Gewachsener Schnabel

Es ist ja wirklich so: man redet, wie einem „der Schnabel gewachsen ist“ und macht sich oft gar keine Gedanken dazu, woher denn nun die Ausdrücke kommen, die man nutzt. Dabei sind viele viel älter als gedacht. Und haben einen Hintergrund, der heute oft schon gar nicht mehr bekannt ist. Wie zB
„bankrott“
Okay, eine Bank kenn‘ ich, und wenn man in Angeln wohnt, dann weiß man auch, wie es ist, rott zu sein. Wenn Einer rott ist, dann fühlt er sich müde, zerschlagen, kaputt. Aber wie paßt das dazu, bankrott zu sein, kein Geld mehr zu haben? Und hat es überhaupt mit „Bank“ und „rott“ zu tun?

Ja, hat es:
P1010441

Allerdings: woher kommt denn wohl der Ausdruck „rott“ hier in Angeln – doch wohl nicht aus dem italienischen!?

PS: Mehr Redensarten und ihre Herkünfte hab ich schon hier gesammelt.

PPS: Gefunden im Haus des Henkers – das über der Pegnitz in Nürnberg liegt und als kleines Museum sehr interessant anzuschauen ist.


Aussortiert: Ein einst in einer BC-Tombola gewonnenes 3er-Schub Max Raabe-CDs. Ich mag Max Raabe. War sogar schonmal auf einem Konzert! Aber ich habe eine CD mit den Stücken, die ich besonders mag. Und habe festgestellt, daß ich doch immer nur wieder die einschiebe. (Die CDs haben schon eine begeisterte Abnehmerin gefunden :-))

10 Kommentare zu “Gewachsener Schnabel

  1. Tom sagt:

    Da sieht man mal wieder, dass eine Reise nach Nürberg bildet 😉

  2. Jane Blond sagt:

    Rott = Plattdeustch für kaputt, rostig, mistig.

    • Fjonka sagt:

      Ja – aber woher kommt dieser Ausdruck??

      • Jane Blond sagt:

        Ach so. Wir sind ja Segler, und als solcher kennt man die Rottenklausel 😉
        Aber ist das der Ursprung, oder gibt es noch frühere Bedeutungen?

        • Fjonka sagt:

          Äh – Rottenklausel??? Ge-ixquickt: „Rottenklausel wenn Schiffe nach Besichtung als nicht seefähig befunden werden, so entfällt die Pflicht für den Versicherer ugs.: alles rott“
          das scheint mir dann umgekehrt, daß nämlich die Rottenklausel vom Wort „rott“ abgeleitet ist.
          Ich habe jetzt beim suchen auch noch „althochdeutsch – faul, morsch“ gefunden, das scheint mir auch möglich als Ursprung.

  3. Bibo59 sagt:

    Nee, aber aus dem lateinischen.
    Auf Spanisch roto = alt, kaputt

    • Fjonka sagt:

      Das paßt ja dann auch zur italienischen Herkunft des „bankrott“ – aber Angeln war mE nie „lateinischer“ als der Rest Deutschlands, das erklärt also auch nicht, warum man hier „rott“ sagt.

      • Bibo59 sagt:

        An den Haaren herbeizieht: Köln war mal römisch und später in der Hanse. Schiffe der Hanse fuhren auch zur Hansestadt Lübeck und nach Flesnburg…

Platz für Klönschnack ...

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