DAMALS, als die Welt noch bunt war

… da konnten wir noch was im Garten tun, es gab FARBEN und DINGE. Seit Tagen ist das nun Vergangenheit. Sie fühlen sich an wie Monate. Schnee ist grausam, ich hasse diesen weißgrauen Himmel, die Sorgen, weil man ja fahren muß, das schippenmüssen – ach, ich finde ALLES an Schnee blöd, solange wie er fällt (wenn er nur liegt, dann gehts. Aber er fällt und fällt und ….) – deshalb Schlußausende, ich berichte von letztem Wochenende:

Freunde schenkten uns die großen Tannenstämme

Jetzt haben sie einen neuen Platz – der große Findling, der schräg dort lag, wurde ja zur Bank in der Sonne:

…und dort ist nun eine windfangender Durchgangsblockade aus zwei Reihen dicker Stämme entstanden (hier von hinten).

Wir hatten nämlich im letzten Jahr gemerkt, daß diese Ecke ein schöner Schattenplatz an heißen Tagen sein könnte – wenn bloß der Wind nicht so durch den Durchgang pfiffe. Mal gucken, ob’s langt. Und wenn nicht – stehendes Totholz ist immer gut, wenn auch Laubholz besser ist als Nadelholz:

  • Stehend wertvoller als liegend
  • dick (Stämme) wertvoller als dünn (Äste)
  • Besonnt wertvoller als schattig
  • Laubholz wertvoller als Nadelholz
  • Hartholz wertvoller als Weichholz

sind die Merksätze, also wäre ein Windfang aus dicken, stehenden Hartholzstämmen in der Sonne das beste, was man für Insekten totholzmäßig tun kann – aber es gibt natürlich auch Käfer, die lieber im schattigfeuchten Mulm liegender Asthaufen wohnen, die auf Nadelholz spezialisiert sind oder nur in Weichholz glücklich werden. Bloß eben in kleinerer Zahl 🙂 Insgesamt ist jedes bis zum Mulm und darüber hinaus an derselben Stelle bleibende Totholz ein Gewinn für die Tierwelt!
Was den Viechern wenig nützt ist zB der immer gern stolz angeführte Brennholzhaufen. Die drei Jahre, die das Brennholz im besten Fall draußen lagert, führen dazu, daß sich eine Tierwelt installiert – die dann größtenteils im Ofen landet 😦
So ein Käfer wohnt ja gern mal bis zu sieben Jahre als Ei und Larve im Totholz, bevor er für einige Wochen bis Monate sein erwachsenes Käferleben führt – und kann auch nicht flüchten, wenn „sein“ Stamm/ Scheit in den Ofen geworfen wird. Der Brennholzhaufen dient als Nistplatz für Vögel, auch Igel verkriechen sich mal drunter oder drin, im Winter Wespenköniginnen, Zitronenfalter oder Mäuse – aber er kann nur ein Unterschlupf sein, kein „richtiger“ Lebensraum.
„Unsere“ Stämme sind nun nach dem fällen schon 2x umgezogen – auch das kann durchaus heißen, daß Jemand „eingezogen“ war, der mit den neuen Verhältnissen nicht klarkommt. Vielleicht ists jetzt trockener, oder schattiger, oder…. aber wer von jetzt an einzieht, der darf bleiben! 🙂

11 Kommentare zu “DAMALS, als die Welt noch bunt war

  1. ladypark sagt:

    Und ich dachte, dass liegende Stämme besser wären, wieder was gelernt. 🙂

  2. wattundmeer sagt:

    Ich habe tatsächlich die letzten Tage an Dich gedacht. Da Du doch Schnee nicht magst.
    Ich liebe Schnee, wie Du vielleicht auch mitbekommen hast, und bin gerade sehr begeistert. Aber wir schippen auch nicht und ich arbeite im Homeoffice. Da ist Schnee-Mögen sehr einfach.

  3. Anja sagt:

    Habt Ihr den großen Findling mal untersuchen lassen? Der sieht irgendwie bearbeitet aus oder täuscht das?

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