Ich zitiere hier mal eine Mail, die ich zum Thema „Pudding ohne Oetker und Co“ bekam, erstens, weil sie interessant ist und zweitens, weil ich immer so schlecht bin im mail-aufheben und die schon fast untergebuddelt war. Musste lang suchen…. also, Merkzettel und Anregung hier:
@Pudding: Liebe Fjonka, da muss ich doch mal reingrätschen in die Puddingpäckchendiskussion. In einen richtigen Pudding „wie von früher“ gehört keine Stärke. Das ist eine Erfindung der (Nach-)Kriegshausfrauen, weil Eier knapp waren und Stärke billig bzw. beim verarbeiten von Kartoffeln angefallen ist (als es noch keine Knödel/Rösti/Reibekuchenpäckchen gab).Das hab ich sogar noch in der Ausbildung gelernt (das gute bayerische Kochbuch, das verpasst einem Grundlagen die will man gerne wieder vergessen, aber man kanns nicht *gg)Zum Beispiel so:125g Zartbitterkuvertüre (im Wasserbad schmelzen lassen)2 Eigelbe mit 2 El Zucker (den am besten fein feiner am feinsten oder vermahlen bei Mascovado) im heißen Wasserbad schaumig schlagen, die flüssige Schoki unterheben150 ml aufgekochte Milch nach und nach unterrühren2 El Schlagsahne unterhebenin Gefäße verteilen, erkalten lassen und fertig.Das geht auch mit weißer Schoki und gemahlener Vanille. Vanille in der dunklen Schoki schadet auch nicht. Oder ein wönziger Schlock Rum. Oder Zimt und ne Prise Nelken oder was einem grad so einfällt. Kardamom. Mommmmmmmmm.Wer eine Mousse haben will, schlägt den Eigelbschaum, sobald er fest ist, im kalten Wasserbad wieder kühl, die Schokolade muss auch nur noch handwarm, also gerade noch flüssig sein.Statt Milch 150 ml geschlagene Sahne dazu und die Eiweiße, steif geschlagen, am Schluss darunter rühren. 20 Min im Tiefkühler schaden dann nicht. Und dann ab in den Kühlschrank oder ins Mäulchen.Ach ja: da in den Puddingsen und Moussen soviel Milch und Sahne drin sind, darf die verwendete Schokolade ruhig sehr dunkel sein, sonst wirds nur bäppsüß. Ich empfehle Kuvertüre von Zotter obwohl teuer (dafür Biofair), man bekommt sie in etwa 10er Abstufungen bis 100%, auch in der Sojavariante.
Ein Test steht noch aus, ich bin mir sicher, daß das super schmecken wird – allerdings bin ich mir nicht sicher, daß ichs je testen werde, weil es ja doch eine Heidenarbeit ist (ich sag nur: „Wasserbad“!!), da ist die Variante mit Stärke dann doch einfacher zu machen. Der Herr F. hat ja manchmal Sinn für komplizierteres kochen (und eine Schwäche für Pudding) – vielleicht liest der das ja, und ich profitiere 😉
Hallo Fjonka!
Sehr interessant, das war mir – obwohl ich das Kochen gelernt habe – auch neu, dass man Pudding nicht mit Stärke macht(e).
Wobei ich ganz ehrlich gesagt, lieber Stärke verwende als Eier. Nicht nur weil es schneller geht. Ich versuche grundsätzlich die tierischen Produkte einzuschränken und mache den Pudding auch schon mal mit Walnussmilch (ebenfalls selbst gemacht natürlich).
lg
Maria
Wow hört sich lecker an, würde ich gerne nachmachen. Auch wenn es sicher zeitintensiv ist.
Die Beschreibung von Bibo trifft übrigens genau, wie meine Großmutter ihre Klöße gemacht hat. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, wieviel Arbeit das ist. Aber der Aufwand ist es wert, es schmeckt einmalig gut. Und wenn kümmert dann noch der Farbton. 😉
Mmmhhh, das hört sich aber gut an. Wenn ich mal viel Zeit habe, probiere ich das mal aus 😉
Wenn ich es dann doch mal wieder schaffe zu kommen, gibts auch richtigen Pudding. Verschiedene Sorten. *versprech*
Mir reicht Vanille 😉
Grau wurden die Klöße (bei uns hießen die übrigens Höbes) nur wenn man vergaß einige Tropfen Essig an die rohen geriebenen Kartoffeln zu tun. Außerdem wurden noch Brötchen- oder Weisbrotbrocken in Butter gebraten und in die Mitte der Höbes gegeben.
Pudding wurde grundsätzlich ohne Stärke gemacht. Fest wurde der durch die Eier, welche im Wasserbad stockten. Am liebsten aß ich die Haut sobald der Pudding kalt war 😉
Ja, hat meine Mutter keinen Essig reingegeben.
Zitronensäure sollte auch gehen.
Röstbrot kam hier auch nicht rein. Ich kenne das zwar, finde es aber auch überflüssig.
Ja, die Haut, genau wie bei richtig gekochtem Kakao. Die meisten fanden das immer eklig, ich nicht 😉
Ich hab sogar die Haut am liebsten gemocht, aber ich kannte Pudding mein Lebtag nur aus dem Tütchen – da muß es wohl an der Milch liegen, daß es heute keine vernünftige Haut mehr gibt!?
Achja, ich kann mich noch an Zeiten erinnern als Kartoffelklöße stundenlange Arbeit bedeuteten:
1. Tag
Die Hälfte der Kartoffeln kochen
2. Tag
Die Andere Hälfte der Kartoffeln roh durch die mechanische Küchenmaschine (Küchenhexe?) drehen und in einem Tuch auspressen. (in der aufgefangenen Flüssigkeit setzt sich dann die Stärke ab)
Die gekochten Kartoffeln pellen ebenfalls durchdrehen und dazu geben.
gut vermengen, Teil der Stärke wieder dazu.
Mit angefeuchteten Händen Klöße formen, in kochendes Wasser, 20 Min ziehen lassen.
Die waren dann nicht schön hellgelb, sondern grau. Liegt nicht an dreckigen Händen, sondern daran, dass der rohe Kartoffelpamp schnell oxydiert. Aber sie waren eben deswegen auch frei von künstlichen Konservierungsstoffen, Antioxydantien, Guankernmehl etc. pp und schmeckten unvergleichlich. Gab es aber nur, wenn Gäste kamen.