Tatkraft. ..

….kann auch hinderlich sein!

In diesem Jahr fühle ich mich manchmal wie auf Speed 😎

Was ich so täglich „wegschaffe“ finde ich selbst beeindruckend und, ich sagte es ja schon: ich LIEBE das!

Nun hatte ich so den individuellen Eindruck eines heftigen Einbruchs der Insektenzahlen in unserem Garten, was mich doch ziemlich bedrückt hhat – bis ich mich eben mal ganz ohne was in den Händen neben die Mondviole gesetzt habe. Und nach einem Weilchen winzige Käfer, Wildbienen, Fliegen, Spinnen…. sehen konnte!

Sie sind da! Ich war nur zu hektisch, um sie zu bemerken!!

😃

Flatterich

30.5. Der Herr F. hat einen hübschen Falter an der Hauswand entdeckt. Es ist der kleine Hopfen-Wurzelbohrer, Pharmacis lupulina

Er fliegt zwischen Mitte Mai und Anfang Juli, ist dämmerungs- und nachtaktiv und fliegt auch künstliche Lichtquellen an.

Die Raupen leben von Wurzeln verschiedener Arten (nicht nur Hopfen, sondern – juchu!- auch zB Quecke!!!) Dort überwintern sie ein-bis zweimal, bevor der Falter schlüpft.

Die Verpuppung erfolgt im April in einer lockeren Gespinströhre zwischen den Wurzeln der Wirtspflanze. Diese reicht etwa 10 cm in die Tiefe, und die Puppe kann sich darin auf- und abwärts bewegen. Kurz vor dem Schlüpfen des Falters bewegt sich die Puppe zum oberen Ende der Gespinströhre und schiebt sich zur Hälfte aus der Röhre.(Wikipedia)

Das ist interessant, hab ich noch nie gehört, daß eine Puppe sich bewegen kann! Wie sie das wohl macht?

Neue Gäste ….

… haben unseren Futterplatz für sich entdeckt:

Die hier, Distelfinken, sind im Winter in ganzen Horden eingefallen (bis zu zwei Dutzend haben wir gezählt), nachdem zwei im Herbst die Vorhut gebildet hatten. Derzeit sieht man sie nicht mehr., während Grün- und Buchfinken, aber auch Herr und Frau Dompfaff gelegentlich vorbeischauen.

Das ist eine Mönchsgrasmücke! Die war im Frühjahr regelmäßig an den Äpfeln, für die sich sonst nur die Amseln (zur Zeit mehrere Paare mit je 2-3 Küken!) interessieren

Und das ist das allerneuste
🙂

Momentan sind gleich ZWEI Eichhörnchen unterwegs – das muß eine Mutter mit Kind sein, denn ich hab nachgelesen: Eichhörnchen sind außerhalb der Paarungszeit alleine unterwegs – und dann nur kurz und in wilder Jagd zu zweit. Diese beiden sind aber schon länger immer relativ dicht beieinander, und das auch ganz ruhig. Eichhörnchenmütter behalten ihre Jungen noch einige Monate bei sich, nachdem die aus dem Kobel heraus sind.

Wieder was gelernt 😉

Auch die Stare haben inzwischen gelernt, sich an der Futtersäule zu bedienen. So ein 25-Kilo-Sack Sonneblumenkernbruch ist das fix weg….. aber wir freuen uns ja dran, den ganzen Tieren zuzusehen.

Es ist wieder soweit!

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Die Kuckuckslichtnelke, Silene flos-cuculi, hat am 22.5. ihre erste Blüte geöffnet – und siehe da: im dritten Jahr hat sie sich auch vermehrt!! ringsum Sämlinge, und ein Stückchen weiter zwei kleine Pflanzen am Wegesrand! Ick freue mir!!! (Die Fotos sind vom letzten Jahr)

Der Garten- und Übernachtbesuch war überaus schön. Und so kaputt ich jetzt, danach, bin, so sehr merkte ich doch auch wieder, daß mich wirklich richtig GLÜCKLICH macht, wenn Besuch im Haus ist.
Also, nicht normaler Besuch – eine Freundin hier, zwei Freunde dort, für einen Nsachmittag oder Abend. Das ist schön, aber das ist nicht das GLÜCK, das ich meine.
Was ich meine ist: viel Besuch auf einmal und dann noch wenig Besuch „übrig“, über Nacht. Aufgekratzt sein, für das Wohl Aller sorgend (was diesmal ein gut Teil auf des Herrn Schultern lastete, ich gebe es zu, weil er gekocht hat, während ich noch auffe Arbeit war und aufgeräumt hat, während ich noch mit dem Restbesuch „Arbeitsabend“ hatte. Besprechung über einige Themen unserer Regiogruppe.)

Wir müssen das ein-, zweimal im Jahr hinkriegen – vielleicht nicht mehr SOOOOO ausladend wie bei unseren Paaahdys früher mit 50 Leuten, einige schon eine Woche zuvor, einige noch die Woche danach im Haus – ich glaub, soooo dann doch nicht mehr. Aber so wie dieses Wochenende: ca 20 Leute für einen Nachmittag, zu 5. am nächsten Morgen – einfach schön!! Bonus obenauf: Naturgartenleute. Will heißen: sehr viel Input aber auch sehr viel Feedback und auch AAAAAAAAAHS und OOOOOOOOHS für unseren sich in herrlichster Pracht zeigenden Garten im frühsommerlichen Gewand

Ach, war das schön! 🙂

Größere Aktionen erfordern größere Vorbereitungen….

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Zu dritt mit Sackkarre war es ein anstrengendes Abenteuer, den Ofen die Treppe runter zu schaffen…. aber wir haben es ohne Schäden für Menschen und Treppe geschafft! 🙂

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Die Fliesenecke war ein harter Brocken: die Fliesen sind voll verklebt, das Brecheisen krieg ich kaum drunter, und die meisten gehen nur in Stücken ab (ich bin inzwischen schon etwas weiter als auf dem Bild zu sehen ist). Unter den Fliesen ist eine OSB-Platte auf dem Holzboden festgenagelt, also vorsichtig wegstemmen und Nägel ziehen. Und darunter ist ja der uralte, noch nie geschliffene Holzboden, ich erinnere an damals, 2006, als ich das im ganzen oberen Geschoß (außer eben dieser Ofen-Fliesen-Ecke) gemacht hab: *klick*

Den Boden dort unter den Fliesen werden wir nur grob schleifen und mit Hartöl einlassen.
So weit fertig sein muß es am 19. Juni. Spätestens. Damit Alles vorbereitet ist. Denn dann kommt die Malerfreundin für eine Woche und eine größere Aktion startet……
Ich bin jetzt schon aufgeregt….

Der Ofen selbst ist einfach zu schwer, um ihn mit unseren Mitteln zum Recyclinghof zu bringen. Also hat er und ist er neue Heimat ;-):

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Beide Fächer sind einen Spalt offen, mal gucken, wer dort wohnen mag, ob Pflanze oder Tier. Oben unterm Gitter habe ich Erde reingetan und ein paar Pflanzen, die evtl Trockenheit plus Schatten ertragen können, gepflanzt, der Rest muß sich von allein entwickeln.

Und das kleine Asche-Auffangfach, das man auf den ersten beiden Fotos sieht?
Auch das hat ein neues Leben begonnen:

Auf der Trockenmauer, als Insektentränke. Mal sehn, ob’s was wird, oder ob die Amseln es zu oft ausräumen…. das Mini-Sumpfbeet „alter Kessel von Marga“ lieben die Bienen als Tränke, obwohl es so garnicht gedacht war:

Eine Minze und eine Sumpfpflanze hab ich reingepflanzt, und sobald die Sonne draufsteht, sind immer viele Bienen zu sehen – wenn man genau hinschaut. Sie sind super getarnt *g*: Auf diesem Foto sind genau sieben Bienen versteckt….

Alleine-Kombis, zu empfehlen:

Beinwell und weiße Taubnessel mit Torholz

Beinwell und weiße Taubnessel mit Totholz

gefleckte Taubnessel und Farn vor dem Mirabellenstumpf

geföleckte Taubnessel und „Ellenrispe“ (Schein-Alraune) am Gebüschsaum

die letzte Schlüsselblume und Gamanderehrenpreis vor der Trockenmauer (angesäter Kräuterrasen)

Alle heute geknipst. Leider ist mein Fotoapparat seit Tagen verschwunden, deshalb nur Handyqualität (in meinem Fall also: SCHLECHTE)
Der Kräuterrasen hat sich übrigens super entwickelt, die Schlüsselblumen werden immer mehr, auch Braunelle Und Ehrenpreis wachsen schön. Reiherschnabel als Erstbesiedler ist schon wieder fast verschwunden….
Bloß das mit dem „Rasen“-Teil hab ich verbockt: öängstlich, daß die allüberall heftig wuchernden Riesengräser überhand nehmen, hab ich ZU VIEL Gräser gejätet – also auch die schwachwüchsigen, die mit drin sein SOLLEN. Tja.

Auswirkungen der hohen Energiepreise sieht man selbst auf der Kuhkoppel :-)

….zumindest nehme ich an, daß DIES damit zu tun hat:

was ich genau meine? Na, die weißen pünktchen, die in der ganzen fotografierten Fläche sichtbar sind. Das ist nämlich das hier:

Wiesenschaumkraut, Cardamine pratensis. Erstmals wurde in diesem Jahr nämlich die Kuhkoppel nicht vor dem Auftrieb der Kühe gedüngt – höchstwahrscheinlich Folge der mit den Gaspreisen in die Höhe geschossenen Kunstdüngerpreise – und prompt hat das Wiesenschaumkraut sich von wenigen Pfänzchen an genau dieser Stelle auf dem winzigen Streifen zwischen Zaun und Knickbewuchs ausgebreitet auf einer immerhin ca 25qm großen Fläche.
Bisher haben die Kühe, die inzwischen auf der Weide sind, es in Ruhe blühen lassen….

Vorletztes Jahr hatte ich bei der BlütenmeerGmbH denn auch Pfänzchen besorgt. Wenn die auf der Kuhkoppel wachsen wollen, warum nicht uch am jetzt sonnigen Teichrand? Tatsächlich stehn sie gut da, aber bisher gibt es erst EINS mehr…. nuja…. meine sehen allerdings anders aus:

sie sind rosa, wo die Ackerblümchen fast weiß sind – und sie wachsen viel lichter, nicht so gestaucht. Die Apps sagen aber: beide sind Wiesenschaumkraut.

Angeblich ist das Wiesenschaumkraut noch recht häufig zu sehen – hier bei uns stimmt das absolut nicht. In Glücksburg auf Dorfspaziergang am Mühlensee haben wir in zwei Gärten kleine Bestände gesehen, das war’s.

Obwohl, wer dem Link oben folgt, lesen kann, daß das Wiesenschaumkraut nähstoffreiche Wiesen mag: ÜBERdüngte wie hier mag es nicht. Außerdem ist hier so stark drainiert, daß auch FEUCHTwiesen Mangelware sind. Und auf dem, was heute so WIESE genannt wird (Hochleistungsgräser, angesät, gedüngt, Xmal gemäht für Silage) wächst eh außer dem Gras nix. Grüne Wüste.
Deshalb freu ich mich über die Kuhkoppel, die zur Zeit wenigstens ein wenig bunt ist: Löwenzahn blüht da nämlich auch – und die ersten Gräser.

 

 

Von ganz von alleine…

…war plötzlich eine mir völlig unbekannte Pflanze im Garten zu sehen


Obsidentify meinte gleich, zu wissen, was es ist – doch ich war skeptisch.
Und so musste ich noch gut drei Wochen lang warten, bis klar war: Obsidentify hat recht:

Es ist die Zwiebel-Zahnwurz (Cardamine bulbifera), ein Schaumkraut! Zwiebel-Zahnwurz heißt es deshalb:

Das sind Brutknöllchen, die zum Teil von Ameisen verbreitet werden. Aus diesen entwickelt sich im dritten oder vierten Jahr nach dem Abfallen von der Mutterpflanze eine aufrechte Pflanze. Außerdem bildet sich auch ein Rhizom, das sich später teilt – es darf also gehofft werden, daß es später mal so aussieht wie auf dem kleinen Hügelchen namens „alter Friedhof“ in Glücksburg: dort wächst unter alten Bäumen gemeinsam mit Wildtulpen(!), Buschwindröschen etc ein lockerer Zahnwurzteppich – den ich Euch supergern gezeigt hätte! Kurz nach dem Zahnwurz-Verdacht waren wir dort und haben diesen hübsche, verwunschenen Ort entdeckt- aber als wir, als unsere Zahnwurz blühte, noch einmal hingefahren sind, hatte der heftige Sturm dort sämtlichen Bewuchs plattgelegt, und so konnte man den Blütenteppich, der hätte sein können, leider nicht sehen. Schade!

Vorerst freue ich mich sehr über diesen einfach so eingezogenen neuen Mitbewohner, der in unserer Gegend laut Wikipedia selten ist und gern in Buchenwäldern lebt. Und vielleicht vermehrt er sich ja….

Am Teich….

hat sich am Maifeiertag dieser dicke Kerl gesonnt:


Es ist der gemeine Furchenschwimmer, Acilius sulcatus, aus der Familie der Schwimmkäfer.Und es ist ein männliches Exemplar.

Woher ich das weiß? Nur die Männchen haben Saugnäpfe an den Vorderbeinen, die man auf dem 2. Foto ganz gut erkennen kann:Diese Saugnäpfe braucht der Käfer, um sich bei der Paarung am Weibchen festzuhalten. Es sind an den Vorderbeinen ein große und etwa 270 (!!!) kleine und an den Hinterbeinen 16 kleine Saugnäpfe!!!

Eigentlich sind diese Tiere nur im Wasser unterwegs, außer wenn sie aufbrechen zu neuen Gewässern. Aber dieser Kerl saß lange in der Sonne und ist dann wieder ins Wasser gesprungen 🙂

Eine aus dem Gewusel

19.4. Diese kleinen Bienen sind im zeitigen Frühjahr zu Dutzenden unterwegs – aber sozusagen unknipsbar, da entweder im Flug oder unter Blättern versteckt oder aber sich sonnend, aber hochsensibel auf sich nähernde Fjonken: summmmmmm – wech!

Dieses Exemplar aber hatte sich in den Wintergarten verflogen und verstand das Prinzip „Scheibe“ nicht so recht – mein Glück, ich konnte ein schönes Foto machen:

Es ist recht sicher die erzfarbige Düstersandbiene, Andrena nigroaenea, eine noch recht häufige Sandbienenart. Was daran liegt, daß sie recht genügsam ist: sie kann ihre Nester in fast jedem Boden graben, und sie geht an fast jeden Nektar und Pollen. Dieses Mädel hat schon eifrig gesammelt, schut Euch das große Pollenhöschen an! Ich hab sie dann nach dem Foto auch schnell rausgelassen, damit sie sich weiter um ihr Nest kümmern kann.

Typisch für diese Bienenart sind die rötlichen Haare (Scopae) am hinteren Beinpaar und die schwarze Gesichtsbehaarung.

 

Marienkäferart No.8

Der erste warme Tag – und dieser Winzling hatte sich ins Wohnzimmer verirrt:

Exochomus quadripustulatus

Es ist eventuell der vierfleckige Kugelmarienkäfer. No7 war ja auch schon ein Kugelmarienkäfer, der nierenfleckige, so daß wir schon wussten, daß es solche Tierchen gibt. Was mich etwas irritiert ist, daß es auf diesem Bild so wirkt, als seien die vorderen Flecken VOR statt AUF den Flügeln – auf Fotos im Netz ists anders. Leider konnten wir kein besseres Foto machen bevor der Kleine von dannen flog. Aber ich finde auch nirgends einen Käfer, der so aussieht, dessen Flügel aber erst HINTER den Flecken sind.

Dieser Käfer lebt von Schild- und Blattläusen und überwintert in der Bodenstreu in Moos und Laub – ein weiteres Argument, nicht zu viel Laub zu fegen bzw wenigstens an einigen Stellen Laub und anderes Zeug liegenzulassen!

Neulich, an der Futterstelle

Buchfinken und endlich wieder eine Heckenbraunelle am Boden. Im Perückenstrauch wartet das Rotkehlchen auf einen freien Platz an der Säule. Die ist aber besetzt: Vier Plätze, vier Arten: Grünfink, Herr Dompfaff, Haussperling, Stieglitz. Im Strauch: Frau Dompfaff, weitere Grünfinken und Stieglitze. Herr Amsel pickt an den halbierten Äpfeln. Am Meisenknödelhalter: ein Star.

In dieser Momentaufnahme nicht zu sehen: Blau-, Kohl- und Sumpfmeise, Buntspecht und Feldsperling – und das Eichhörnchen.

Schmerzlich vermisst nach wie vor: Kleiber und Schwanzmeisen

Ja, wer isses denn nun??

Letzte Woche trafen wir uns vom Naturgarten eV in Kiel. Wir gingen auch durch den alten botanischen Garten – es blühte herrlich, ganze Flächen übersät mit hohlem Lerchensporn, außerdem Schneeglanz, die ersten Schlüsselblumen, die letzten Märzenbecher….:

Aber ich kam plötzlich ins Zweifeln: dies sei hohler Lerchensporn, sagten mir die Fachfrauen. Okay. Und ich wusste, ich hab im Garten sowohl hohlen als auch gefingerten Lerchensporn angesiedelt.

Aber welcher isses denn nun, der bei mir blüht? Beide? Oder hat sich nur eine Art gehalten?

Daheim angekommen hab ich eine der ungefähr sieben trockenen Minuten der letzten Tage genutzt und meine Lerchensporne betrachtet – irgendwie sahen sie alle gleich aus, nicht nach – wie ich bisher dachte – zwei unterschiedlichen Arten. Also musste das Netz ran. Irgendwie MÜSSEN die doch zu unterscheiden sein, ohne ihre Knollen aufzuschneiden (die beim hohlen Lerchensporn – na, eben HOHL sind)

Und ja, bitte sehr:

CorydalisSolida+Cava.jpg
Von Christian Fischer, CC BY-SA 3.0, Link

Vergleich der Blütenstände von Gefingertem (links) und Hohlem Lerchensporn; man beachte insbesondere die Tragblätter, die bei Corydalis solida fingerförmig sind, bei Corydalis cava oval und ganzrandig. (Wikipedia)

Jetzt musste ich nur noch eine weitere regenfreie Minute abwarten. Und das hat gedauert…… *g* aber dann – raus in den eiskalten Wind und sämtliche Vorkommen streng begutachtet: gefingert, gefingert, gefingert…. alles gefingert, bis dann – vorn im Staudenbeet, eine einzige Pflanze von mehreren (die dort alle an unterschiedlichen Stellen stehen) hat eindeutig die ovalen Tragblätter des hohlen Lerchensporns?

Aber welcher davon ist denn nun hier einheimisch?
Die Antwort ist: beide. Okay.
In den letzten zwei Jahren haben wir ganz am Rand der Kuhkoppel, da wo der Dünger wohl oft nicht hin kommt, winzige Bestände gesehen. Die KÖNNTEN einheimisch sein (oder sie sind aus Nachbars Garten entfloghen, in dem ich aber, seit ich hier wohne, keinen gesehen hab. Was allerdings nix heißt, ich gucke ja nur von weitem)
Also werde ich den nochmal begutachten, sollte er in diesem Jahr dort auch wieder zur Blüte kommen.

Letztlich sind mir aber eh beide Arten hochwillkommen.
Hier sieht man, was vor 12 Jahren war – damals hoffte ich, vielleicht in zwanzig Jahren weiß-lila Böütenteppiche betrachten zu können.So „schnell“ wirds dann wohl nix werden. Jedes Jahr wird der Lerchensporn mehr: jedes Jahr gibt es neue Stellen, an denen ein kleines Pflänzchen sich zeigt, und die altbekannten Stellen vergrößern sich. Die im verlinkten Beitrag gezeigten Stellen sind um ein mehrfaches gewachsen, aber einen Blütenteppich gibt es erst an einer einzigen Stelle.

In meinem Leben werde ich wohl nicht mehr sehen, daß es in meinem Garten aussieht wie im alten botanischen Garten in Kiel. Über meine kleinen Frühblüherbestände freue ich mich trotzdem in jedem Jahr ganz besonders. Die 2011 erwähnten Buschwindröschen verbreiten sich schneller als der Lerchensporn, aber die großen Teppiche sind auch hier noch weit – und was bei mir wächst, das schrumpft ringsum. Die Grabenränder waren damals noch oft weiß. Jetzt nicht mehr. Und auch in den kleinen Bauernwäldern warte ich auf manchen weißen Teppich seit ein, zwei Jahren vergebens.

Bäh, aber ich weigere mich, nun traurig zu werden!

Hier, mein kleiner Lerchenspornteppich – oder eher -läufer 😉 (Größer als eine Fußmatte ist der Fleck durchaus)

Eine weiße Blüte habe ich bisher nirgends sichten können – ob die erst an älteren Knollen ausgebildet werden? Dazu hab ich nichts gefunden.

PS: seit ich diesen Bericht schrieb ist eine Woche vergangen. Das Wetter ist trocken und sonnig – also konnte ich in Ruhe nach dem kleinen Lerchenspornbestand am Koppelrand schauen. Ergebnis: es ist der gefingerte Lerchensporn, der dort steht.

PPS: noch ein paar Tage später waren wir in Ausacker am Leshuus – und siehe da: hinten gabs ganz viel HOHLEN Lerchensporn, in einem wilden Gartenteil und einen Hang runter zur Au!

Jetzt muß ich erstmal denken.

Gegen späten Nachmittag kam gestern tatsächlich die Sonne raus! KALT wars, wie immer, und stürmisch. Aber SONNE!!!
Also raus!
Klar, bei dem Wetter muß man was TUN, und ich hatte mir so gedacht, daß ich die zusammengewehten Laubberge hinter der Trockenmauer aus dem Beet hole. Die Schubkarre, die ich dafür geholt hatte, hab ich dann noch mit Reisig, das nach dieser Sturmsaison wirklich ÜBERALL liegt, aufgefüllt – und ab hinten zum Knick damit.

Aber halt!

Wohin?

Das Schneebeer-Bergwerk wollen wir noch nicht auffüllen. Zu groß ist die Gefahr, daß noch wieder Schneebeere hochkommt, die wir dann zu spät entdecken würden. Also hab ich meine Schubkarrenlast wieder mal genutzt, den Damm gegen eine eventuelle neue Ackerflut zu erhöhen. Dann hab ich mich umgedreht….. und dann war es später, sah so aus

Vom Feld aus gesehen: der Knickhang (rechts davon, nicht im Bild: Schneeber-Bergwerk). Links davon und auch rechts gehts noch laaaang so weiter)

Zur Erklärung: die dunkle Stelle im oberen Bild ist dieses kleine Stück. Die obere Hälfte davon (unten sieht man noch Silbergoldnesseln) sind etwa anderthalb Quadratmeter……..

…. die nun relativ frei von beiden Nesseln sein sollten – das entfernte Wurzelwerk ist hier zu sehen.

So sieht es direkt daneben aus – und auf weiteren bestimmt ca 100qm – incl Hängen zur Au

Hier waren bisher keine Brennesseln – das ist das silbergoldnesselbefreite Stück vom letzten Jahr. Man sieht: Giersch. Unter den Ästen des überhängenden Holunder hab ich heute die Schubkarre voll Nessel-Wurzeln entfernt.

Ich stehe vor komplexen Überlegungen:

Überall, wo ich die invasive Silber-Goldnessel entferne, geschieht keineswegs das, was die engagierte Naturgärtnerin sich erhofft. Nämlich, daß lauter hübsche, blühende, die Artenvielfalt erhöhende einheimische Pflanzen endlich wieder Platz zum wachsen finden und sich dorthin setzen.

Was bisher die Silber-Goldnessel ersetzt: noch mehr Scharbockskraut, noch mehr Knoblauchsrauke, noch mehr stinkender Storchschnabel. Das sind die, die immerhin unter „einheimisch“, „hübsch“ und „blühend“ noch einzuordnen sind. Der Rest ist Giersch. Auch soweit okay, solange er meine Beete in Ruhe läßt.

Keine einzige Neupflanze, keine, die vorher selten war in meinem Garten.

Das ist soweit zwar ernüchternd (bei DER vielen Arbeit, die es bedeutet, die Silber-Goldnessel dauerhaft zu vertreiben), aber okay…. Im Knick jedoch gerate ich nun an die Grenzen. Denn wo ich DORT die Silber-Goldnessel entferne, kommen Brennessel und Brombeere.:-(

Das ist der Punkt, an dem ich mich frage, ob ich das überhaupt will. Will ich eine invasive Neophytin, die aber immerhin hübsch und wegmachbar ist, wenn auch mit viel Ausdauer und Aufwand, ersetzen durch Einheimische, die Teile des Grundstück auf Dauer unbenutzbar werden lassen UND sich sehr heftig ausbreiten?

Ich weiß momentan wirklich nicht, wie ich damit umgehen will…..

Und ich bin wirklich SEHR gespannt, was meine Schulter zu dem Gewühle sagen wird. Aufgehört habe ich, weil ich plötzlich an sie denken musste.
In letzter Zeit ist die Beweglichkeit viel besser geworden. Ich kann wieder meine Schürze binden, den Arm über Schulterhöhe heben etc. Die Schmerzen halten allerdings mit diesem Tempo leider nicht mit. Aber das nur nebenher…..

 

 

Weinbergschnecke ist nicht gleich Weinbergschnecke – eine mir neue Tatsache

…. und wie komme ich zu dieser Erkenntnis?

Dadurch, daß der Herr F. mir diese Fotos samt Bestimmung mitbrachte:

 

Wer hier sein Haus zurückließ, ist die gefleckte Weinbergschnecke, Cornu aspersum
Beide, die uns bekannte Weinbergschnecke und diese, gehören zur Familie der Schnirkelschnecken. Die Gattung aber ist eine andere. Diese hier: Cornu. Die „normale: Helix.

Und warum kannte ich die noch garnicht?
Wahrscheinlich, weil sie „eigentlich“ in wärmeren Gefilden zuhause ist.
Aber wie das so ist in Zeiten der Globalisierung: Tiere werden verschleppt (im Falle der gefleckten Weinbergschnecke hauptsächlich, weil Menschen sie essen wollen)
Und wie das so ist in Zeiten des Klimawandels: Verschleppte können leichter überleben, zumindest, wenn sie von Süd nach Nord verschleppt werden – denn hier ists ja bekanntlich jetzt auch recht mild….:

Früher war die Gefleckte Weinbergschnecke nur im Mittelmeerraum zu finden, Grund dafür ist unter anderem, dass die Gefleckte Weinbergschnecke anders als Helix pomatia keinen dicken Kalkdeckel ausbildet, mit dem sie ihre Gehäuseöffnung den Winter über als Schutz vor Kälte und Trockenheit verschließen kann. Stattdessen überzieht sie die Gehäuseöffnung mit einem dünnen Schleimhäutchen, das sich an der Luft festigt. Temperaturen unter 5 °C sind für die Gefleckte Weinbergschnecke ungeeignet. Im Zuge der Klimaerwärmung findet man sie zunehmend in Mitteleuropa.
(Wikipedia)

Die gefleckte Weinbergschnecke hat ein fast schon runzlig zu nennendes Haus – und eben das auf den Fotos gut erkennbare Fleckenmuster drauf. Und sie ist, abgesehen mal von den Temperaturen, sehr flexibel, was ihre Lebensräume angeht. Während die entfernt verwandte bekannte „normale“ Weinbergschnecke kalkhaltige Böden braucht, um ihren Überwinterungsdeckel gut ausbilden zu können, kann die gefleckte Art auch in Gegenden leben, in denen saurere Böden vorherrschen.