Alles begann damit, daß meine Freundin Komma mir ein Foto von der documenta in Kassel schickte.
Dieses Foto:
Mein Interesse war geweckt: Wie konnte es sein, daß Bienen so ganz ohne Schutz, ohne Höhle, dort bleiben und sogar offenbar Waben bauen? Wieso suchten sie sich keinen anderen Ort? War vielleicht die Königin eingekäfigt? Aber würden die Bienen selbst dann über längere Zeit dort bleiben? Ich begann zu suchen, im Netz, nach Infos. Komma wusste nur: das Dingen stand in der Karlsaue. Ich fand: nichts.
Was mache ich seit geraumer Zeit, wenn ich nichts finde im Netz?
Richtig!
Ich frage im BC-Forum. Dort gab’s eh einen thread zur documenta.
Und siehe da: wie immer wurde mir geholfen. Ich bekam den Künstler-Namen (Pierre Huyghe) und suchte damit weiter. Aber ich fand- zu meinen Bienen-Fragen: nichts.

Also hakte ich das Thema innerlich ab- bis eine Woche später heixly berichtete:
Wir waren heute dort bei den Bienen des Herrn Huyghe und wir haben gefragt, wie es funktioniert … extra gefragt 🙂 … aber mehr als die Antwort „Das ist geheim“ haben wir nicht erfahren können.
Schadeschade…. aber was für eine Überraschung: extra gefagt! Hach- meine BookCrosser wieder… 😉

Gedanklich hat mich das Ganze immer noch mal wieder beschäftigt: ist das eigentlich Tierquälerei, genau so gegen jede Natur, wie wenn man Hühner in die Legebatterie steckt? Was geschieht mit diesem Bienenvolk später im Jahr- es kann doch kein Winterfutter einlagern!? Wird es wohl rechtzeitig umgesiedelt? Wird es überhaupt so lange überleben können?
Dann, letzte Woche, eine BC-mail von flatterbuch: sie war mit ihrem Freund auch auf der documenta gewesen, und sie hatten noch einige Fotos von der Dame für mich gemacht (alle außer dem obersten Bild sind von ihnen, vielen Dank, daß ich sie hier zeigen darf :-)).
Ein interessanter mailwechsel entspann sich. Auch flatterbuch sieht das ganze kritisch, hatte aber auch einen spannenden Gedanken:
Meine persönliche Haltung: Lebewesen haben in der Kunst nichts zu suchen, wenn sie es nicht selbst entscheiden können.
Andererseits: wenn man davor steht, sieht es schon etwas anders aus. Der Spruch „Mir brummt der Schädel“ hat jetzt definitiv für mich ein Bild!
Und sie hatten etwas beobachten können:

Ob das aber nun ein Nacht-Schutz ist, damit die Brumsel wenigstens des Nachts mal in Ruhe ausspannen kann (muß unendlich stressig sein, dieses ungeschützte rumhängen) oder ob’s mehr als Anti-Vandalen-Schutz gedacht ist- ich weiß es nicht. flatterbuch konnte berichten, daß anderen Tags der Kasten drumrum wieder abgebaut war, sie waren also nicht zufällig dazugekommen, als die Bienen umgesiedelt werden sollten.
Immer noch ist das ursprüngliche Rätsel das Geheimnis geblieben, das der Künstler drum macht. Und doch – Ideen, Gedanken, ein schöner neuer BC-Kontakt, MiträtslerInnen, und wieder einmal das Gefühl, daß „dieses internet“ eine riesengroße Bereicherung für mich ist- wegen all der Menschen, die dahinterstehen und der unendlich viel größeren Möglichkeit, auf diese Menschen zu stoßen.
Ihr könnt Euch jetzt selbst eine Reihenfolge ausdenken- wahrscheinlich ists für mich eher „Die BookCrosser, ein ungelöstes Rätsel um Bienen und die Kunst“ , wenn die Frage ist, worum es nun eigentlich überhaupt geht in diesem Beitrag hier. Aber vielleicht ist das auch ganz egal……..