Gruslig, diese Grabinschrift aus Sieseby (?). Nicht nur, daß die arme Frau nur über ihr Witwendasein definiert wird, nein, das war offenbar auch noch ziemlich gräßlich – denn stellt Euch nur vor, sie hätte nach dem Tod ihres Mannes gewagt, weiterhin etwas schönes mit ihrem Leben machen zu wollen ….. da hätte sie aber Streß gekriegt von Wemauchimmer, der ihr das Grab gerichtet hat (ihre Kinder??)
Was wird sein, wenn ich nicht mehr auf der Welt bin?
Es wird nichts sein.
Ich werde erlöst von Sein sein.
Erwin Strittmatter »Der Laden, Zweiter Teil«
Ob sie solche Gedanken gedacht hat? Wahrscheinlich nicht, wenn sie auf die traurige Weise fromm war wie dort impliziert. Puh!
*Allerseelen findet jährlich am 2. November statt und soll dem Gedenken an Verstorbene gelten.
Ich denke an Folgä, an meine Omas und Opas, an Oedi, Kilian und den Dicken, an workingmum und an die Frau Frölich, die hoffentlich im Leben ihrem Namen ähnlicher war als die Grabinschrift vermuten läßt. Und ich hoffe, daß sie alle erlöst vom Sein sind. Oder, sollte ich mich täuschen, daß etwas Gutes auf sie gewartet hat.
Bitte über diesen Spruch nicht zu hart urteilen – das ist keine Gemeinheit der Familie, die die arme Frau in ein einsames, freudloses Leben zwingen will, sondern ein Bibelvers (1. Timotheus 5,5). Zur Zeit des Neuen Testamentes war ein Witwendasein noch was ganz anderes als heute.
Und wenn ein Bibelvers in der Trauer tröstet, soll es mir recht sein….
Aha! Die Bibel also…..
Danke für die Info, und ja, unbedingt: was auch immer trösten kann ist gut! ☺
(Auch wenn mir unbegreiflich bleibt, was an einer solchen Haltung trösten kann. Aber da sind die Kirche und ich eh unterschiedlicher Ansicht.)
Und in Mexiko feiert man den fröhlichen día de los muertos mit Picknick auf den Gräbern, Musik und Zuckerschädeln für die Kinder. Was mir persönlich besser taugt. Vielleicht ganz gut, den Lockdown in den November zu legen, da ja in katholisch-Köln sowieso Sport, Musik und Tanz verboten ist, außer am 11.11.
Das ist ziemlicher Humbug!
Nur am Volkstrauertag (STAATLICH verordneter Tag) und Totensonntag (EVANGELISCH) herrscht Tanz und Musikverbot!
Allerheiligen (gestern) ist zwar Feiertag, aber kein gebotener Ruhetag, d.h. du kannst soviel Party machen wie du willst!
Btw. Am Totensonntag feiert die RKK Christkönig 😉
§1 Du sollst nicht als Humbug bezeichnen, worüber Du nicht Bescheid weißt!
In den katholisch geprägten Bundesländern gelten verschärfte Regeln und Verbote:
Baden-Württemberg
Bayern
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Vor allen Dingen wird Allerheiligen in Stille gefeiert. Die Trauer und Andacht der Christen soll an diesem Tag nicht gestört werden. Somit sind laute Musik und Tanzveranstaltungen Tabu. Wie lange das Tanzverbot gilt, ist von Bundesland zu Bundesland verschiedlich. In NRW müssen von fünf bis 18 Uhr die Füße still gehalten werden, in Bayern gilt ein ganztägiges Verbot.
Ebenfalls verboten: Märkte, Messen, Volksfeste und geöffnete Geschäfte. Ausgenommen sind Bäcker und Blumenhändler, die dürfen – ähnlich wie an Sonntagen – für fünf Stunden geöffnet haben.
Für wen gelten die Verbote?
Wer sich jetzt denkt: „Ich als Nicht-Christ muss mich nicht an die Verbote halten“, der liegt falsch. Denn die Regelungen am stillen Feiertag sind Gesetz und gelten für alle Bürger Deutschlands. Egal, ob sie sich nun mit dem Christentum verbunden fühlen oder nicht. Wer an diesen Tagen keine Rücksicht nimmt, riskiert Bußgelder von bis zu 1.000 Euro.
Okay, in punkto Allerheiligen habe ich mich geirrt, sorry.
Das ändert aber am Rest nichts. Nicht der ganze November hat komplett ruhig zu sein, nur der Volkstrauertag, immer noch von staatlicher Seite (preußisch um genau zu sein), und der Totensonntag (lutheranisch) sind derart gebotene Feiertage, beides hat mit nichts mit der RKK zu tun!
Día de los muertos = Allerheiligen. darum ging es.
Ließ noch mal den letzten Satz deines ursprünglichen Kommentares, vielleicht verstehst du dann um was es bei meiner ersten Antwort ging.
Ja, habe ich gelesen. War missverständlich.
Und mir fielen gestern wieder Fotos von Ghanesha in die Hand.
Tatsächlich dachte ich beim schreiben auch an ghanescha, Patschouli und Nesti – aber diesen Crossies hatte ich zu Lebzeiten so wenig zu tun, daß sie in die Reihe nicht passen mochten.