Noch ’ne Staublaus

Das hier ist Valenzuela flavidus,
eine weitere Staublaus-Art. Man weiß anscheinend nichtmal genau, wovon Staubläuse leben. WAHRSCHEINLICH von Pilzen und Flechten. Sie überwintern als Ei, aber es gibt mehrere Generationen in einem Jahr.

Tachina magnicornis. Oder vielleicht auch fera.

 

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Dies ist eine Raupenfliege. So weit ists sicher. Die im Titel genannten Arten lassen sich nur schwer unterscheiden. Obsidentify meint, es sei die (seltenere) Tachina magnicornis. Scheint mir anhand der Fotos eine reichlich gewagte Vermutung, wenn man sich anguckt, wie die zu unterscheiden sind *klick*

Raupenfliegen leben von Nektar und Pollen – ihre Larven aber sind Parasitoide. Sie bohren sich in passende Schmetterlingsraupen, wenn eine davon ihren Weg kreuzt (was heißt: die Larve schlüpft aus dem von Muddern an die richtige Nahrungspflanze der Schmetterlingsraupenart, die das Kind mag, gelegte Ei und wartet dort, bis die richtige Raupe angekrochen kommt) Dann entwickelt sich die Larve in der Raupe weiter. Erst im letzten Larvenstadium werden dabei lebenswichtige Organe der Raupe angefressen, so daß diese weiterlebt, solange es für die Larve nützlich ist.

Natur kann fies sein….

El Mauski will auch einen Beitrag leisten

Der Kerle bringt uns die unterschiedlichsten Mäuse – er meint wohl, daß die Tierliste in wichtigen Bereichen unvollständig ist.
Trotzdem sind wir nicht allzu glücklich über seinen Eifer. Wir hätten die Tiere lieber lebend – aber nicht frei in der Stube…🥴 Ich schätze, wir müssen ihm beibringen, sie im Wintergarten in einen Eimer zu schmeißen und dann Bescheid zu geben (schließlich sollen die armen Viecher ja nicht lange hungern müssen)

Das ist eine Waldmaus (Apodemus sylvaticus)

Waldmäuse sind überwiegend nachtaktiv und klettern gut. Die tiefen Erdbaue haben zwei Eingänge und eine Nest- und eine Vorratskammer. Die Nester werden im Winter von mehreren Tieren bewohnt. Waldmäuse sind Allesfresser

Das ist eine Zwergspitzmaus (Sorex minutus)

Die Zwergspitzmaus ist eines der kleinsten landlebenden Säugetiere Europas. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 42 bis 66 mm, die Schwanzlänge 35 bis 46 mm und das Gewicht 2,6 bis 5,9 g. Die Oberseite und die Flanken sind einfarbig braun, die Unterseite ist grau.

Das ist eine Hausspitzmaus. (Crocidura russula) 

Hausspitzmäuse leben fast ausschließlich in Siedlungsgebieten von Menschen. Dieses Tierchen lebte zumindest, war quicklebendig und schwer einzufangen – ElMauski hatte es im Wintergarten freigelassen….

Spitzmäuse sind übrigens eigentlich gar keine Mäuse. Sie gehören nicht zu den Nagetieren sondern zu den Insektenfressern!

Glatter Nimrod

WIE winzig dieses Tierchen ist erkennt man, wenn man weiß, daß der Hintergrund des Bildes – Haut ist! DASS es so winzig ist, erklärt sich dadurch, daß es ein Baby ist. Eine Nymphe einer sehr kleinen Wanze nämlich, und die ist mit bis zu 4,5mm auch nicht grad ein Riese…. die Wanze heißt Deraeocoris lutescens, einer der deutschen Namen lautet – glatter Nimrod.

Sie lebt auf Laubbäumen und saugt dort an Blattläusen, die Eier aber versenkt das Weibchen tief in den Wirtsbaum-Wurzeln.

Ein Bienchen

9. Juli Dieses Tier ist eine Gemeine Löcherbiene (Heriades truncorum)

Löcherbiene an Margerite

Was braucht eine gemeine Löcherbiene, um sich wohlzufühlen? Eigentlich nicht viel:

  • Korbblüter zur Ernährung (Zum Beispiel Margeriten, Sonnenblumen, Schafgarbe, Wegwarte….) An andere Pflanzen gehen sie nämlich nicht.
  • Totholz oder auch hohle Pflanzenstängel zum anlegen ihrer Niströhren. Sie gehen auch in Nisthilfen
  • Bäume für Baumharz zum verschließen der Niströhren

WEil sie relativ anspruchslos sind, sind die gemeinen Löcherbienen häufig zu finden. Sie fallen halt bloß nicht auf, sind ja so klein…. Sie fliegen von Mitte Juni bis Mitte September – ich bin spät dran, das Foto lag lange im Mailfach bereit! Falls Ihr noch suchen wollt in Euren Gärten oder Parks, dann beeilt Euch….

Taghaft

Wiedermal ein hübscher Name, finde ich. Hört sich an wie eine der Wundergestalten aus den Muminbüchern, ein Cousin vom Hamsa Toft oder so… aber weit gefehlt, die Taghafte sind eine ganze Familie von winzigkleinen Insekten, die allesamt von Blattläusen leben, sowohl als Larven als auch als erwachsene Tiere.

Der, der mir hier vor die kamera kam, ist ein gefleckter Taghaft, Micromus variegatus

Das Foto ist leider schlecht, das Tier zu klein für meinen Apparat. Unter obigem Link ist ein tolles Bild….

Schön ist, daß es eine ganze Gruppe dieser Tierchen gibt- die Verwandten mit deutschen Namen heißen ähnlich bezaubernd, nämlich

Staubhafte
und Fanghafte.

Diese Namen lösen bei mir ungewohnte Anfälle von Phantasie aus… ich muß mir unbedingt mal wieder die Mumin-Bücher vorholen! 🙂

Flüchtling??

Noch immer kein Tropfen Regen.

Vor einigen Tagen landete dieses Tier auf meinem Bein:

Ich war ratlos. Ein Käfer? Eine Wanze? Aber irgendwie sah es seltsam aus. Also ab damit zu obsidentify, und dann wurde schnell klar: es ist ein alter Bekannter, den wir bloß SO noch nie sahen: ein Rückenschwimmer ists, eine Wasserwanze, die man sonst nur im Wasser und dort von unten sieht.

Aber offenbar können sie gut und weit fliegen und tun das im Herbst auch öfter, ua um neue Gewässer zu erschließen.

Ich schätze mal, daß es diesem hier zu trocken wurde bei uns, und daß er flüchtete. Hoffentlich findet er ein schönes, nasses Plätzchen…..

Auflösung

Der Herr F. sitzt auf seiner Draußendecke und ruft mich.

„Guck mal – was kann denn DAS sein??“

Da das Tier kleiner ist als hier (etwa 3 cm) seht Ihr mehr als wir sahen… hmmm…. keine Ahnung, aber etwas später:

Das sieht doch anders aus….!? Jetzt kam ich drauf: ein Schmetterling, der wohl grad ausgeschlüpft ist und dabei, seine Flügel zu entfalten. Und tatsächlich, keine 10 Minuten hat es gedauert bis zum letzten Bild!

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Es ist ein Ampfer-Wurzelbohrer (Triodia sylvina), ein Tier, das ich „fertig“ 2018 schonmal gezeigt hatte

Beide Exemplare sind wohl männlich, die Weibchen sind eher braun, heißt es auf den einschlägigen Seiten. Die Larven entwickeln sich zwei Jahre lang beim fressen an Ampfer- oder Malvengewächsen, die Falter fliegen nur 3-4 Monate lang.

Die Kommentatorinnen, die vermuteten, es sei ein Spanner, lagen so schlecht übrigens nicht: die Frostspanner-Weibchen sehen so ähnlich aus, die haben verkümmerte Flügel. Und die des Frühlings-Kreuzflügels – auch eine Spanner-Art haben sogar gar keine!

Neues Totholz – neuer Käfer :-)

Mitte 2020, meine ich, bekamen wir von Freunden Nadelholzstämme. Einige stehen, andere liegen an anderen Stellen, Diversität ist Trumpf. Soweit, so gut. Wir hatten ja schonmal den Ameisenbuntkäfer gefunden, der eigentlich in Nadelwäldern lebt, da war ich ja schon verwundert gewesen – und dann erfreut.

Und jetzt sahen wir, Ende Juli, mehrfach einen prächtigen Käfer, den Rothalsbock, Stictoleptura rubra

Jetzt endlich bin ich dazu gekommen, den mal zu bestimmen. Und siehe da, auch er braucht Nadelholz:

Die Larven des Rothalsbocks ernähren sich xylobiont von totem Nadelholz, bevorzugt von Fichten und Kiefern. Die Weibchen legen ihre Eier an Stubben und totem Rundholz ab. Die Larven entwickeln sich in zwei Jahren im Holz und verpuppen sich nah am Holzrand. Man findet sie in Holz, welches Kontakt zum Erdboden hat, also z. B. Holzpfählen oder -zäunen. Sie können an Holzhäusern großen Schaden anrichten. (Wikipedia)

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Bevor jetzt Alle Panik kriegen, die einen Käfer und einen Holzbau im Garten haben: die Larven brauchen Holz mit Erdkontakt, das feucht ist. Vernünftiger Bautenschutz hilft also 😉

Und wenn sich jemand ob des Namens wundert: das Weibchen ist sehr rot, nicht nur, aber auch am „Hals“ – dies ist ein männliches Tier.

Wiesenflockenblume und ihre Nutzer

Das ist eine Wiesen-
flockenblume.
Links sieht man sie in ganzer Pracht, rechts eoine einzelne Blüte.

Ich freue mich sehr über sie – seit Juni blüht sie unermüdlich! Alle Fotos sind aus dem Juli, aber selbst jetzt, wo fast alle Blüten „durch“ sind und nach gefühlt eeeeeewiger Dürre treibt sie noch immer einzelne Blüten nach und steht wie eine Eins.

Jede Menge Schwebfliegen, Wildbienen, Schmetterlinge naschen gern, und auch andere kleine Tiere.

Und dann sah ich dies an einer Knospe (so eine Knospe hat etwa die Breite eines 5Cent-Stückes, nur um die Größenverhältnisse deutlich zu machen):

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Was verbirgt sich dahinter?
Warum sticht das kleine Tier in eine Knospe?

Es ist eine Schlupfwespe, in diesem Falle eine Glypta – weiter wusste selbst Lennart nicht, es gibt da wohl drei Arten, die per Foto zu unterscheiden er nicht vermag. Schlupfwespen sind ja Parasiten – und diese parasitieren an Larven, die von anderen Insekten in Centaureen- (=Flockenblumen-) knospen gelegt werden.

Auf dem zweiten Foto erblickte ich verwirrt plötzlich ZWEI Legestachel – dachte ich. Aber nix da:

Die zwei Stachel sind ein Ovipositor und die Legeklappen. Eigentlich besteht der ganze Eiablageapparat sogar aus 5 Teilen – die Legeklappen aus 2 und der Ovipositor aus 3 Teilen, die in der ganzen Länge aber (normalerweise) miteinander verbunden sind. Im Ruhezustand wird der Ovipositor in die Legeklappen eingeklappt (das ist der Schutz) und dann sieht das ganze aus wie eins.

schrieb mir Lennart dazu. Wow.

Ich hätte das wissen können, der Herr F. jedenfalls wusste es, und mir fiel dann auch ein, daß ich’s schonmal gelesen hatte…. jaja, Gedächtnis wie ein Sieb – hat der Vater schon immer gesagt und nicht ganz unrecht. Jetzt, wo ich das mal selbst gesehen habe, wird es mir nicht mehr entfallen. Was mir allerdings entfallen ist – WELCHE Tiere legen da nochmal ihre Eier in die Knospe? Bohrfliegen, las ich an einer Stelle – Nachtfalter an anderer – jedenfalls ist es wohl typisch, die Glypta an Flockenblumen oder Disteln zu beobachten. Daß eine Art Distelknospenbewohnende, eine andere Flockenblumenknospenbewohnende parasitiert – das haben bei wireinem Treffen nur so spekuliert, weil „meine“ Glypta nur bei den Flockenblumen, Lennarts aber nur bei den Disteln rumschwirrt.

Man kann nicht jedes Rätsel gleich lösen (braucht noch Jemand ein Thema für eine Doktorabeit?? 😉 )

Mal wieder ’ne Eule

…und mal wieder keine gefiederte. Obwohl ich seit einiger Zeit im Landesverband Eulenschutz Mitglied bin, ist es doch wieder „nur“ ein weiterer Eulenfalter.

Die Dreipunkt-Glanzeule (Amphipyra tragopoginis) ist die Nr.11 auf meiner Liste der Eulenfalter. Ein unscheinbares, aber häufiges nachtaktives Tier.

Hier ist sie:

Man erkennt gut die drei Punkte und den Glanz, die ihr den Namen gaben.

Zu den gefiederten Eulen: sollte hier Jd aus S-H sein, der oder die höhenfest und/ oder handwerklich begabt ist: solche Leute werden dort gesucht, zum beringen, nistkästenkontrollieren, -reparieren und -anbringen etc. Ich bin beides nicht, leider….

Coooooler Typ!

Im stark vermulmten oder zerfallenen Totholz finden sich hochspezialisierte Artengemeinschaften, die sich überwiegend aus kleinen bis sehr kleinen Räubern und Schimmelfressern zusammensetzen. Daneben finden sich auch einige größere Arten wie Rosenkäfer und Verwandte, deren Larven den Mulm fressen. Viele Mulmkäfer verbringen oft ihren gesamten Lebenszyklus im Totholz, vor allem größere Arten finden sich dagegen auch als erwachsene Tiere auf Pflanzen und Blüten. (…) Ein Teil der Mulmkäfer lebt nur in hohlen Bäumen, u.a. auch die xylonidicolen Arten, die in den Nestern totholzbesiedelnder Tiere leben, beispielsweise bei höhlenbrütenden Vögeln und Kleinsäugern, bei holzbrütenden Ameisen oder in Wespennestern. Der Weichkäfer Malthinus seriepunctatus (ca. 4 mm) findet sich vor allem in lichten Beständen und an Waldrändern.

villewaelder.de

…und dort in Eichen. Okay. Lichte Bestände haben wir, und auch mehrere Eichen mit zT stark vermulmtem Totholz (Ihr erinnert Euch? Die Käferlarven, die in der Höhle der einen Eiche nagen? Nicht? Dann *klick*)

Und so haben wir dann also auch mindestens einen MALTHINUS SERIEPUNCTATUS. Und das ist er:

Manchmal will so ein Kerl offenbar auch mal raus, und so hat der Herr ihn auf seinem Buch gefunden und geknipst. Eine schräge Gestalt – wenn man ihn näher ansieht, könnte er wunderbar Vorbild für eine Muppet-Figur sein, finde ich. Diese coole schwarze Sonnenbrille, der rote Hals, die Farbe … herrlich!! Man sieht geradezu vor sich, wie er in der Muppets-Band den Baß zupft….

So richtig erkennen kann man all das aber nur auf einem solch vergrößerten Foto – der Kerle ist so klein, in natura sieht man nur „was winziges mit Fühlern und gelben Punkten“

Zu und zu gern hätte ich mehr über sein verborgenes Leben erfahren, aber ich konnte nirgends etwas finden, was über obiges hinaus geht.

Nachtschwalbenschwanz

Hört sich spektakulär an, gell? Ist aber nur ein anderer Name für den Holunderspanner (Ourapteryx sambucaria) Immerhin hat er den spektakuläreren Erstnamen zu Recht bekommen, seht selbst:

Der Herr F. hat großes Glück gehabt, das Tier knipsen zu können, denn es ist ausschließlich nachtaktiv UND hält sich normalerweise in Holunder, Flieder etc auf. Dieser aber flog aus dem gemähten Wiesenbereich auf und saß dann, in seiner Tagesruhe gestört, ruhig dort.

Blauer Erlenblattkäfer

Agelastica arni ist ein häufiger Erlenblätterfresser … und Erlen gibts hier ja auch. Nicht mehr so viele wie zuvor, nach des Mieters Kahlschlag, aber es gibt sie 😉

Das hier sind seine Larven, die als Kleinere nur eine Seite der Blätter fressen, wie man auf dem Bild gut sieht

Wenn sie größer sind, fressen sie dann Löcher…. und wohl auch mal ganze Erlen kahl. Man darf gespannt sein, denn dies‘ Jahr sind da wirklich viele Larven.

Aber ich habe auch schon Meisen an den Blättern herumturnen sehen. Ein Schelm, wer böses (für die Larven) dabei denkt!?