Der immer wieder hilfreiche und dazu noch hochspannende Infobrief des Fachzentrums Bienen und Imkerei spielt in der neuen Ausgabe den Erklärbär für ein sehr beeindruckendes Phänomen: selbst Honig aus Großstädten ist bemerkenswert frei von Schadstofffrückständen, Feinstäuben und anderen Belastungen.
Warum?
Zitat:
Gasförmige Emissionen lagern sich in der Luft an Stäube an und landen dann, wie andere Feinstäube auch, auf Pflanzenoberflächen wie Blättern, Nadeln und in Spuren auch in Blüten. Sie werden mit dem Pollen eingesammelt und auch mit dem Nektar oder dem Honigtau aufgenommen. Dann setzt allerdings ein erstaunlicher Reinigungsprozess ein, der zu einer dramatischen Reduktion der aufgenommenen Feinstaubpartikel im Sammelgut führt: Am Übergang der Honigblase zum Darm der Biene sitzt der Ventiltrichter. Er dosiert als Einwegeventil einerseits die Menge an Nahrung, die die Biene zum Leben braucht, andererseits versucht er aktiv die mikroskopisch kleinen Partikel aus der Honigblasenfüllung heraus zu filtern und der Verdauung zuzuführen. Feinstäube, Pollenkörner und Sporen werden nach dem Prinzip des Plankton fressenden Blauwals mit feinsten Reusenhaaren aus dem Nektar oder Honigtau herausgefangen. Und das mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit und Effizienz, wie Fütterungsversuche mit Hefesporen zeigen. Innerhalb von 15 Minuten werden 90% der Sporen, die übrigens kleiner als Pollenkörner sind, aus dem Honigblaseninhalt entfernt. Zuhause angekommen, gibt die Biene dann ihr Sammelgut wesentlich sauberer ab als sie es selbst in Blüten oder auf Blättern und Nadeln vorgefunden hat.Auch gegenüber den Spritzmitteln haben Bienen meist effiziente Möglichkeiten, Wirkstoffe im Nektar zu reduzieren. Allerdings hängt der Wirkungsgrad sehr stark vom chemischen Charakter des Wirkstoffs und der ausgebrachten Menge ab. Fettliebende Wirkstoffe lagern sich an den Gewebewänden der Speiseröhre, der Honigblaseninnenwände und des Ventiltrichters an und wandern dann in
das Körpergewebe der Bienen ein. Die Biene entzieht dadurch dem Sammelgut einen beträchtlichen Teil der Wirkstoffe und liefert dadurch, zuhause angekommen, ebenfalls ein vorgereinigtes Sammelgut an die Stockbienen ab. Je wasserlöslicher ein Wirkstoff ist, umso geringer ist der Reinigungseffekt.
Schön für uns, schlecht für die armen Bienchen, wenn sich die Schadstoffe in ihrem Körpergewebe anlagern. Aber erstaunlich ist das alles trotzdem.
Für die ists so schlimm nicht, die leben ja so kurz, daß da nicht groß was passieren kann 🙂
hochinteressant!