Dezember 2018
Irgendwie nervt mich das Wachstischtuch seit Tagen deutlich mehr als in 24 Jahren zuvor. Da muß ich allerdings weiter ausholen, um das zu erklären:
Dezember 1994
Volker und ich ziehen in dieses Haus ein. Aber wir kommen aus derselben WG, keineR von uns hat einen Küchentisch. Da ist es gut, daß die langjährige Freundin einen ausgemustert hat. Rund ist er, 1,10m Durchmesser, aus leicht angegammeltem, abgestoßenem dunklem Furnierholz. Das paßt. Rund ist prima, und auf die Platte kommt ein Wachstischtuch. Natürlich ist ein Wachstischtuch heutzutage kein Wachstischtuch, sondern ein Plastiktischtuch. Aber uns taugts. Das tut es viele Jahre lang, inzwischen ist
Dezember 2014 (ungefähr).

schnell heute morgen noch geknipst: der Alte
Das etwa 3. Wachs-(Plastik)tischtuch zieht ein. Irgendwann entstehen immer Flecken, die nicht mehr weggehen, oder man schneidet mal ohne Unterlage und hat einen Riß drin, oder ein Streichholzkopf, noch glühend, fällt drauf, und/ oder …. leider gibt es inzwischen aber keine schönen Wachs-(Plastik)tischtücher mehr. Der Massengeschmack tendiert deutlich gen „beige“ und „grau“, ich aber möchte Farbe auf dem Tisch und kaufe daher das einzig in meinen Augen hübsche als Fertigtuch statt als Meterware. Daheim angekommen, packe ich aus – und sehe: alle Kanten sind abgestoßen, farblich, und wulstig-hochstehend. Letzteres legt sich mit den Monaten einigermaßen, ersteres natürlich nicht. Ich bin tendenziell genervt davon, aber nuja…. und nun also
Dezember 2018
Warum auch immer, seit ein paar Tagen nerven mich die abgestoßenen Kanten mehr und mehr. Ich habe für de ole Fru just ein Meterware-Wachs-Plastiktuch gekauft und festgestellt: nach wie vor gibt es da keine, die ich leiden mag. Der Gedanke keimt, daß es nach 24 Jahren ja vielleicht auch ein frischer Tisch sein könnte…. je länger ich drauf rumüberlege, desto feiner scheint mir der Gedanke. Denn der andere Nachteil des Secondhandtisches ist: immer wenn mehr als fünf Menschen bei uns sitzen wollen, müssen wir vorher umbauen: von oben wird ein (ebenfalls vor über zwanzig Jahren geschenkter und leicht angegammelter, aber schöner) Furnier-Rechtecktisch, ausziehbar, durch den Engpaß „Flur und Treppe“ gezirkelt, ebenso die Ausziehplatten dafür, nachher alles wieder retour. Das könnte man doch vermeiden, indem man einen hübschen, runden, neuen, ausziehbaren Tisch kauft!?
Einen Tag später stelle ich meinen Gedanken dem Herrn F. vor, einen weiteren Tag danach fahren wir zu „Compact“, der ersten Anlaufadresse für Möbelkäufe seit vielen Jahren. Compact hat den Stil Möbel, den wir mögen, gepaart mit kompetenter und aufmerksamer, aber keinesfalls aufdringlicher Beratung.* Und eine Stunde später haben wir tatsächlich unseren Tisch!
Eichenholz aus Österreich (also, unserer. Nicht auf dem Bild – das ist Roteiche, glaube ich, sieht ganz anders aus). Massivholz, nicht lackiert aber mit Hartwachs – Öl behandelt. Hergestellt in Süddeutschland. Rund und ausklappbar ist der Tisch – von 1,10 auf 1,65, außerdem einfach schön, finden wir. Da hat die Chefin aber auch hart für gearbeitet: erstmal hat sie richtig, richtig gut hingehört. Dann hat sie gesucht. Irgendwie war das alles nix. Dann gab es doch noch einen Katalog mehr und den Tisch – gesehen, gemocht!!! Aber ach Du Sch***: im Katalog erst ab 1,20 mit Ausziehmechanismus, „Sonderanfertigungen nicht möglich“ stand da – also hat sie telefoniert. Worauf sich herausstellte: dochdoch, inzwischen gibt es den auch mit 1,10 zum ausziehen. Also Holzart und-farbe heraussuchen, andere Tische des Herstellers angucken, wegen der Bedienbarkeit des Mechanismus‘ und der Qualität der Ausführung (der Tisch war nicht in der Ausstellung) – dann ein Blick vom Herrn F. zu mir – einer von mir zu ihm – alles klar, wir nehmen den!
„Wie? Jetzt gleich?????“
Ja, klar, jetzt gleich. Wenn wir überzeugt sind, dann machen wir Nägel mit Köpfen, wir sind ja beide nicht die Gerne-Shopper. Warum noch rumgucken, wenn das richtige vor der Nase steht? Jetzt heißt es noch warten auf
Februar 2019
So lange dauert es nämlich, bis so ein Tisch ankommt. Und jetzt ist er da!!!
Diese Diashow benötigt JavaScript.
Jetzt heißt es erstmal, sich an die neue Optik zu gewöhnen und nicht dauernd Bange zu haben, daß da ein Kratzer drankommt, an das schöne, neue Stück 😉 Aber für den Fall haben wir ein Pflegeset mitgekriegt, mit Schleif- und „Rubbel“papier, einem Poliertuch und einer großen Flasche Hartwachsöl. Und einer Anleitung, wie man das macht, auch zB bei Dellen. Und wie ich uns kenne, ist er in zwei Wochen eh ein Nutzmöbel *g* Sieht in unserer Küche auch gleich deutlich weniger stylish aus als im Katalog in durchdesignter Umgebung, gut so!
*P.S.: nein, da weiß niemand, daß ich hier was schreibe. Erst recht haben wir dafür nix bekommen. Ich schreibe das so, weil ich es genauso empfunden habe, die paar Mal, die wir dort bisher waren.
Anderen dies zeigen? Kannst Du mit den Buttons:
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …