Das hier ist ein Zünsler. Sein lateinischer Name lautet Aglossa pinguinalis, und der Herr F. hat ihn im Juli geknipst – er fliegt von Mai bis August
Er hat aber auch einen deutschen Namen, und der ist Fettzünsler. Hört sich fies an, gell? Man denkt sofort an eins von den Viechern, die in schlecht verschlossenen Vorräten wimmeln. Aber nein! Der Fettzünsler ist unschuldig! Das fressen an Butter und Käse, das seinen Raupen tatsächlich unterstellt wurde, weshalb er auch als Vorratsschädling gilt, konnte nie nachgewiesen werden!
Ein typischer Fall von bösartiger Imageschädigung!
Also, wenn mal wieder ein kleiner, grauer Falter, tagsüber aufgescheucht, zu Fuß vor Euch flieht – vor dem zerdrücken gut hinschauen! Nicht Alles, was klein und grau ist nagt an Essen oder den eingelagerten Wollpullis!
Es gibt noch ein Beispiel für Einen, dem sein Name schadet: der Faulbaum. Der ist erstens eigentlich ein verzweigter Strauch, kein Baum und zweitens muß, wer den angeblichen leichten Fäulnisgeruch der Rinde wahrnimmt, schon einen SEHR guten Riecher haben. Daß dieser Strauch so heißt ist sehr schade – denn er mag Schatten, kann auch unter großen Bäumen leben und ist ein echter Tiermagnet. Nicht nur die lange, nektarreiche Blüte (Mai bis September) hilft, sondern von den Blättern leben Raupen und Käfer, und die Früchte werden von vielen Vögeln gern gegessen.
So einen Faulbaum möchte ich daher in diesem jahr auch gern bei uns im Garten ansiedeln. Platz haben wir schon ausgeguckt: ein Hartriegel und eine Forsythie müssen weichen – ersterer nervt mit langen Ausläufern, auch, weil es ihm dort viel zu schattig und trocken ist (andere Exemplare dürfen stehenbleiben, dieser musste weichen), letztere ist zu nix nutze (weder Nektar noch Pollen; Niemand ernährt sich von ihr; da ist ähnlich viel Leben dran wie an einem Kleiderständer!)
Daher der Name Butterfly.🦋
😁