Leute, ich kann Euch nur empfehlen: ordnet Euren Papierkram, solange Ihr noch fit genug dafür seid.
Es KANN doch nicht so schwer sein, zwei, drei Ordner mit Trennblättern und vernünftiger Beschriftung anzulegen und dann jedes neu dazugekommene Blatt Behördenpapier einfach nur an passender Stelle obenauf zu heften!?
Ich habe hier zwar dicke Aktenordner mit Beschriftung, aber das bedeutet dummerweise absolut nicht, daß da, wo zB „Rente“ draufsteht, auch wirklich ausschließlich – und dann auch alles über Rente drin ist.
Es gibt zusätzlich Dutzende von vollgestopften Umschlägen an unterschiedlichsten Stellen, aus denen wild durcheinander von Rentenangelegenheiten über Versicherungen, Grundstückskauf- und verkaufsangelegenheiten bis hin zu Festsaalsrechnungen aus den 50ern und Konfirmationssprüchen die Leben von Oma, ole Fru, ole Mann, Folgä usw herausflattern.
Also, ich persönlich verspüre ja eine gewisse Freude und Befriedigung, wenn ich mich hier durch hundertzwanzig Jahre „fremdes Leben in Akten“ wühle. Das liegt an meiner allerdings offenbar nicht wirklich alltäglichen inneren Struktur: Ich mag es schon immer, Dinge zu SORTIEREN, ich schätze Listen, Trennblätter, Heftstreifen, Register, Dokumentenhüllen mit Heftlochung und solcherart Zubehör, und es bereitet mir große Genugtuung, wenn mich Jemand nach meinem Versicherungsverlauf fragt, ich an den Schrank gehe und schwupps- ein Griff, da isser!
Und da ich schon länger mit de ole Lüüds Papierkrams befasst bin, habe ich auch jetzt das Nötige fix zur Hand gehabt. (Trotzdem liegen noch einige Stunden sortieren vor mir….)
Das geht aber längst nicht Jedem so – ganz im Gegenteil: so gut wie immer, wenn ich das erwähne, sehe ich Kopfschütteln, verständnislose Mienen und zT auch deutliches Augenrollen. Bisher war noch auf jeder einzelnen meiner Arbeitsstellen Irgendwer glücklich, solche Dinge an mich abgeben zu können, also:
es hilft Angehörigen oder auch AmtsbetreuerInnen oder werauchimmer irgendwann Euren Kram regelt, wenn Ihr’s nicht mehr könnt, ungemein, wenn Ihr eine gewisse Ordnung haltet. Außerdem ist es ja emotional auch noch ganz was anderes, ob es zwar gute Freunde, aber eben doch „fremde Leute“ sind, oder ob irgendwann trauernde Nächste sowas leisten müssen.
Allerdings bin ich sehr, sehr froh und dankbar, daß de ole Lüüd vor einigen Jahren notariell sowohl Patienten- Und Betreuungsverfügungen als auch ein Testament hinterlegt und mir im Laufe der Jahre einige Vollmachten anvertraut haben. Ich wollte damals echt nichts davon wissen und habe mich gegen jede einzelne so lange gesträubt, bis ich merkte: jetzt gehts wirklich nicht mehr anders. Aber jetzt (und „jetzt“ bedeutet in diesem Fall: seit einigen Jahren schon) hilft es ungemein.
Sonst??
Heute wäre der 91. Geburtstag vonne ole Fru gewesen.
Ich bin froh, daß ich ihr ihren 90. noch einigermaßen nett gestalten konnte.
Am 30., übermorgen, ist ihre Beerdigung.
Habe mir deinen Text *sehr* zu Herzen genommen 🙂
Heute neun Stunden lang Akten aus zwanzig Jahren gesichtet, sortiert und den menschlichen Aktenvernichter gegeben. Resultat: Platz im (Keller-)Regal, absolut alles auf Reihe – und ich bin total erledigt. Grins.
Die Befriedigung ist enorm. Und so aufgeräumt hatte ich das noch nie!
Okay…. *sehr* trifft es da wirklich….. puh!!!
Gratuliere (und für den nächsten Arbeitsanfall: man kann sowas auch auf mehrere Tage verteilen. Nur ’ne Idee…)🙃
Man mag das können. Der Erstgeborenen meines Vaters ist es eher nicht möglich. 🙂 Das war so überfällig, mir sträubte der Gedanke es zwei bis drei Mal angehen zu müssen einfach die Nackenhaare.
(Die werden übrigens heute abgeschnitten. Grins.)
Na dann….. nochmal: gratuliere!!
Ich fühle mit Dir. Seit 2018 schlage ich mich mit den Papieren und den Haushalten der Elterngeneration rum. Mein Highlight war eine große!!! Schublade unsortierter Kontoauszüge von 8 Jahren (unvollständig). Die in Reihe gebracht werden musste um diese dann beim Amt einzureichen.
Auch schön, daß Einklagen des Erbteils mit der Aufforderung alle!!!! Habe des Verstorbenen mit Alter, Zustand und Wert aufzulisten.
Wenn du glaubst du kennst deine Sippe, hast du noch nicht geerbt.
Vorsorgevollmacht!!!! wichtig. Weil ein Elternteil, der seine Angelegenheiten nicht mehr regeln konnte, seine Unterschrift nicht unter die Vollmacht setzen wollte( zu den Zeiten als er es noch konnte) gab es noch über den Tod hinaus einen sehr anstrengenden Schriftwechsel mit dem Amtsgericht. Also Vorsorgevollmacht!!! Unterschrieben!!!
Auch schön, wenn das Girokonto auf den Ehemann läuft und die Frau „Vollmacht“ hat. Diese gilt nach dem Tod nur noch eingeschränkt- also Gemeinsames Konto ist auch nicht unwichtig.
Ich könnte jetzt noch endlos hier weiterschreiben. Über Wohnungsauflösungen z.B. Nächstes Jahr mache ich ein Testament, das habe ich mir fest vorgenommen.
Kommt gut ins neue Jahr. Ich drücke allen die Daumen, das 23 besser wird als 22. Ich könnte mal wieder ein schön ruhiges Jahr gebrauchen.
Du liebes Bißchen, das liest sich ja RICHTIG übel!!
Und ist nun schon das 2. Mal, daß ich zu wissen bekomme, daß einige Vollmachten nicht über den Tod hinaus reichen. Puh, was ist DAS nun wieder für ein Quatsch!?
Da bin ich gespannt, was auf uns noch zu kommt…..
Von Berufs wegen und auch aus eigener, privater Erfahrung weiß ich, wie wichtig PV und Vorsorgevollmacht sind und kann Dir da nur vollstens zustimmen. Wie schön, daß Du dich kümmerst. Viel Kraft dafür. LG Gitta
Ja, nach dem Tod meines Freundes habe ich auch gesagt „sofort alles regeln und dokumentieren“ aber außer einer Liste mit meinen Onlinekennungen und Passwörtern, die ich versiegelt zur Aufbewahrung ans Fernwehkind geschickt habe, ist noch nicht passiert….. Dokumente sind schon weitestgehend geordnet abgelegt…..aber ob das jmd anderes auch so empfindet…. An meinem Monitior klebt auch immer noch das PostIT „Testament“…
Das ist doch ein guter Anfang, das mit den Online- PW etc. (Und etwas, das ICH noch nicht geregelt hab *Notizmacht*)
Ein Testament hab ich übrigens auch nicht. Da es keine jüngere Verwandtschaft gibt, die Eltern noch leben und wir verheiratet sind meine ich, das erst angehen zu müssen, sollte diese Konstellation sich ändern…
Aber auch unter Eheleuten sollte man ein Testament machen (berliner Testament) besonders wenn es um eine Immobilie geht, denn wenn es noch andere Erben gibt könnte sonst ein verkauf drohen um die anderen Erben auszuzahlen.
Stimmt – aber eben nicht in unserer Konstellation. Trotzdem wäre es natürlich nicht schlecht, aber da bin auch ich so: was nicht UNBEDINGT NÖTIG ist (scheint), das wird geschoben. Zumal ich hier einen Gatten habe, der von der Sorte „willichmichnichtmitbeschäftigen“ ist. Da muß ich recht doll quengeln, bevor er mitzieht 🥴
Meine Güte!
Erst mal mein Beileid – deine ( quasi) Schwiegermutter hat dich ja lange begleitet…ihr euch gegenseitig! Und du scheinst ja von Herzen “ Familie“ gewesen zu sein. Bzw. bist es ja weiterhin.
Das du Papierkram sogar sortieren magst…meine Güte! Das gestaltet das Leben doch angenehmer. Danke für die Erinnerung – Testsment habe ich zwar handschriftlich verfasst, aber Vollmachten für den Krankheitsfall warten seit Jahren auf mich – habe mir irgendwann die Formunare jommen lassen und dann gemerkt, das es zu komplex ist…
Und just diese Woche – nein, eigentlich schon gestern „will“ ich den letzten Papierkram des Jahres bearbeiten und sauber abschliesen. Seufz.
Halte dich wacker mit allem was grad bei dir ansteht – lieben Gruß,
Maren
Denn man tau – hätte de ole Fru ihre Patientenverfügung nicht gehabt, wäre sie tatsächlich ein weitetes Mal ins Kkh verfrachtet worden. Ist wirlich wichtig!
Ja. Oh jeh! Du hast Recht, grad was die Krankenhausaufenthalte und Maßnagmen betrifft…guter Vorsatz fpr das kommende Jahr also.