Es ist ja wirklich so: man redet, wie einem „der Schnabel gewachsen ist“ und macht sich oft gar keine Gedanken dazu, woher denn nun die Ausdrücke kommen, die man nutzt. Dabei sind viele viel älter als gedacht. Und haben einen Hintergrund, der heute oft schon gar nicht mehr bekannt ist. Wie zB
„bankrott“
Okay, eine Bank kenn‘ ich, und wenn man in Angeln wohnt, dann weiß man auch, wie es ist, rott zu sein. Wenn Einer rott ist, dann fühlt er sich müde, zerschlagen, kaputt. Aber wie paßt das dazu, bankrott zu sein, kein Geld mehr zu haben? Und hat es überhaupt mit „Bank“ und „rott“ zu tun?
Allerdings: woher kommt denn wohl der Ausdruck „rott“ hier in Angeln – doch wohl nicht aus dem italienischen!?
PS: Mehr Redensarten und ihre Herkünfte hab ich schon hier gesammelt.
PPS: Gefunden im Haus des Henkers – das über der Pegnitz in Nürnberg liegt und als kleines Museum sehr interessant anzuschauen ist.
Aussortiert: Ein einst in einer BC-Tombola gewonnenes 3er-Schub Max Raabe-CDs. Ich mag Max Raabe. War sogar schonmal auf einem Konzert! Aber ich habe eine CD mit den Stücken, die ich besonders mag. Und habe festgestellt, daß ich doch immer nur wieder die einschiebe. (Die CDs haben schon eine begeisterte Abnehmerin gefunden :-))
Da sieht man mal wieder, dass eine Reise nach Nürberg bildet 😉
Schtümpt. Wie ja Reisen allgemein gut sein sollen für die Bildung – auch solche gen Norden *ZaunpfahlwiederabstelltundSchweißabwischt*
Rott = Plattdeustch für kaputt, rostig, mistig.
Ja – aber woher kommt dieser Ausdruck??
Ach so. Wir sind ja Segler, und als solcher kennt man die Rottenklausel 😉
Aber ist das der Ursprung, oder gibt es noch frühere Bedeutungen?
Äh – Rottenklausel??? Ge-ixquickt: „Rottenklausel wenn Schiffe nach Besichtung als nicht seefähig befunden werden, so entfällt die Pflicht für den Versicherer ugs.: alles rott“
das scheint mir dann umgekehrt, daß nämlich die Rottenklausel vom Wort „rott“ abgeleitet ist.
Ich habe jetzt beim suchen auch noch „althochdeutsch – faul, morsch“ gefunden, das scheint mir auch möglich als Ursprung.
von ver-rott-et
Nee, aber aus dem lateinischen.
Auf Spanisch roto = alt, kaputt
Das paßt ja dann auch zur italienischen Herkunft des „bankrott“ – aber Angeln war mE nie „lateinischer“ als der Rest Deutschlands, das erklärt also auch nicht, warum man hier „rott“ sagt.
An den Haaren herbeizieht: Köln war mal römisch und später in der Hanse. Schiffe der Hanse fuhren auch zur Hansestadt Lübeck und nach Flesnburg…