In ein paar Tagen kommt der Makler und guckt sich die Villa Fjonka und die Unterlagen dazu an. Ich sprach ja schon davon, hier, wo das Auto Lebensgrundlage ist, nicht altwerden zu wollen. Jetzt wollen wir insofern einen Schritt weiter kommen, als wir vom Makler eine realistische Einschätzung bekommen werden, was das Haus wert ist (bzw was der Markt als Preis etwa hergibt, das ist ja nicht unbedingt dasselbe) Die gute Nachricht:
es gibt zwei Sorten Käufer, sagt der Makler. Die eine Sorte kauft faktenbasiert: Energiewerte, Gutachter, Lage, Mängel…… die andere Sorte steht sowohl mir als auch meinem Haus definitiv näher: das ist die Sorte, der es am wichtigsten ist, daß Herz und Bauch das Haus mögen. Dafür ist man dann bereit, auch ein paar Nachteile in Kauf zu nehmen. Und, nun kommt der Teil mit der guten Nachricht: für diese Sorte Haus ist der Markt seit Jahren recht stabil, meint der Makler.
Ich bin sehr, sehr gespannt auf diesen Termin (und auf dessen Ergebnis). Was danach geschieht, das steht völlig in den Sternen. Sehr wahrscheinlich ist: es passiert zunächst einmal nichts 😉 Was der Makler nämlich auch gesagt hat: er macht Viermonatsverträge. Wenn man sich entschlossen hat, dann geht’s rund: Energiesparausweis, Fotos, Luftbildaufnahmen (evtl), Unterlagen von allen Ämtern undundund (macht alles der Makler), Anzeigen – virtuell wie print – und dann kann es sein, daß man nach vier Monaten das Haus verkauft und nach weiteren vielleicht nochmal drei Monaten kein Zuhause mehr hat. Und nein, SO SCHNELL wollen wir hier dann doch noch nicht raus! Außerdem ist die Frage „Wohin?“ auch noch nicht ganz abschließend beantwortet. Aber da es den eierlegenden Wollmilchplatz eh nicht gibt, werden wir uns wohl daran halten, nicht alles aufzugeben, sondern in vertrauter(er) Umgebung dafür zu sorgen, daß wir es leichter haben, wenn wir alt werden. Leichter, einzukaufen, Kontakte zu halten, nicht zu vereinsamen. Aber so ganz sicher ist es noch nicht, wie nah oder weit gefaßt das mit der „vertrauten Umgebung“ sein soll. Mal denke ich, eins der nächsten Zentraldörfer ist ganz okay, mal sehe ich, wie wenig Natur es hier herum gibt und seufze gen Wendland (zum Beispiel)
Man wird sehen – für mich jedenfalls merke ich, daß es gut war, mich innerlich schon seit Jahren mit dem Thema anzufreunden. So werde ich nicht in die Lage kommen, irgendwann etwas tun zu müssen, sondern gehe mit der Einstellung „Aufbruch – Neues winkt – eine gute Zeit endet langsam, eine andere kann beginnen“ da ran. Allerdings gibt es schon so einiges hier, was zu verlassen mir sehr schwer werden wird, allem voran der Garten. Aber auch, mir vorzustellen, daß Jemand die Wandmalereien überpinselt oder wenn die Fenster nicht mehr so sind, praktische Plastikfenster mit Möchtergernproportionenkaputtmachsprossen einsetzt, läßt leichte Panik aufkommen…. Da kann ich nur darauf setzen, Jemanden zu finden, der nicht die Machete ansetzt, sondern mit ähnlicher Einstellung weiterführen wird, was wir begonnen haben. Wie gesagt: man wird sehen.
Da haben wir am Freitag ja einiges zu erzählen.
Die Vorbesitzer unseres Hauses waren ja sehr erleichtert, dass wir uns ‚aus dem Bauch heraus‘ für das Haus entschieden haben und es so lieben, wie es ist. Bis auf kleinere Maßnahmen natürlich, die aber, wie ich finde dem Haus und seinem Charme nicht geschadet haben 🙂
„Mein“ Vorbesitzer hat es sehr schwer gehabt, sich vom Haus zu trennen und hat mehrfach gesagt, wie froh er sei, Jemanden gefunden zu haben, die das Haus und den garten zu schätzen weiß. Er wollte auch nicht zu Besuch kommen. Erst als wir uns Jahre später zufällig im Supermarkt getroffen haben, hat er viel gefragt, ich daraufhin die Einladung erneuert, er sie angenommen – und sich über die Dinge, die ich getan habe, merklich gefreut. Das wiederum hat mir gut getan.
Ich hoffe, mir geht es einmal auch so….
Vor ein paar Tagen gabs auf dem Dritten eine Doku. Über Bahnhöfe in SH. Da wurde „bei euch“ der Bahnhof versucht zu verkaufen. Scheint eine ältere Doku gewesen zu sein, aber ich musste an euch und die Villa denken …
Der ist inzwischen tatsächlich verkauft, aber es hat DREI JAHRE gedauert….
Ich kenne die Sendung, ist gut, finde ich! Auch der Schleswiger Bahnhof kommt vor – da ist immer noch Baustop, weil… keine Ahnung, Jeder sagt, der andere habe Bockmist gebaut (Besitzer/ Amt)
Ich schaue mir regelmäßig die Immobilienseiten für unsere Region an, um auf dem Laufenden zu sein, was wir für unser Haus bekommen könnten, so wir es denn irgendwann mal verkaufen sollten. Noch ist es ja keine sechs Jahre alt, hat also noch Zeit.
Deine Überlegungen kann ich gut nachvollziehen. Und anders muss ja nicht schlechter sein, dann würdet ihr es ja nicht machen.
Wenn unsere Kinder mal aus dem Haus sind, werden wir uns sicherlich umorientieren, mir macht sowas ja auch Spaß. Und wer weiß, vielleicht wohnen wir dann ja wieder in einer WG oder Hausgemeinschaft. Könnte ich mir auch vorstellen.
Die Frage bei euch ist natürlich, welche Aussagekraft ein Gutachten von jetzt in vielleicht 10 Jahren noch hat. Bis dahin kann sich noch viel ändern. Aber interessant ist es allemal.
Das wird ja bloß eine „Hausnummer“, den Wert betreffend, kein Gutachten. Damit man mal so ein wenig eine Idee hat. Klar, prinzipiell ist da natürlich immer Bewegung drin, aber ich denke, man hat dann ehr eine Idee, in welchem Preisrahmen man überhaupt gucken kann/ sollte. Das hilft weiter. Unser Haus ist ja auch nicht gerade leicht vergleichbar für so eine Laiin wie mich.
Nicht ganz uneigenützig wünsche ich mir, dass ihr euch mit so einer Entscheidung noch lange lange Zeit lasst. Ein wenig hat mich dein Bericht schon erschreckt.
Na, Du wirst sicher noch ein, zweimal zu Besuch kommen können, wenn Eure Besuchsfrequenz gleich bleibt 😉
Und auch wenn ein Sinn der Sache ist, daß wir „uns verkleinern“ wollen: ein Gästesofa wird es garantiert geben!
Also hier in Franken ist es auch sehr schön. Falls die Suche so ergebnisoffen ist. 😉
Aber ja, der Gedanke, dass ihr nicht mehr in dem Haus mit dem Garten und den Bienen wohnt, der ist schon sehr abstrakt.
Gestern erst haben wir darüber gesprochen, daß Franken trotz definitiv „mehr Natur“ nicht in Frage kommt. Wegen der Menschen-Mentalität (Anwesende sind natürlich nicht gemeint, logo, aber im allgemeinen sind die Franken ja schon seeeehr „speziell“….)
Puh, Fjonka, das sind aber Überlegungen! Kann ich mir gar nicht vorstellen, Du/Ihr ohne genau DIESES Häuschen und DIESEN Garten. Vermutlich braucht man wirklich Jahre, um sich mit dem Gedanken anzufreunden. Vielleicht sollte ich heute selbst damit anfangen?
Sei herzlich gegrüßt
Jo, das braucht Zeit. Aber es wird ja auch sein gutes haben: wir werden uns ganz sicher verkleinern, dementsprechend muß man dann nicht mehr so viel instandhalten und putzen 😉 Nur zum Beispiel.
Puh! Was kostet denn so ein Gutachten?
Meine Freundin Margit, ist das Haus ihres Vaters sehr schnell losgeworden. Nach einem halben Jahr waren sie fertig. Währenddessen sehe ich hier kein Land.
Für das Amtsgericht habe ich den Verkehrswert nach der Angabe des Gutachterausschusses berechnet und dabei einen negativen Wert herausbekommen. Jetzt schrieb das Amtsgericht zurück, ich solle einen realistischen geschätzten Verkehrsswert angeben. Diesen würden sie nicht anerkennen.
Also fange ich wieder von vorne an ohne zu wissen, wo der Fehler liegt und was realistisch ist.
Das kleine Haus ist völlig abgewohnt und müsst eigentlich erstmal renoviert werden. Weil es mit der Wohnungsauflösung aber nicht voran geht, kann ich auch nicht renovieren. Der Flughafen fordert diverse Unterlagen, unter anderem eine Baugenehmigung aus dem Jahr 1895, für die Genehmigung von Schallschutzmaßnahmen.
und für all das fehlt mir das Geld.
Was für ein Gutachten? Meinst Du, den Preis, den er für realistisch hält? Das ist alles umsonst. WENN wir ihn dann beauftragen, dann ist auch das raussuchen all der Unterlagen, der Energieausweis etc alles in den Prozenten mit drin, die er nach dem Verkauf FÜR den Verkauf von uns bekommt. Das ist alles GANZ anders als vor 20 Jahren….