als Weidenbäume Veilchen trieben,
als Stubenfliegen Märchen schrieben,
als auf der Pappel Birnen reiften,
als Lamm und Wolf den Wald durchstreiften
und brüderlich im Grünen grasten,
als Bären durch die Wälder rasten,
einand mit langen Schwänzen schlugen,
als Flöhe Eisenhufe trugen
und Sprünge bis zum Himmel machten
und uns von droben Märchen brachten.
Es war einmal, war irgendwann
und nur ein Lügner glaubt nicht dran……..
… ja, es war also einmal, da hat eine kleine Glockenblume im Fjonk’schen Garten eine liegengebliebene Zeitung gelesen. Eine große Überschrift lautete
Novemberblues im Garten
und da die kleine Glockenblume kein englisch konnte, und – sie war ja noch klein – erst in diesem Sommer überhaupt das lesen gelernt hatte, las sie, na klar:
Novemberblühs im Garten
„Ach“, dachte die kleine Glockenblume, „wie jetzt? Ist das der neuste Trend, daß es im November blüht im Garten? Da muß ich mich doch gleich mal mit den Anderen besprechen!“ – Sie öffnete fix ein paar Blüten und rief die anderen Stauden zu sich.
„Blödsinn“, brummte die uralte Pfingstrose. „Das wäre ja noch schöner, wenn wir jetzt auch noch im Herbst blühen sollten!“ Und auch die Minzen, der Alant, die Akeleien, die Lab- und die Leinkräuter meinten nur „Ach was, wir machen uns jetzt winterfertig wie jedes Jahr! Keine Experimente!!“
Aber ein paar junge Wilde gabs, die hörten zu und sagten dann: „Warum eigentlich nicht? Schließlich ist es so warm in diesem Jahr, die Insekten fliegen auch noch überall herum – da kann man das doch einfach mal ausprobieren!“ Die Aster redete ihnen gut zu, schließlich wusste sie ja schon lange, daß man auch im November noch ganz gut blühen kann
Und so kam es, daß die Fjonka baß erstaunt war, als sie das nächste Mal durch ihren Garten lief. Denn da blühte es mitten im November, daß es eine Lust war! Und die kleine Glockenblume freute sich, als sie sah, wie die Fjonka sich lächelnd hinunterbeugte, um dann den Herrn F. zu rufen, damit sie gemeinsam ansehen konnten, wie sich die Blumen mitten im November noch einmal geschmückt hatten.
….und wenn es nicht gefroren hat, dann blüht es dort noch heute!
Soooo schön geschrieben. Auch bei mir blüht noch einiges. Und kurz vor Weihnachten blüht in jedem Jahr eine einzelne Perlhyazinthenblüte. Mal sehen wann sie sich diesmal zeigt.
Liebe Grüße aus dem Land zwischen den Meeren
Lydia
Ehrlich? Ne Perlhyazinthe zu Weihnachten?
Die hat sicher noch nicht in den Spuegel geguckt und denkt, sie sei ein Weihnachtsstern…😉
Schön geschrieben.
In meinem Garten ( kein reiner Naturgarten) blühen noch Ringelblumen und Tagetes.
🙂
Meiner ist ja auch kein „reiner“ Naturgarten, sogar die zeitunglesende kleine Glockenblume ist eine Zuchtsorte, soweit ich weiß und keine heimische.
Ringelblumen hab ich auch (aus einigen Mischungen), aber die wollten nicht mitmachen beim späten blühen.
So ein schönes Märchen! Das weitaus schöner als meine bisherige Märchenlektüre. 🙂
Oh! Dankeschön, das freut mich ja! 😃