Ausgedehnt oder schrumpfelig?

Ich lese gerade „Das große Los“ von Meike Winnemuth und fand darin ein Zitat:

Das Leben schrumpft oder dehnt sich aus proportional zum eigenen Mut

Anais Nin

Das finde ich sehr, sehr wahr und stelle fest, daß mein Leben sich zwar verglichen mit den verzagten letzten beiden Jahren wieder deutlich ausgedehnt hat, aber sich immer noch um einiges zu schrumpfig anfühlt.

Frau Winnemuth ist mit der bei Jauch gewonnenen halben Million ein Jahr lang in zwölf Städten gewesen (pro Monat in einer großen Stadt gewohnt hat sie) und berichtet weniger von den Städten selbst als davon, was die so mit ihr gemacht haben. Und geht das ganze auf eine sehr schöne, entdeckerische Art und Weise an. Guckt, wohin sie der Tag führt. Offen sein, sich überraschen lassen. Antennen auf Empfang gestellt.

Sehr lesenswert, allerdings nur, wenn das eigene Leben gerade nicht zu schrumpfig ist. Schon so kommen mir ab und an die Tränen. Und dabei bin ich durchaus „on my way“, wieder: Kleinvieh, Besuch von Couchsurfern, der in diesem Jahr ganz neue, andere Zugang zum Garten, der MBSR-Kurs (ich mache zwar nicht die Übungen weiter, leider, habe aber doch einen kleinen, angenehmen „Dreher“ in manchen Dingen erlebt und beibehalten können) – doch, ich habe das Gefühl, gerade wieder Dehnübungen zu machen mit meinem Leben. Kleine, erste. Mal sehn, wohin es geht…. (und nicht daß mich Jemand falsch versteht: ich habe nicht die allerwinzigkleinsten Ambitionen auf grössere Reisen – das ist es nicht….)


Aussortiert: ein angebrochenes Fläschchen Klarlack für Plaka. Keine Ahnung, wofür ich das je gebraucht habe. Sicher ist: ich besitze keine Plakafarben (mehr) und bräuchte ich je wieder Klarlack, würde ich eher welchen aus dem Baumarkt als solchen für Bastelbedarf benutzen wollen. Ab in den Sondermüll.

2 Kommentare zu “Ausgedehnt oder schrumpfelig?

  1. Bibo59 sagt:

    Mein Leben war früher sehr schrumpelig. Ich bin mit diesem: Das kannst Du nicht, dazu bist Du zu klein, zu schwach, zu krank aufgewachsen und habe das nicht hinterfragt, bis ich fast 25 war. Dann habe ich bei einer Radreise meine eigene Leistungsfähigkeit entdeckt. Und danach mein Leben ausgedehnt. Bin viel gereist, allein oder mit anderen, bin Fahrrad, Kanadier, Seekajak und schließlich Wildwasser gefahren, hab mich in Costa-Rica durch die Baumgipfel geschwungen.Gerne auch das Spiel: Ich mache jetzt mal was, was ich noch nie gemacht habe, gespielt. Auf die Art bin ich auch zum Aikido gekommen. Momentan schrumpft mein Leben wieder. Das liegt aber nicht an mangelndem Mut, sondern daran, dass ich z.B. jeden Tag für meine Mutter koche. Das halbiert meinen Tag so, dass ich kaum dazu komme mal etwas Größeres zu unternehmen.
    Ich empfehle noch dieses Buch: http://www.bookcrossing.com/journal/10406333/

    • Fjonka sagt:

      Das kenn ich, hat mir aber stilistisch überhaupt nicht gefallen und deshalb auch wenig gegeben (außerdem ist es sehr viel „reiseberichtmäßiger“, und mit Reiseberichten kann ich eh nicht so *g*)
      Und zum Rest: ja, es ist halt doch immer sehr viel von dem, was Eine hindert, im eigenen Kopf angesiedelt. Leider nicht alles. Aber viel 😉

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