Als ich vorletzte Woche so durch den Garten ging, sah ich plötzlich im Augenwinkel etwas.
Was ist das?
Da ist was, oben auf dem Hünengrab!
Näher ran, und ich sah: ein Engelchen ist uns zugeflogen!
Ich bin mir nicht ganz im klaren, was diese Körperhaltung, gepaart mit diesem Gesichtsausdruck, mir sagen will…. vielleicht hat es einen Bienenstich abbekommen und hält sich deshalb das Kinn? (dann wäre wohl ein Eiswürfel in der Hand) Oder es hat Zahnweh? Nach entspanntem Kinn-abstützen sieht es jedenfalls nicht aus, aber wer weiß schon, was in so einem Engelchen so vorgeht… jedenfalls scheint es ihm am Hünengrab ganz gut zu gefallen: es hat sich inzwischen einen etwas weniger exponierten Standort gesucht (was ich bei den Windböen in den letzten Tagen gut verstehen kann), sitzt aber nach wie vor dort und schaut sich um. Vielleicht zähmt es ja gerade das Erdhörnchen, das schon länger dort wohnt – es würde mich nicht wundern, wenn wir die beiden demnächst aneinandergekuschelt vorfinden würden… abwarten!
Woher es kommt, das Engelchen?
Der Herr F. hat es in Eckernförde im Friedhofsmüll gefunden und gefragt, ob es bei uns wohnen möchte. Er hat ihm die GPS-Koordinaten aufgeschrieben – und offenbar ist sein Vorschlag gut angekommen, denn plötzlich saß es dann dort.
Ich war wirklich sehr überrascht, denn mir hatte Niemand Bescheid gegeben …
September 2020: seit diesem Sommer ist das Engelchen wieder fort. Wir wissen beide nicht, ob wir es irgendwie vergrault haben, oder ob es einfach alle paar Jahre weiterzieht – jedenfalls ists spurlos verschwunden … wir sind überrascht und ein klitzekleines Bißchen traurig.
Gute Reise, Kleines!!
[…] schreiben und lesen lassen … Er kam und saß im Garten […]
Das Engelchen hat seinen Lebensraum definitiv verbessert…
Wie schön, dass es jetzt bei Euch so ein nettes Plätzchen gefunden hat 🙂
Nach schmerzverzerrtem Gesicht sieht es nicht aus, deshalb tippe ich auf genüssliches Kirschenessen und gerade hat das Engelchen den Kern in die Hand gespuckt.
Es könnte aber auch sein, dass es gerade dem Erdhörnchen eine Kusshand zugeworfen hat und diese nun langsam zurückzieht.
Stimmt! Diese beiden Möglichkeiten sind wirklich viel plausibler, so wie das Engelchen guckt :-)))
Ich habe in Hamburg immer meine Balkonbepflanzung und auch schon mal was für den Gemeinschaftsgarten aus dem Friedhofsmüll geholt. Ein engelchen mit dicker Backe ist mir nie begegnet. Hier in katholisch Köln wäre das Diebstahl, aber hier werfen die Nachbarn ja lebende Pflanzen in den Straßengraben.
Hier wäre das wohl auch Diebstahl, hätte der Herr F. es einfach eingepackt. Aber da das Engelchen ja selbst entschieden hat und nur die Koordinaten bekommen hatte, kann man keineswegs von so etwas sprechen.
Schlimm genug, daß Tiere, Pflanzen und Engelchen juristisch bei uns im Lande noch immer als „Sachen“ gehandelt werden