Kleinvieh

Prioritäten und büschen was grundsätzliches

Der Herr F. und ich, wir hatten beim einkaufen von Lebensmitteln längere Zeit immer ein wenig unterschiedliche Prioritäten.

Wenn ich einkaufe, dann liegen die so:

  1. bio
  2. möglichst keine oder wenig Verpackung/ Pfandverpackung (frisch entdeckt: im Bioladen gibts Essig in der Pfandflasche!)
  3. und ab hier ist alles nicht mehr ganz so wichtig bzw hängts vom jeweiligen Produkt ab: regional, möglichst nicht so viel Verarbeitung nötig, saisonal ……

Der Herr F. hat oft erstmal nach regional geschaut, und die Entscheidung fiel bei „konventionell, aber aus der Gegend“ gern mal gegen bio aus. Bei uns beiden waren diese Entscheidungen eher aus dem Bauchgefühl heraus getroffen. Bis letztens, als wir eher zufällig ein sehr prägnantes Beispiel dafür bekamen, wie die konventionelle Landwirtschaft sehr schnell etwas sehr besonderes, schönes kaputtmachen kann (in diesem Fall per Düngung und Maisanbau eine wunderbare Landschaft, die zuvor durch ökologischen Landbau überhaupt erst hatte entstehen können). Da wurde uns beiden erst klar: wenn ich konventionell und regional kaufe, bewirke ich zwar, daß hiesige Menschen Arbeit haben – aber eben auch, daß ich genau das stärke, was ich nicht will (Glyphosat, Monokultur, Überdüngung, Maismassen, Wiesen ohne Blumen……)

Seither habe ich dann auch mehrere Blogbeiträge dazu gelesen – wiedermal das, was ich dauernd bemerke: bist Du an einem Thema dran, springt’s Dich von allen Seiten an. Besonders diesen hier finde ich gelungen, und er schildert einige Fälle, bei denen man vor einem „wie Du’s machst, es ist immer verkehrt“ steht.

Lebensmittel sind da noch verhältnismäßig leichte Fälle, finde ich. Bioläden gibts inzwischen recht viele, und selbst „rewe bio“ (nur als Beispiel) ist immer noch besser als garnicht bio und wirklich für Jedermann erreichbar. Wer als erste Priorität „keine oder wenig Verpackung“ hat, der geht auf den Markt oder in den Bioladen, dort ist vieles „ohne“ zu kriegen, und zumindest das Dilemma der eingeschweißten Bio- gegen die verpackungslose konventionelle Gurke gibt es nicht (daß die Biogurke im Supermarkt eingeschweißt ist, weil sonst nie sicher ist, welche nun wirklich bio ist, weil die doofen Kunden alles verschleppen, und daß nicht die konventionelle eingeschweißt ist, weil das wegen der nach wie vor größeren Verkaufszahlen von billig-konventionell noch mehr Müll machen würde, das weiß inzwischen Jeder, oder??)

Aber wie ist es mit nicht eßbarem?

Da liegen meine Prioritäten, habe ich die Wahl, so:

  1. Nachhaltiges
  2. vor Ort
  3. verpackungsfrei kaufen, das
  4. bio und/ oder fairtrade und
  5. reparierbar bzw „unkaputtbar“ ist

Und schon wird es schwierig. Vieles, das ich gern hätte, gibt es schlicht hier in der Provinz nicht oder überhaupt fast nur noch im Netz. Im Netz kaufe ich aber sehr ungern, selbst wenn es sich um eindeutigeres als Kleidung handelt, die ich anprobieren möchte. Ich kaufe deshalb ungern im Netz, weil

  • Internetshops die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten kaputtmachen und dabei
  • wenigen Menschen Arbeit bieten (wenn man nicht die unter wirklich üblen Bedingungen Arbeitenden in den großen Lagern von Am**** etc mitrechnet, die ich deshalb nicht mitrechne, weil ich diese Großanbieter im Netz inzwischen fast vollständig boykottiere)
  • weil die Sachen per Boten gebracht werden müssen, die ebenfalls unter extrem schlechten Bedingungen arbeiten müssen (da wird’s schon wieder eng mit „fairtrade“, im eigenen, reichen Land) und die
  • dabei stark die Umwelt belasten (unglaublich viele Fahrten)
  • und weil ich auch noch wenig Kontrolle über Priorität 3 habe, denn ich habe schon öfter erlebt, daß (zB) das Biobaumwollshirt in doppelt Plastik plus Luftpolsterfolie eingepackt ankommt (ja, ich weiß, es gibt I-shops, die darauf achtgeben)

Es ist also immer so eine Art moralisches Dilemma, wenn es wiedermal nirgends in der realen Welt das gibt, das ich gern hätte. Zum Glück gibt es auch noch ganz andere Möglichkeiten, nämlich Konsum zu verringern:

  • Verzicht zum Beispiel. Erstmal überlegen: brauche ich das wirklich? Vielleicht ists ja soooo wichtig nicht, wenn es so schwierig ist da ranzukommen. Darin übe ich mich seit längerem, mit schwankendem Erfolg 😉
  • Oder ausleihen bei Dingen, die man nicht so oft braucht.
  • Oder daß wir uns mit 3 Paaren gemeinsam ein Party-Shelter gekauft haben.
  • Dann natürlich Gebrauchtkauf (für mich waren bisher Straßenflohmärkte und Sozialläden, aber auch Kleinanzeigen gute Quellen)
  • Und bei manchen Dingen auch selbermachen (ich sag nur: Reinigungsmittel … nachzulesen in anderen „Kleinvieh“-Beiträgen)

Trotzdem: ich war nie eine, die gern einkauft (egal was), aber seit ich versuche, nachhaltig einzukaufen, finde ich es noch mühsamer als zuvor.

Geht Euch das auch so?

P.S. Ab zu Einab

 

 

 

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Kleinvieh.

48 Kommentare zu “Kleinvieh

  1. Muri sagt:

    Noch ein Gedanke zu Regional oder Bio, ich ziehe die Rerionale Möhre der Israelischen Bio-Möhre vor und auch die hiesige Kartoffel der ägyptischen Bio-Variante. Ich finde die Reihenfolge darf nicht so streng sein.

    • Fjonka sagt:

      Die Reihenfolge setzt sich ja eh JedeR selbst, für mich ist bio wichtiger als regional, aus den o.g. Gründen: weil ich nicht möchte, daß Spritzmittel, Maiswüsten, Wiesen ohne Blüten – halt konventionelle Landwirtschaft – vor meiner Haustür, also regional, gestärkt wird.
      Logo, daß Andere andere Prioritäten setzen (dürfen *gg*)

  2. blumenwiese sagt:

    Ich persönlich finde es wichtig, dass man „das Große und Ganze“ im Auge behält.
    Hier gab es mal eine kleine Artikelserie in der Süddeutschen:
    https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/recycling-die-groessten-muell-mythen-des-alltags-1.3490012
    Manches fand ich ganz interessant.
    In vielen Blogs geht es oft um „Plastikfrei“, aber das ist ja nun mal leider nicht alles, das vergessen glaube ich viele.
    Was ich damit meine ist z.B.: Plastikverpackungen sind zwar richtig, richtig schlecht, zwecks Meeresverschmutzung etc., aber das gleiche Produkt in einer Glasverpackung erzeugt dafür beim Transport einen sehr viel höheren CO2-Ausstoß und eine höhere Feinstaubbelastung aufgrund des höheren Gewichts. Auch das Einschmelzen des Altglases, um es wieder zu einer neuen Glasverpackung werden zu lassen, verbraucht enorm viel Energie.
    Dein Beispiel Papiertüte vs, Plastiktüte ist ebenso ein gutes Beispiel.
    Für jemanden, der sehr ländlich lebt und viele Kilometer zum nächsten Bioladen, Supermarkt, Kleiderladen, Schuhgeschäft, Apotheke etc. fahren muss, für den kann es umweltfreundlicher sein, das eine oder andere im Internet zu bestellen. Vorallem hat man hier tatsächlich eine riesen Auswahl an Shops, bei denen man vor dem Kauf in Ruhe nachlesen/recherchieren kann, um welches Geschäftsmodell es sich bei diesem Shop handelt (Bio, Fairtrade,…). Es gibt wirklich tolle Onlineshops, egal ob für Kleidung, Kosmetik, etc. bei denen man ruhigen Gewissens einkaufen kann. Im Internet einkaufen heißt ja nicht gleich automatisch Am***n oder ähnliche Giganten.
    Was ich hier in den Kommentare leider etwas vermisse, ist die Möglichkeit, manches mit dem Fahrrad erledigen zu können. Einige schreiben, bis zum nächsten Bioladen oder Wochenmarkt sind es ein paar Kilometer, und das lohnt sich nicht mit dem Auto. Da stimme ich voll und ganz zu. Aber wieso nimmt man nicht einfach das Fahrrad? Ich fahre beispielsweise immer Samstagsvormittags zu uns ins Städtchen zum Wochenmarkt mit dem Fahrrad, um Obst und Gemüse einzukaufen. Hin und wieder packe ich noch leere Behälter mit ein und verbinde den Wochenmarkt mit dem Unverpackt-Laden für Müsli, Nudeln und Co. Mit Rucksack und/oder Packtaschen ist das kein Problem. Hin und zurück sind das bei mir insgesamt 12km. Damit bin ich absolut umweltfreundlich unterwegs und habe gleich noch eine Sporteinheit absolviert. 🙂 Und die Parkgebühren fallen auch weg.
    Vieles ist im Grunde genommen einfach umzusetzen, wenn man sich einfach mal umgewöhnt hat. Aber da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, sind viele leider zu faul, alte Gewohnheiten abzulegen und sich neue zuzulegen. 😦
    LG
    Natalie

    • Fjonka sagt:

      Es gibt tatsächlich so einige „Antiplastik“-Priorisierer, die meiner Meinung nach Scheuklappen tragen (zB ihr Haushaltsplastik mal eben auf den Müll bringen, um sich mit schön öko-korrekten Materialien zu umgeben, ohne dran zu denken, daß neues öko produziert werden muß und daher oft weniger öko sein kann als altes Plastik), da hab ich auch schon manchmal gedacht: denkt mal ein wenig weiter, Leute!
      Aber was das Glas angeht: Deine Rechnung geht bei EW-Glas auf. Wenn aber PFAND-Glasflaschen oder -becher benutzt werden, ist die Rechnung wieder anders. Dann schneidet Glas trotz der Transporte wieder gut ab.
      Leider gibt es nirgends DAS EINZIG RICHTIGE, und schon sind wir wieder bei den selbstgesetzten Prioritäten….. *seufz*
      Danke für den Radel-Hinweis. Bei mir kommt das im Alltag einfach nicht vor, weil wir so weit ab von allem im Dorf ohne jegliche Infrastruktur leben, das ist ein großes Manko hier. Immerhin: bei uns fährt meist der Herr F. auf dem Weg von der Arbeit vorbei am Bio-Supermarkt und bringt fast ohne zusätzliche Kilometer das lebensnotwendige mit. Oder ich vonne Arbeit – aber weil ich zum Auto ein gutes Stück laufen muß, hat das Grenzen.

    • Bibo59 sagt:

      Isch ahbe überhaupt kein Auto!

    • ladypark sagt:

      Da ich mich gerade angesprochen fühle, hier meine Antwort: 12 km insgesamt sind ja kein Problem mit dem Fahrrad. Bei mir sind es zum nächsten Wochenmarkt über 20 km pro Strecke, also 40 km gesamt, das ist mir dann doch zu anstrengend. Zumal ich morgens am Wochenende anderes vorhabe als einzukaufen.
      Im Nachbardorf könnte ich per Fahrrad enkaufen, aber da gibt es lediglich einen kleinen Supermarkt fast ohne Bio und ohne Frischetheken, da muss man alles konventionell und abgepackt kaufen. Dann doch lieber etwas weiter weg mit dem Auto.
      Einen Unverpacktladen gibt es in der Landeshauptstadt über 60 km entfernt, keine Option.
      So hat halt jeder seine individuellen Rahmenbedingungen, unter denen Entscheidungen zu treffen sind. Ich bin z.B. beruflich viel mit dem Auto unterwegs und kaufe so gut wie immer auf dem Weg ein, den ich sowieso fahre.

  3. Lakritze sagt:

    Kaufkriterien: 1. Muß das sein? 2. Wer genau bekommt da mein Geld?; damit fällt das Internet fast komplett flach.
    Nahrung: Ich bin in zehn Minuten auf dem Wochenmarkt. Regional und allermeistens bio, aber nicht immer: Kartoffeln etwa von einem Bauern, der Kartoffeln liebt (und stundenlang über die großartigen Eigenschaften alter Sorten doziert: Viiiel mehr Handarbeit, awwer mer braucht viel wenischer Spritzmiddel, so vital!) und Schweinefleisch von einem konventionellen Wollschweinzüchter. Naja, und Wasser aus der Leitung.
    Kleidung ist schwieriger. Gebraucht finde ich gut, geflickt ist in Ordnung. Für Schuhe weiß ich einen Schuster (macht aber nur Männerschuhe). Also selten, gern gebraucht und am liebsten für ewig.
    Das ist so was, das fuchst mich: gerade bei Kleidung ist das meiste auf Verschleiß ausgelegt. Ich gäbe lieber mehr Geld aus und müßte mich dann zwanzig Jahre nicht mehr drum kümmern; aber wo gibt es das?

    • Fjonka sagt:

      „Wer genau bekommt da mein Geld“ ist auch ein spannendes Kriterium, aber unendlich mühelig in der Umsetzung, vor allem im Netz, da hast Du schon recht.
      Bei Kleidung hilft, finde ich, „öko“ durchaus weiter, denn in diesem Bereich findet man sie noch, die haltbaren Stücke, die nicht so oft gewaschen werden müssen und recht zeitlos sind. Aber da greift wieder das Thema „wo kaufen??“ , denn für Leute wie mich mit Größen von 36 (Schuhe) und S (Klamotten) bleibt da jedenfalls hier in der Gegend mit eh geringem Ladenaufkommen in dieser Sparte nur das Netz. Sowohl bei Ökoschuhen als auch in den Bio-Kleidungsläden gibt es schlicht keine kleinen Größen 😦

  4. pflanzwas sagt:

    Das ist ein spannendes (aber fertig machendes) Thema 😉 Ich bemühe mich ebenfalls einige der hier aufgeführten Punkte umzusetzen, aber manchmal treibt mich das in den Wahnsinn! Vor ein paar Wochen stand ich in einem Supermarkt vor der Wahl, Paprika konventionell oder Bio-Paprika aus Israel zu kaufen. Ich hab mich dann für letzteres entschieden, obwohl es mir bekloppt vorkam!
    Das mit der Plastikvermeidung muß eigentlich bei der Verpackung, also beim Hersteller beginnen. Wenn man aus einem normalen Supermarkt kommt, kommt man um Plastik kaum herum. Es darf einfach nicht mehr so viel geben! Positiv ist, daß schon so mancher Hersteller auf alternative Varianten setzt, wohingegen bei Obst und Gemüse wieder zunehmend in Plastik verpackt wird. In der Regel kaufe ich fast alles lose im Supermarkt, wenns kein Kilo Pflaumen ist…inzwischen kaufe ich aber lieber regionales Bio vom Markt. Im Supermarkt sollte man eigentlich gar kein Obst und Gemüse kaufen, weil die großen Ketten tierisch die Preise drücken….die Folgen für die Arbeiter sind klar.

    Auf dem Wochenmarkt sollte es besser sein, aber der Biostand hat Plastiktüten und der Obststand hat Plastikbeutel und Schalen, wobei viele Kunden inklusive ich, eigene Tüten und Taschen mitbringen. Aber warum stellen die dort nicht um? Das verstehe ich nicht! Und immer wieder, nein, keine Tüte, ich hab was dabei….das könnte gedrückt werden…danke, nein, ich packs um! Nerv!! Manchmal haben sie Pappschalen, aber nicht immer… – Immerhin: im Bioladen gibts jetzt Getreide lose zu kaufen!

    Ich verwende jetzt gerne Verpackungsmüll, um meinen Biomüll zu sammeln. Z.B. Toastverpackung oder vom Toilettenpapier.
    Tja, wir tun, was wir können. Aber manche Sachen müßten echt von oben oder von uns, von unten, kommen, damit sich etwas radikal ändert. Sonst ist das ein Gewurschtel ohne Ende.

    Manchmal würde ich am liebsten ganz entspannt und ohne groß nachzudenken, einkaufen gehen, aber das gibts wohl heute nicht mehr……. 😉

    • Fjonka sagt:

      Bio von weit weg: dazu kommt noch, daß zB Äpfel, wie ich letztens las, ab ca März umweltbilanzmäßig „bio Neuseeland“ besser abschneiden als „bio Deutschland“ – wegen der wahnsinnigen Bilanz der Kühlhauskosten. Also am besten von März bis August keine Äpfel kaufen!? Und sich bei jedem Gemüse/ Obst einzeln informieren!? PUH!! Ja, saisonal, ich weiß, aber ich zB mag wenige der hiesigen Wintergemüse und eh eher Obst als Gemüse. Tja…. da dann zu verzichten fällt mir schwer.

      Die Hersteller werden nur auf Kundendruck umstellen, deshalb ist der sehr wichtig – aber eben auch wieder: mühsam.

      Und nein, der Markt-Kauf und der Bio-Kauf bieten nicht unbedingt bessere Arbeitsbedingungen. Ich kenne einige, die im Bio-Gemüsebau als Ausgebildete nahe beim Mindestlohn arbeiten. Gerade im kleinen Biobereich ist es fast wie bei der Kranken- und Altenpflege: „ja, hallo, Du machst das doch bitteschön aus Enthusiasmus, für die Sache. Da kann Geld doch nicht so wichtig sein…..“

      Ja, es IST frustrierend. Aber dennoch wichtig, meine ich.

      • pflanzwas sagt:

        Klar, besser als gar nichts zu tun. Manchmal denke ich, man müßte sich (vor Ort) zu Gruppen zusammenschießen um dann direkt beim Markt im Ort Druck ausüben zu können und nicht immer als Einzelkämpfer aus dem Supermarkt zu schleichen. Falls ich mal viel Langeweile habe 😉
        Das Bio-Neuseeland dann besser abschneidet als Bio-Deutschland will mir nicht in den Kopf. Ist doch irgendwie bekloppt! Nee, da mache ich nicht mit. Wie gesagt: wir tun, was wir können und manchmal etwas mehr 😉

      • pflanzwas sagt:

        PS das mit den Löhnen ist heftig! Aus Enthusiasmus, ja klar! Ohne Worte…..

  5. ladypark sagt:

    Ich würde gern öfter auf dem Markt einkaufen, aber dafür am Wochende morgens in die Stadt fahren, nee, das ist mir zu weit – und dann ja auch wieder zu viel Energieverbrauch beim Fahren – und es ist definitiv nicht meine Uhrzeit. Da fahre ich doch lieber nachmittags ins Nachbardorf zum Einkaufen. Da allerdings gibt es nur wenig unverpackt.
    Gestern erst musste ich eine entnevte Kassiererin erleben, weil ich meine Tomaten und Zucchini nicht in eine Plastiktüte gepackt hatte.
    Warum sind die Wochenmärkte eigentlich immer mittags zuende? Das habe ich mich schon oft gefragt.
    Ansonsten kaufe ich viel Bio, allerdings auch im Discounter. Das hat auch den Grund, dass mir oft die Zeit für zwei Läden fehlt und ich dann da einkaufe, wo ich alles bekomme. Aber es ist auch eine Geldfrage mit zwei Kindern.
    Eine Gemüsekiste hatten wir auch mal, aber das ist mir im Alltag zu anstrengend, dann muss ich bestimmte Sachen kochen, die dann keiner mag oder es fehlt einfach die Zeit. Und zum Wegwerfen ist das Obst und Gemüse eben zu schade. Außerdem hatte ich öfter faulige Sachen dabei, auch blöd.
    Inzwischen achten meine Kinder auch vermehrt auf Nachhaltigkeit. So brauchte J. einen Taschenlocher (die sind aus Vollplastik). Ich fragte L., ob sie auch einen braucht, und sie meinte nein, ihre Sitznachbarin hätte einen, da bräuchte man ja nicht noch mehr Plastikzeugs kaufen.
    Dennoch bin ich regelmäßig erschrocken darüber, wie schnell hier ein gelber Sack voll ist. Aber das mit dem Einsparen von Plastikmüll ist echt nicht einfach. Es wäre toll, einen Unverpacktladen ums Eck zu haben. Aber darauf können wir hier in der Provinz wohl noch lange warten.
    Gut ist, dass wir inzwischen nur noch ganz selten Fleisch oder Wurstwaren einkaufen, da J. nun Vegetarierin ist.
    Ich persönlich könnte mir definitiv weniger Klamotten kaufen, das gebe ich zu. Es ist ein Laster, aber ich bin schon auf dem Wege der Besserung.
    Vor Ort einkaufen ist inzwischen auch meine absolute Priorität, nicht immer klappt es, aber immer öfter.
    In diesem Sinne: Danke für deine regelmäßigen Anregungen und Denkanstöße!

    • Fjonka sagt:

      Jepp, ich weiß auch nicht, wieso Markt immer in aller Herrgottsfrühe und offenbar nur für Rentner und Vollzeitmütter gedacht ist (weil meist auch noch wochentags)
      Was die genervte Kassiererin angeht, so laß sie einfach genervt sein (wieso eigentlich??) – oder besorg ein paar Obst-/Gemüsebeutel, gibts (auch) aus Naturfaser mit Zugband, die finde ich ziemlich praktisch. Für die Kassierer (weil man durchgucken kann und sieht, was drin ist; fast so gut wie beim Plastikbüdel), aber auch für Kunden, denn dann braucht man nicht jeden Champignon einzeln vom Band zu sammeln 😉
      Und: schön, daß Du diese Beiträge magst 🙂

      • ladypark sagt:

        Die Kassiererin war genervt, weil sie ein wenig stapeln musste, um die Zucchini alle gleichzeitig auf die Waage zu bekommen. Die Tomaten waren alle an einem Strauch, das war dann nicht schwierig. Wo gibt es denn solche Beutel?

        • Fjonka sagt:

          ZB im Bioladen 😉
          Tipp: wenn Du welche kaufst, drauf achten, daß sie 1. gut einsehbar sind (für die genervte Kassiererin) und 2. leicht im Material (für Dich, denn bei uns im Laden zB gibt es nur 3 Tara-Auswahltasten, und wenn Deine Tüte sehr schwer ist, bezahlst Du sie evtl zT mit. Ich weiß nicht, wie das im Supermarkt geregelt ist) Am besten so ne Art Tüll, aber die wir verkaufen sind Jute (schwer) oder Plastik(!)gewebe. Es sind aber Kunden mit besseren gekauften unterwegs. Einfach mal gucken, habe sogar schon bei rewe mal so Dinger hängen sehen.

  6. Myriade sagt:

    Und das Verkehrsschild ist ENTzückend 🙂

    • Fjonka sagt:

      Das gehört von Anfang an zu meiner Kleinvieh- Serie (in der es immer um Kleines, das man tun kann, um ökologischer zu leben, geht – siehe Kategorien im Menü rechts)
      Es steht tatsächlich hier in der Nähe in einem Dorf 🙂

  7. Myriade sagt:

    Ich kaufe Obst und Gemüse per „Kiste“ vom Biobauern, da gibt es als Verpackung eine x-mal verwendete Kartonkiste und ein paar Papiersäcke. Es gibt auch regional zusammengestellte Kisten, die sind mir aber nicht abwechslungsreich genug. Das Problem der Verpackungen müsste weltweit eine Priorität sein …..

  8. Bibo59 sagt:

    Ich habe noch eine andere Priorität: Seit Anfang des Jahres kaufe ich zumindest Rindfleisch bei Kauf ne Kuh. (sonstiges auf dem Markt) Das beißt sich mit Deinen Prioritäten: ist verpackt und wird geliefert, aber mir ist wichtiger, dass das Rindvieh ein glückliches Leben hatte. https://www.kaufnekuh.de/?invite=59d1309299d7a

    • Fjonka sagt:

      Fleisch unverpackt bio krieg ich hier auch nicht. Ungeliefert aber schon, ab Hof oder im Bioladen

      • Zum nächsten Hofladen bei dem ich Fleisch kaufen kann, – nur Schwein-, habe ich circa 8 km (Hin und zurück).

        • Fjonka sagt:

          Wir haben den Demeter-Hof, bei dem wir die Hühneraktien haben, auf eh regelmäßig gefahrenem Weg. Aber dort ist das Fleisch auch eingeschweißt. Bloß die Eier gibts lose, und Wurst im Glas, das wir entweder zurückgeben oder weiterverwenden können (was wir wegen der Supergröße für 250g Honig auch tun)

      • Bibo59 sagt:

        Hof habe ich hier nicht. Und der Bioladen (=Reformhaus) ist inakzeptabel. Vertrocknetes, überteuertes Gemüse schlechter Qualität, viel Fertigkram, aber bio. Ich weiß nicht mal, ob der auch Fleisch hat.
        Zudem bezieht sich „Bio“ bei Fleisch auf die Fütterung und nicht auf die Haltungsbedingungen.

        • Fjonka sagt:

          Nö, wenn Du Fleisch von Bioland oder Demeter oder Naturland oder…. kaufst, haben die immer auch kontrollierte Bedingungen, was die Haltung angeht.

        • Lakritze sagt:

          Die Bio-Lebensbedingungen (z.B. für Schweine) sind schon sehr anders und erklären, wieso Fleisch billig nicht geht.

          • Bibo59 sagt:

            Ich sprach nicht von billig! Sprach ich irgendwo von billig? Obwohl die Tiere ein gute Lebensbedingungen haben, und da ist der Unterschied zu bio wirklich nur im Futter zu finden, ist das Fleisch von kaufnekuh sogar von bundewischen durch die Direktvermarktung preiswerter als das von Demeter, aber eben etwas teurer als im Supermarkt. Und sorry, dass ich von verschrumpelten, überteuerten Möhren auf Fleisch zurückgeschlossen habe. Fjonkas Honig ist auch nicht bio und Demeter zertifiziert und ich esse ihn.

            • Lakritze sagt:

              Ah, tschuldigung, ich dachte, das „sauteuer“ bezöge sich aufs Fleisch!
              Jedenfalls ist der Preis eines der Haupt“argumente“ gegen tierfreundliche Haltung. Erzählte meine Wollschwein-Dealerin; sie hätte Kunden, die kämen an Weihnachten (weil’s halt lecker ist), und den Rest des Jahres nehmen sie die Sonderangebote aus der Kühltheke. Statt weniger, aber besser. (Die Wollschweine sind auch nicht bio; die sind eher so. .))

              • Bibo59 sagt:

                Eben! So meinte ich. Ich habe auch schon überlegt, mal Kaufeinschwein zu probieren, allerdings esse ich so gut wie nie Schweinefleisch, außer bei fjonkas Würstchenduschen. Die erste Erfahrung mit frei laufenden Rindviechern machte ich mit den frei laufenden Highlandern von Bundewischen e.V. auf Holnis. Das war sozusagen die Initialzündung.

          • Bibo59 sagt:

            Und Wasserbüffel aus der Landschaftspflege ist nie Bio- oder Demeter zertifiziert. Dann könnte er nämlich seinen Job nicht machen: Gelände offen halten und Gras fressen, sondern müsste Bio-Getreide futtern, welches, wie die Veganisten gerne erklären, auch Menschen ohne den Umweg über den Büffel essen könnten. Der frisst aber per se lieber Gras und Schilf, was wiederum Veganer nicht essen können.

  9. Auch wenn ich bei Weitem nicht so konsequent bin wie Ihr, versuche ich ein wenig darauf zu achten. Bei Lebensmittel heisst das:

    Ich kaufe mehr auf dem Markt und achte auch auf regional
    Bei Tierprodukten, – ja ich esse Fleisch und weiss dass dafür Lebewesen getötet werden-, veruche ich nur solches zu kaufen bei dem ich den Eindruck habe, die Tiere hatten ein gutes Leben. Rind und Schweinefleisch kaufe ich zu 80% bei „Kauf ’ne Kuh“ oder „Kauf ein Schwein“ aber Lammfleisch hole ich beim Türken und dort auch schon mal Rind.
    „Konventionell“ oder „bio“ ist mir nicht soo wichtig, besonders nicht, wenn es Richtung „anthrophosophischer“ Landwirtschaft geht. Deshalb kaufe ich auch bei Kauf ’ne Kuh oder Schwein nicht die Bio-Version, denn ich weiss dass auch die konventionell gehaltenen Tiere „artgerecht“ gehalten werde, also Auslauf/Weidegang haben, mehr Platz pro Tier, getechnik freies Futter…. . Bei Milch nehme ich „Bio“ einfach weil man es schmeckt, aber die Tage hatte ich eine nicht-homogenisierte….das ist schon gewöhnungsbedürftig.
    Brot kaufen wir meist beim Bäcker aber ich habe mir vorgenommen mehr selber zu backen um das Weismehl zu reduzieren, denn selbst im Dinkelbrot vom Bäcker ist ein Anteil Weismehl drin. Mein Versuch gestern (250gr Dinkelmehl 200 gr Roggenvollkornmehl mit Hefe & Sauerteig (Drogerie) und einem Schuss Buttermilch ist nicht schlecht geworden)

    Bei anderen Dingen des täglichen Bedarfes bin ich eher konventionell unterwegs: Da greife ich auf „Frosch“-Produkte zu und auf Recycletem Papier (Haushalt/Klo/Schreibwaren). Bücher kaufe ich im Laden aber auch bei A***** und Co. Auch das Tierfutter für unsere Tiger kaufe ich 90% online, einfach auch wegen der Auswahl und Verfügbarkeit (Getreidefrei) und wegen der Faulheit, es wird nach Hause geliefert. Aber die Streu und einen kleinen Teil des Futters kaufen wir im Fachhandel vor Ort. Beim OnlineEinkauf nutze ich Portale wie https://www.wecanhelp.de/442279003/ueberuns und hoffe so, das mein onlineinkauf noch was „Gutes“ tut.
    Kleidung kaufe ich zu 90% im Laden, aber ehrlich gesagt eher wegen der „Passform“ als jetzt aus ethischen oder ökologischen Überlegungen. Dieses Jahr habe ich mir 2 paar Schuhe über sole-rebells anfertigen lassen….ich hoffe dass es eine „gute Tat“ war…schön und bequem sind die Schuhe allemal.

    Von daher bin ich eher sensibel pragmatisch mit einem Hauch von Faulheit

    • Fjonka sagt:

      Soooo konsequent sind wir ja auch nicht: wir gehen zB gern essen, und da kann ich manchmal den Fleischgerichten nicht widerstehen. Und Brot kaufen wir meist konventionell, weil wir die letzten handwerklichen Bäcker unterstützen wollen. Nurmal so alsBeispiele. Aber ich bin schon viel konsequenter und denke vor allem viel mehr über meinen Konsum nach als noch vor 2,3 Jahren.
      Anthroposophen, die konventionell erzeugen? Gibts das überhaupt? Ich dachte, die sind per se demeter- Produzenten!

    • Fjonka sagt:

      Hab mir grad mal die solerebels angeguckt – finde die aber nicht zum anfertigen, bloß fertig und auch in D nur wenige Modelle über Deerberg oÄ, aber die Firma https://www.solerebels.com/ meinst Du schon, oder?
      (Weil, Schuhe sind mein größtess Problem seit einiger Zeit schon)

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