Hauses übernommen habe. Andere sind verschwunden – auch solche, die ich teuer gekauft habe, denn natürlich versuche ach ich immer wieder, anzusiedeln, was ich mag. Erfolge und Mißerfolge habe ich ja schon öfter hier mitgeteilt. Aber die Versuche werden seltener, die Akzeptanz wuchernder Pflanzen größer, zumindest, wenn sie denn bei Biens und anderen Insekten beliebt sind…
In diesem Jahr nun startet erstmals das Experiment „nein, auch wenn es noch so lang trocken bleibt, hier wird nicht flächendeckend gegossen!“. Der 1000-Liter-Regenwassertank ist lange schon leer – auch weil ich mein Gebüsch längs dem Teich natürlich hege – und das bedeutet auch: gießen. Aber ich weigere mich erstmals, dem flehenden Blätter-einrollen, dem jammervollen Anblick gelber, hängender Stauden, den lautlos rufenden flachliegenden Rispen nachzugeben! Ich habe einige Lieblinge, das gebe ich zu. Der Wasserdost, erst letzten Herbst gepflanzt, nachdem der erste Versuch am blöden Reh gescheitert war, gehört dazu, ebenso die Sterndolde. Die bekommen Wasser. Und ich sammle Brauchwasser und bringe es in den Garten, zB wenn wir Honigreste in klarem Wasser erstmal sich anlösen lassen, weil man ihn sonst gar nicht aus den Gläsern/ Eimern rauskriegt, oder wenn ich Fenster nur mit Neutralreiniger im Wasser putze. Ab in den Garten, nicht in die Spüle. Aber im Zuge des Konsumverminderns wird nun auch noch stärker Wasser gespart, und der Garten war da jedes Jahr wieder ein großer Frischwasserfresser. (Jetzt wißt Ihr auch, wieso oben das „Kleinvieh“-Logo zu sehen ist)
Was das blackboxgardening betrifft, darf man gespannt sein, wie sich mehr Sonne (Mirabelle weg) und weniger Wasser auswirken werden.
Aber nun gibt’s noch ein paar Bilder, die zeigen, wie sich meine Anpflanzungen entwickelt haben. Zufällig bin ich letztlich mal wieder auf diesem Beitrag von 2011 gelandet, und ich war selbst überrascht, wie viel doller als in meiner Wahrnehmung die Walnuß und die Haselnuß hinten im Knick seither gewachsen sind! Schaut nur!
Nachgereicht für die Einab-Blogparade 🙂
Hallo Fjonka!
Wir haben seit dem Frühjahr endlich einen Auslass für die Regenrinne und eine Regentonne. Seitdem gibt es auch so gut wie kein Trinkwasser mehr für den Garten. Ich habe aber auch einen echt sehr kleinen Garten, da reicht die eine Regentonne für die Töpfe, die herumstehen.
Danke fürs Verlinken, ein sehr inspirierender Beitrag!
lg
Maria
Dies‘ Jahr hätte uns auch eine Regentonne gereicht, so besch*** war der Sommer *gg* der 1000-Liter-Tank war zwar auch mehrfach leer, aber nur einmal haben die empfindlichsten Stauden an der sonnigsten Stelle kurz die Blätter hängenlassen. Das Tank-Wasser haben wir hauptsächlich benutzt, um Bienen-Zubehör zu säubern, dafür muß man ja dann auch nicht Trinkwasser verschwenden.
Ich habe noch nie anders gegärtnert.
Was ich immer mache, ist, dass ich die Grasmath unter den Sträuchern verteile, das hält die Erde darunter feucht. Ansonsten gieße ich nur Kübelpflanzen. Wenn ich denn mal welche habe, was selten ist. Nehme ich mir immer wieder vor, und immer wieder wird es nix.
Ich wundere mich derzeit darüber, dass mein Rasen trotz der anhaltenden Trockenheit so satt grün steht. Die Nachbargärten (alle ordentlich auch 3cm getrimmt) sind braun. Ob das wohl an meiner altmodischen Mähtechnik liegt? 😉
Wenn das Gras höher ist, bleibt es länger grün, weil der Boden darunter nicht so schnell austrocknet.
Und vielleicht verzichtest Du ja auch auf Moosentferner. Moos ist wie en Schwamm. Nimmt schnell viel Wasser auf und gibt es langsam wieder ab.
…und ist sowohl grün als auch weich, was bedeutet: sieht okay aus, aber man verschwendet weniger Benzin beim mähen. (Und weniger Zeit!) SEHR umweltfreundlich, praktiziere ich schon seit ich hier wohne! Im Leben würde ich kein Moos aus dem „Rasen“ harken.
Weißer Hintern, gelbe Streifen: Erdhummel
Selbst, wenn ich wollte,ich könnte hier gar nicht flächendeckend gießen.
Gegossen werden nur die Tomaten mit Wasser aus Regentonnen.
Anfangs musste ich da nur ein paar neue Schlauchschellen anbringen. Wenn die Tonnen sehr voll sind,bekommt auch das Beet etwas Wasser aus der Tonne. Die Kräuter brauchen sowieso kein zusätzliches Wasser.
Die Regierung geht allerdings mit dem Schlauch übern Hof. Wenn sich ein Teil der Wiese zur Trockenrasengesellschaft entwickelt, ist mir das ganz recht.
Ich habe hier Mäuse ohne Ende und keinen Kater. Der Regenwurmbussard traut sich wohl nicht in den Garten und der Killer frisst große Vögel. Ich brauche ein Wiesel.
Warum nicht? Wie wärs mit nem Frettchen? Oder ne Schlange. Oder du musst doch die Regierung stürzen und einen Kater als Mausminister einsetzen.
Ne Ringelnatter fände ich gut! (Die könnte dann gleich helfen, die Regierung zu stürzen. IIIIIH! Eine Schlange!) Besser ein Paar Ringelnattern. Und Hühner! Aber erstmal wollte ich ja in den Feinkostladen, Weinbergschnecken besorgen. Das fällt nicht so auf.
Eine Woche noch, dann … Du weißt schon *gg
Wenn ich wissenschaftliche Belege finden könnte, dass das mit dem Regen bringen wirklich immer funktioniert, ich würde einen Job draus machen. 😉
Hier schüttet es schon wieder wie aus Kübeln. Ich gäbe also gerne auch sofort was von ab.
Wenn Du eins brauchst, gibt’s von mir ein Empfehlungsschreiben – denn laut We´tterbericht wird’s auch diesmal wieder klappen mit Dir und dem Regen …. *g*