Seit etwa zwei Wochen ist das Wetter äußerst – nunja – wechselhaft. Will heißen: kaum mal kommt die Sonne durch, dicke Wolken ziehen im Wind schnell über den Himmel, grau in grau sind die Tage, und oft regnet es stundenlang – oder aber Starkregenschauer wechseln sich mit kurzen trockenen Phasen ab. Das alles bei 17-22°. Kacke also, mit anderen Worten….
Das eine ist, daß es inzwischen schon wieder zügig gen „Wasser im Keller“ zu gehen scheint. Machen können wir nichts, bloß hoffen. Das andere aber ist, daß das zur Folge hat, daß die Bienen leiden. Obwohl sie in jeder trockenen Minute fliegen und obwohl die Linden blühen (normalerweise DER Nektarspender, DIE Honigernte im Jahr) und obwohl unsere Linde auch durchaus immer wieder summt vor Geschäftigkeit mußte ich feststellen, daß Biens Hunger leiden!
Eigentlich wollte ich bloß gucken, ob unsere Sternchen denn wohl Stifte haben, weils mir ja vorkam, als ob sie recht wenig Pollen eintrügen. Zwischen zwei Schauern hatte ich mehrere Waben gründlich angeschaut – und erst, als ich schon wieder im Haus war, fiel mir auf: oh! Nur eine Wabe hatte einen Futterkranz (sozusagen also ein Honig-Vorratslager) über den Brutzellen! Und die normalerweise am Ende des Brutnestes sitzenden Vorratswaben waren auch leer gewesen. Ganz zu schweigen vom Honigraum, einem leeren Nichts! 😦
Also habe ich mit (erstmal) einem Glas Honig Nothilfe geleistet (eigener, natürlich!!), bei etwas besserem Wetter nachmittags dann auch noch eine fette Schale Sirup nachgelegt, weil der Honig sehr fest ist und sie ihn deshalb nicht so schnell auffuttern können. Bei dieser Gelegenheit sah ich dann: auf der anderen Hälfte des Brutnests war doch ein wenig Honig-Vorrat. Aber eben wirklich „ein wenig“. Schlimm daran ist, daß es gut sein kann, daß wir zu spät aufmerksam geworden sind, und deshalb die Königin ihr Brutnest so stark eingeschränkt hat Um diese Zeit rechnet doch Niemand mit sowas!!!!!
Das Mondvolk hatte immerhin eine volle Honigwabe im Honigraum, aber auch bei ihnen gab es sonst nicht viel Nektar zu betrachten. Also hab ich auch ihnen ein Glas Honig hineingestellt und die Wabe nach unten hinters Trennschied gehängt, zum aufbrauchen. Ihr Brutnest ist schön groß, und auch Stifte hab ich gesehen.
Nur die Kringelchen machen, was das angeht, keine Sorgen: zwei dicke, volle Honigwaben zeugen davon, daß sie die Zufütterung zu Beginn gut angenommen haben (und gut brauchen konnten)
Heute kam dann der neue Infobrief vom Bieneninstitut – und siehe da: unsere Bienen sind nicht allein! Dammich! Offenbar haben sogar viele ImkerInnen (hauptsächlich in West- und Süddeutschland) gar keinen Honig von der Frühtracht ernetn können, und momentan herrscht überall Hunger bei Biens.