32 Sorten Äpfel

haben wir heute vom Ausflug an die Geltinger Birk mitgebracht, ein Fest für Nase, Augen und Gaumen!

32 verschiedene Apfelsorten!

Gestern hatten wir uns gedacht: och, mal wieder Birk, das wäre was… das war ja schon im Urlaub ein Vorhaben gewesen und hatte nicht geklappt.
Also los – wir gingen neue Wege, die wir noch nicht kannten, weil wir 1. noch nicht häufig an der Birk waren, 2. diese Wege noch nicht soooooooo lange offen sind und man 3. dazu neigt, „ganz außenrum“ zu laufen, immer am Wasser lang. Dabei ists viel schöner so: vor der Mühle Charlotte parken, am (auch nicht mehr gaaaaaanz) frisch wiedervernässten Teil der Birk mit vielen Seevögeln, Schlick, Wasser vorbei – und dann abbiegen quer durchs Stiftungsland mit den Koniks (Wildpferden) und Highländern, die wir allerdings nicht zu Gesicht bekamen. Die haben einfach zu viel Platz 😉

SEHR abwechslungsreich und schön ist es da – und die Runde ging an einem eeeewig langen Stück Weg mit unglaublich vielen Obstbäumen lang. Am Sonnabend hab ich, bis ich nicht mehr konnte, unter jedem Baum von einem Fallobst-Apfel einmal abgebissen – Wahnsinn. Und dann den ganzen Abend über gedacht: Ach, hätten wir doch einen Büdel mitgehabt – also heute nochmal los, mit Büdel.

32 Sorten Äpfel habe ich gezählt, denn jeder von uns hatte in seinem Büdel einen pro Baum eingesteckt. Aber da waren noch mehr, denn einige Bäume waren schon leer oder alles Fallobst matschig (dort waren trotz Sonne-Wolken-Wechsel und Wind viele Admirale zu beobachten), außerdem gabs noch einige Sorten Birnen

und auch Zwetschgen und Kirschen! Daheim angekommen, hab ich gleich mein neues Kurbelmaschinchen angeworfen und die 1. Charge zum trocknen fertiggemacht. Zwei waren allerdings nur außen noch gut, nuja…

Vorher haben wir aber noch Rast gemacht. Erst bis die Sonne hinter einem Baum verschwand am Birk-Kiosk, wo es ganz guten Cappucchino gibt (wenn man bereit ist, viel Zeit zum warten zu investieren – der junge Mann dort war tiefenentspannt….) und vor allem windgeschützte Draußen-Sonnen-Bänke, danach noch in einem neuen Café/ Bistro am Wegesrand namens Lehbek29, das wir abends demnächst nochmal besuchen wollen, denn es war wirklich schön da drin, und die Torten haben uns schonmal gut geschmeckt.

Ein gelungener Nachmittag, ich fühl mich wie nach einem Kurzurlaub! 🙂

 

3. Advent: Schöne Ecken in Schleswig

Das St. Johannis-Kloster habe ich ja schon öfter hier gepriesen – am 1. Advent gab es dort wieder ein Konzert des Hamburger Gitarrenorchesters. Nachdem ich beim letzten Mal so begeistert davon gewesen war, wollte ich da unbedingt wieder hin, diesmal zusammen mit dem Herrn F.

Ein guter Moment, um doch noch schöne Ecken in Schleswig fotografieren zu können, bitte sehr! (Anklicken -> Beschreibung lesen)

Schleswig hat, soweit ich’s kenne, leider nicht allzu viele schöne Ecken. Aber die Altstadt um den Holm und der Teil um den Dom herum sind schon wirklich toll und bieten eine sehr schöne und sehr ruhige Atmosphäre.

Auf dem letzten Bild sieht man etwas, das ich recht schade finde: seit letztem Jahr ist der Dom in für mich zu hellem und zu kaltem Licht angestrahlt, das ist wirklich schade, denn ich mag seine Gestalt sehr, und es ist einfach was schönes, wenn man im Dunklen durch die Stadt läuft und den Turm aufragen sieht. Da wurde selbst ich, die Lichtverschmutzungs-Hasserin per se, von der Beleuchtung erfreut. Das ist leider jetzt vorbei, der Dom wirkt unfreundlich und kühl, die Kontraste von Licht und Schatten schmerzen die Augen. Trotzdem: wer nach Schleswig kommt sollte den Dom, aber unbedingt auch das Kloster anschauen! Und am Holm und in der Altstadt die breiteren Gassen verlassen und sich durch die kleinen schlängeln. Es lohnt!

Auf das Gitarrenkonzert im nächsten Jahr freue ich mich schon jetzt, nebenbei bemerkt. Die Atmosphäre in den alten Räumen, dazu die (nauch neue) Musik – wirklich etwas besonderes! Allerdings sollte man eine Decke mitnehmen – es war diesmal wärmer als letztes Jahr, aber die Kälte zog gegen Ende doch durch den Körper, trotz Jacke, Schals, Decke und Fellstück zum draufsetzen

 

Musik

Auch in der Altstadt, auch schön: der Schleswigr Dom. Auch wenn ich für Beleuchtungsorgien nicht zu haben bin, so finde ich es doch allabendlich schön, ihn in die Dunkelheit aufragen zu sehen. Ausnahmen bestätigen....

Teil der Altstadt: der Schleswiger Dom. Auch wenn ich normalerweise draußen Dunkelheit mag und suche, so finde ich es doch jeden Winterabend aufs Neue schön, ihn aufragen zu sehen*.

Bis 16 Uhr gearbeitet, dann ein wenig durch Schleswig geschlendert, mich im neuen veganen Bistro auf ein Gemüsecurry niedergelassen und danach auf den Weg durch die nun schon nächtliche Altstadt Richtung Johanniskloster  gemacht. Gaaaanz langsam, denn ich hatte noch viel Zeit und die Altstadt im Dunkeln ist einfach sehr, sehr ruhig und schön.

Um halb sechs war ich dort, und es warteten schon einige Menschen im Nieselregen auf die Öffnung der Türe zur Kapelle. Die aber nicht aufging – durchs Fenster rief man, der Schlüssel sei nicht auffindbar, wir möchten doch bitte seitlich durch den Schwahlgang eintreten. *gg* Na jut. Es ging in eine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert (!) mit Resten von Renaissancemalerei und Kreuzgewölben. Und dort saß ich dann zweieinhalb Stunden in einer Kirchenbank und hörte dem neuen Gitarrenorchester Hamburg zu. Ich wusste nicht, ob ich ein Gitarrenorchester mögen würde, aber dieses Konzert war kostenlos gegen Spende – prima zum testen – und jetzt weiß ich: ich mag es sogar sehr! Sowas schönes! Von Renaissancemusik über 50erJahre bis hin zu einer Komposition von 2002 gab es Stücke zu hören. Die Akustik und Atmosphäre in der Kapelle- wunderbar. Der Abend: ruhig und schön und, mit dem Rückweg durch die schlafende Stadt (samstags um halb neun *gg*) geradezu friedvoll.


* beim einfügen des Fotos, das ich im letzten Jahr gemacht habe, wird mir klar, warum ich in den letzten Wochen immer ein vages Fragezeichen m Kopf hatte, sah ich den Dom: offenbar ist die Beleuchtung des Turms auf kühleres Licht umgestellt worden. Oder aber mein Eindruck ist dem geschuldet, was ich, wie so oft, erst zu spät (gestern nämlich, am letzten Tag, abends) mitbekommen habe, nämlich der Lichtreise. Ich werde es am Mittwoch sehen, wenn ich wieder abends zum Parkplatz gehe.

Premiere: Die ersten „Wasserspiele Arnis“

Ganz zufällig sind wir in einer Premiere gelandet – und das bloß, weil ich so ein Weichei bin!

Aber von vorn:

Abends: Musik am Noor.

In einer Werfthalle, umgeben von lichterkettenleuchtenden Segelschiffen im Noor und Bier- und Essensstand (nein, nicht -ständen! *g*) viele Grau- und Weißköpfe, vier Bands, sagenhafte Stimmung, tanzende und lachende Leut‘, Freunde waren da und wir auch. Bis Mitternacht.

Und weil ich gleich von der Arbeit aus losgefahren und abends todmüde war und ein Weichei bin, bin ich mit dem Herrn F. und Ab. zurückgefahren und hab mein Auto in Arnis stehenlassen.

Das bedeutete: am Sonntag Ausflug nach Arnis zum autoholen, natürlich verbunden mit einem Cappuccino im freien Café (und im strömenden Regen, der zum Glück erst einsetzte, als wir „unter Segel“ waren und rechtzeitig vor Beginn der Wasserspiele wieder aufhörte) Und dort stolperten wir also ganz zufällig in das große (naja *g*. Aber auf jeden Fall das lustige) Spektakel: die ersten „Wasserspiele Arnis“:

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Der Herr in Gummistiefeln oben auf den Fotos hat eine Strandmanufaktur zur Bearbeitung von Seegras eröffnet, für die er den frisch renovierten Kahn (früher, noch bis in die 60er, so erklärte er, „Brot-und-Butter“-Arbeitsboot auf der Schlei) und einen Arbeitskatamaran aber nur winters braucht. Was liegt näher, als Sinnvolles damit zu tun, im Sommer – müllfischen!

Unter dem Link der Strandmanufaktur gibt’s näheres dazu sowie einen Seegras-Shop – und eine Bitte um Spenden, denn das ganze kann nur über Crowdfunding funktionieren. Und man erfährt, daß das Projekt (nicht nur das müllfischen, auch die Seegrasnutzung) eine nachhaltige, umweltschonende Sache ist. Und eine sehr alte Tradition, gab es doch noch bis vor wenigen Jahrzehnten

  • seegrasgedeckte Häuser
  • Seegras als Stopfmaterial für Kissen, Matratzen, Polstermöbel
  • Seegras als Dämmaterial

Da die Homepage recht unterhaltsam geschrieben ist, kann ich nur empfehlen, selbst mal ein wenig weiterzulesen. Und vielleicht einzukaufen. Ich hoffe, das ganze entwickelt sich gut. Ich werde ein Scherflein beitragen und dann mal gucken, was entsteht 🙂

 

 

Wen’s interessiert:

Das Konzert war toll:

Wetter allerbest (bis zum Schluß gegen elf noch 18° und fast kein Wind, Regen eh nicht *g*)

Die Location, der Borgerforeningenhof, nicht nur schön, sondern auch leicht abschüssig zur Bühne, so daß man auch als Kleine hinter Großen gut sehen konnte

Die Band : ein großartiger Bassist; eine Sängerin mit Superstimme, die sie einzusetzen wusste – dabei auch noch witzig und symapthisch; ein guter Schlagzeuger, der zurückhaltend aber treibend war und dazu ein Keyborder, der in den fetzigeren Stücken für mich seine Highlights hatte. Klasse, wirklich! Einziger kleiner Haken für mich: wiedermal war das Ganze bestuhlt – also nix mit tanzen, was sehr schade war. Aber nuja… wat dem een sin Uhl – die Regengöttin, die weiß, wann sie ihren Einfluß zurückzuhalten hat, war darüber hocherfreut. Und der Herr? Den hat’s auch nicht gestört, sein Bewegungsdrang ist eh eher kleiner, schon erst recht, wenn es um Bewegungen zu Musik geht 😉

Also, wenn DIE Band mal in Eure Nähe kommt und Ihr eine wenn auch noch so kleine Affinität zu Jazz habt: hin!!!

 

Dorfmuseum in Bönstrup

Wer meinen Bönstrup-Beitrag gelesen hat, hat es schon gewusst: da kommt noch was nach.

Auf der letzten Etappe unseres Dorfspazierganges nämlich haben wir noch das Bönstruper Dorfmuseum entdeckt.

Niemals wären wir auf die Idee gekommen, einfach auf das Grundstück des prächtigen Hofes zu laufen, wenn ich nicht auf dem Weg eine Tafel mit dem Wegenetz in Bönstrup kurz angeschaut und darauf zufällig die Notiz „Dorfmuseum“ ganz nahebei an der Hauptstraße gesehen hätte. Als wir dann dort standen, das Reetdachhaus betrachteten und die uralten Wegweiser im Hof sahen, da machte etwas „Klick“. Eine kurze Besprechung mit dem Herrn F., dann sahen wir offene Türen links an einem Stall, und darin ein Tellerregal mit alten Tellern. Noch ein „Klick“ – genug, um sich auf den Hofplatz zu wagen und zu gucken, ob das nicht vielleicht dieses Dorfmuseum sein könnte.

Es war. Und was für ein Dorfmuseum!!!!

Vier alte Stallräume, vollgepackt mit alten Dingen, vom Boden bis unter die Decke. Vom Werkzeug bis zum Spielzeug, Pferde- sowie Kochgeschirr, Mausefallen verschiedenster Bauart, eine Sammlung von Notgeld, Postkarten, ein Plakat zur Entnazifizierung neben alten Fotoapparaten, Registrierkassen, ein Arztstuhl, Wasch- und Putzmittel, verschiedenste Lampen, Maler-Fachzeitschriften von 1906, ein uralter Fernseher, viele Tonbandgeräte, eine Schusterwerkstatt mitsamt Leisten, Schilder, Uhren, Vitrinen mit Formularen und Briefen aus dem Krieg.  Ab und an lag irgendwo etwas zwischen Zettel und Schild „Tischler“, „Wagenbau“, „Maler“ oder ähnliches war zu lesen. Ansonsten musste man selbst gucken, denken, suchen. Suchen – ja, vor allem die Lichtschalter 😉 Es war einfach herrlich!!!!

Ich habe so schöne, so viele Fotos gemacht, daß ich Euch einiges erst später gesondert nach Thema vorstellen werde. Heute erst einmal ein grober Blick. Kommentare sieht, wer Bilder anklickt…

Nachtrag: das Dorfmuseum Bönstrup wurde leiderleiderleiderleider 2017 oder 2018 aufgelöst 😦

 

Herbsttage

Mal scheint die Sonne, mal ist es grau. Die Blätter beginnen, sich zu färben. Ich habe seit drei Tagen ununterbrochen Kopfweh und warte auf den Wetterumschwung, der das enden läßt- auch wenn das dann bedeutet: kalt!
Bisher ists nämlich noch recht warm, es hat tags zeitweise bis zu 17 Grad.

Am Wochenende haben wir das Wetter genutzt und mal wieder einen unserer Lieblingswege besucht. Um diese Zeit ist es wirklich schön dort. Aber das ist es ja um jede Zeit…. Ok, ich muß mich klarer ausdrücken:
Pilze! Licht! Laub! Bäume! Dieses LICHT! Und PILZE! Und erwähnte ich schon

dieses Licht! Und Pilze! ?

Ich glaube, ich habe nicht die richtigen Worte ….

Besser, ich lasse Bilder sprechen. Bilder von Bäumen! Diesem Licht!! Und Pilzen!!!

Der optimale Herbsttag

ist der letzte Samstag gewesen!

  • Morgens aufgewacht: sonnig, windstill.
  • Kaum hoch, klingelt die Bäckerin- Brötchen zur Frühstückszeit, das paßt nur gaaaaanz selten!
  • Herr und Frau F. beide gleichzeitig wohlauf, nicht auffe Arbeit müssend und voller Tatendrang. Auch was eher seltenes in dieser Gleichzeitigkeit 😉
  • Also raus in den Garten: erst das Schuppendach gefegt, dann weiter- typische Herbstarbeiten wurden erledigt

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Nachmittags dann gibt es bei diesem niedrigen Sonnenstand keine Sonne mehr im Garten- der rechte Zeitpunkt, sich für all die (sehr genossene) Arbeit zu belohnen. Ich hatte letzte Woche im Netz Gut Ludwigsburg entdeckt- das sah aus, als sollte es von uns dringend mal besucht werden, und so haben wir uns also auf den Weg gemacht- und ich bin begeistert!!! Ein echtes Kleinod haben wir da gefunden, Leicht heruntergekommen (bis aufs Herrenhaus), aber umso schöner anzusehen, es ist einfach herrlich dort! Und einen Hofladen sowie ein Cafe mit leckerer Torte und sehr netten Besitzern haben sie auch, die uns erstmal in die Küche riefen, um uns einen bei einer Kutschfahrt gefundenen Riesenbovisten zu zeigen, den der bulgarische Koch heute zubereiten will (Frau Hausherrin war skeptisch, aber ich konnte sie beruhigen- schließlich hatten wir in unserer WG in Ruhnmark damals auch einmal zu 4. zwei Mahlzeiten von einem solchen Teil bestritten) Wir haben uns Wild- und Schafssalami mitgebracht. Aber schaut Euch nun bloß mal dieses wunderschöne Gehöft an- da will ich wirklich noch öfter hin, allein schon, um mein Auge an diesen Gebäuden zu laben! (Bild anklicken zum größergucken und lesen, was ich dazu geschrieben habe)

Kaffee, Kuchen und Kunst – oder so ähnlich

Was ist der Sonntagsausflug (auch für Samstage geeignet) für Besucher oder temporäre Mitbewohner der Villa Fjonka? Ein Besuch in Grünlund.
Die temporäre Mitbewohnerin fand leider nur Stoff für ihren Fotoapparat- für den veganen Magen hat das Café nichts anzubieten (sagt Fjonka, heute als Co-Autorin für’s Gesabbel rundrum zuständig und ganz in weinrot gewandet)

Bei schönem Wetter kann man im weitläufigen Garten zwischen Kunst und Hühnern Kaffee und Kuchen genießen. Bei schlechtem Wetter kuschelt man sich in das kleine Café an den bullernden Holzofen, die Hühner bleiben draußen. Erwin und seine Angetraute übrigens auch- ich weiß das, wir sind da öfter. Samstag war das Wetter gut- also gibt’s was von draußen auf die Augen, guckt mal:

Die Kunst ist übrigens vom Herrn des Hauses, das Café von seiner Angetrauten samt Nachwuchs bewirtschaftet. Für mich als Kunstbanausin sind Garten, Haus und Hof sowie absolut empfehlenswerte Torten und guter Cappuccino (wichtig für uns, die wir ja derzeit daheim keinen vernünftigen Kaffee kriegen) definitiv erlebenswerter als die Beiträge des Hausherrn. Aber der Paradiesapfel hat es natürlich geschafft, genau die Details und Perspektiven zu finden, die toll aussehen. Im Schupfen gibt es übrigens noch mehr Kunst, und ab und an stellen auch mal andere Künstler dort aus.

There’s a new Cafe in town

Wir haben keine Tageszeitung mehr, seit ich mich wieder mal grün und gelb darüber geärgert hatte, daß sämtliche netten Veranstaltungen dort immer besprochen werden, nachdem sie stattfanden – aber nicht vorher angekündigt! Das ist so ein bißchen als ob die Zeitung nichts besseres zu tun hätte als einem eine Nase zu drehen und zu sagen „Fitfitfit- ich hab das tolle Konzert/ die Ausstellung gesehen, und Du hast nichts davon gewußt“ Dafür will ich nicht auch noch Geld bezahlen, zumal man die überregionalen Seiten dieses Machwerks eh in die Tonne treten kann! Und die lokalen: hier ist die Zeitung aufgeteilt in Schleibote (Kappeln und Co) , Schleswiger Nachrichten und Flensburger Tageblatt. Wir sitzen zu allen 3 Orten gleich weit entfernt, und unser Dorf wird in der Schlei-Ausgabe mit abgehandelt, die mich aber am allerwenigsten interessiert, da ich zu der Gegend wenig Bezug habe. Wissen tät‘ ich gern, was in FL, SL und unserem Dorf  los ist. Und dafür  müsste ich also DREI Zeitungen bestellen. Lächerlich!
Außerdem haben wir einen Bäpper mit „Bitte keine Werbung“ auf dem Briefkasten. Dieser Bäpper hat zur Folge, daß wir auch die „Moinmoin“, das lokale Veranstaltungsblättchen, nicht bekommen. Das ist nun die einzige „Werbung“, die ich gern hätte, denn hier gibt es die Vorankündigungen, die die Lokalzeitung uns systematisch vorzuenthalten aus unerfindlichen Gründen beschlossen hat…

Ja, so deprimierend ist die Lage auf dem provinziellen Info-Markt! Also ist es fast ein kleines Wunder, daß ich nur anderthalb Wochen nach der Eröffnung mitgekriegt habe, daß ganz in der Nähe, in Lindau an der Schlei, ein neues Café eröffnet wurde.

P1050091Dieses Café verdankt seine Existenz dem Ende der unerträglichen Heimatserie „Der Landarzt“. Über Jahre wurden nämlich hier jährlich neue Folgen abgedreht. In Lindau war sozusagen die Homebase: die Praxis und Wohnung von Quadflieg, irgendwem und Carpendale – den 3 Darstellern des gruslig-väterlich hauspsychologisierenden Doktors. Das war insofern prima, als der Hof im echten Leben einer extrem netten Frau gehört, die aber das Geld auch nicht sch*** kann und durch die guten Mieten in der Drehzeit den Hof in Schuß bringen konnte. Schön, weil es ein sehr alter, sehr traditionsreicher Hof ist:

Das Gutshaus Lindauhof kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im 16. Jahrhundert wurde das Gutshaus erbaut, das quasi noch in seiner ursprünglichen Form erhalten ist. Dies ist nicht selbstverständlich, denn alle anderen Gutshäuser in Schleswig-Holstein und Dänemark wurden baulich verändert. Das Gutshaus Dänisch Lindauhof hingegen nicht. Das Gut wurde bereits 1265 erstmals urkundlich erwähnt. Der damalige Besitzer war Pogwisch von Knoop. Weitere namhafte Besitzer waren die Familie Rathlow, Christian Albrecht von Brockdorff und schließlich Frau Luise Lass, ein Mitglied der Familie Karberg. Somit ist das Gut seit 1833 im Besitz der Familie Karberg.

Quelle: Schlei-Ostsee-Urlaub.de

Es gibt sogar einen Rittersaal! P1050093

Naja, und nun ist also Schluß mit Landarzt, und in den Räumlichkeiten hat die Tochter der Besitzerin ein Café aufgemacht (rechtzeitig, so lange noch die Landarzt-Touris unterwegs sind) Da mussten wir natürlich hin, schließlich ist die Kombi „altes Gebäude/ Torte“ unwiderstehlich!

P1050089Aaaalso: Hoch über die Freitreppe rein ins Café – und schon steht man im Rittersaal, einem Raum mit mächtigem, offenen Kamin und Natursteinboden. Wir aber konnten – es war einer der Gutwettertage – draußen sitzen, hinter der efeubewachsenen Mauer vom oberen Bild, sozusagen. Denn dort liegt ein kleiner, netter Biergarten zwischen den Linden einer alten Allee, die seltsamerweise schnurstracks auf die Seite des Hofes zu führt, an der keinerlei Zugang erkennbar ist … hmmmm…. Man sitzt neben dem großen, parkartigen Garten, und die Torten, die wir probiert haben, waren richtig(!) lecker. Die Säule sieht man, wenn man sich vom Cafétisch aus umdreht und sich die Rückseite des Hausriegels betrachtet, den man auf den Bildern nicht sehen kann.

P1050086Und der Schupfen ganz unten- der ist inzwischen Wohnhaus, und wenn ich mich recht erinnere, hat die Frau Karberg mir irgendwann „anne Tanke“ (von da kenn‘ ich sie nämlich) erzählt, daß sie während der Drehzeiten dorthin ausquartiert worden sind, und der alte Stall extra dafür zum wohnen ausgebaut worden ist.

So. Also, wer hier in die Gegend kommt: unbedingt ins Gut Lindauhof und lecker Torte essen- und gucken, natürlich! 🙂

Das Eldorado für Schupfen-Gucker…

 

Das Wendland ist ein Eldorado für Schupfen-Gucker! Schupfen-

  • alt oder uralt (1650!!!!),
  • klein, groß oder riesig,
  • frisch renoviert, gebrauchs-ok  oder im Verfall
  • mit Tonpfannen, Schiefer, Asbest oder Blech gedeckt
  • aus Fachwerk mit Lehmgefachen oder Steingefachen, oder ganz aus Backstein oder  Holz

es gibt einfach ALLES. In einem war eine Ausstellung, da haben wir gelernt, daß die mit den vielen Schrägen im Fachwerk älter sind als die mit den kleinen Karos- kleinkariert wurde man im Wendland erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts  ;-) Man nahm sogar in Kauf, daß die Bauwerke durch fehlende Schrägverstrebungen in umzukippen drohten… aber so viele kleinkarierte wie wir gesehen haben, war die Gefahr wohl sooo groß doch nicht.

Bitte sehr- Schupfen im Wendland. Jedes Bild kann angeklickt werden, um es zu vergrößern. Und wenn man mit der Maus über’s Bild fährt, sieht man eventuelle Anmerkungen.

Die Beide-Blog-LeserInnen mögen mir das Doppelgemoppel verzeihen- ich hatte den Schupfen-Beitrag fertig, und ich fand ihn so schön, daß ich ihn hier einfach nochmal wiederholen MUSSte….. Wer sehr interessiert ist: im anderen Blog sind die Bilder noch größer zu sehen, also einfach mal rüberklicken…

Im Wendland

Hier ein paar Eindrücke- wieder gilt: auf ein Foto klicken vergrößert es. Manche haben auch Bildunterschriften, wenn man mit der Maus über’s Bild drüberfährt, erscheinen die.

Kulturelle Landpartie im Wendland- jedes jahr zwischen Himmelfahrt und Pfingsten, und wir zum 2. Mal mittenmang!! 🙂 Ich glaube, die Fotos sprechen für sich, was Atmosphäre und Stimmung angeht …. Wir sind wieder ganz begeistert mit dem Rad durch die wunderschöne Gegend dort geschippert- herrlich! Wovon man nix sieht ist, daß wir erstmals selbst couchgesurft sind. Es war toll! Wir hatten sehr viel Glück mit unsren Gastgebern- richtig nette Leute, mit denen wir abends immer noch nett zusammengesessen und geklönt haben. Mit ihr auch morgens zum Frühstück (gab’s zum surfen dazu :-)) , da war er aber dann auf Arbeit.

Das Wendland ist übrigens auch ein Paradies für Schupfen-Kucker. Morgen…. 😉

 

Ulsnis

Ich hatte ja schon versprochen, daß ich Euch meinen Lieblings-Strandspaziergang nochmal zuende vorstelle, wenn’s mal kein Gewitter mittendrin gibt 😉

Nun war’s so weit, daß wir uns bei schönstem Sonnenschein mal wieder gen Ulsnis aufgemacht haben. Wir hatten Zeit, das Wetter war toll- also haben wir nicht nur unseren Standard-Gang (Waldparkplatz- Cafe- Zurück) gemacht, sondern den ganzen langen Rundweg vom Dorf runter zur Schlei, da entlang zum Cafe und „oben längs“ wieder zurück zum Dorf- und sind auch noch nach Ulsnisstrand (DAS heißt dann so, unser Lieblingsstrand nicht – der heißt Hagab) gefahren und dort auf Entdeckungstour gegangen.

Bittesehr- Ihr könnt uns begleiten (ein Bild anklicken, und Ihr gelangt in die Diashow, da sind dann die Bilder auch größer zu sehen und die Kommentare vollständig lesbar):

Auf dem letzten Bild sind wir übrigens genau vor der Stelle, von der ich immer gemeint hatte: „Die Kühe, die da weiden, die haben echt die schönste Koppel der ganzen Welt!“ Wir sehen diese Koppel nämlich immer vom ersten Strand aus und dachten, dahin kommen wirklich nur Kühe- jetzt aber wissen wir: zumindest bis zu der Koppel können auch wir gehn! 🙂

Und- wen’s interessiert: die weltschönsten Buswartehäuschen (sowie auch dies Schüpfchen) sind von der ortsansässigen Zimmerei. Und das Cafe hat auch ’ne website

Am Wasser

Ein Lieblingsort von mir ist die kleine Badestelle in Ulsnis  samt dem Weg von dort aus an der Schlei entlang zum Ulsnisser Cafe. Es ist einfach wunderschön dort, und keine 2x sieht es gleich aus- das Licht, das Wasser – jedes Mal anders und immer „richtig“. Ich mag ja das offene Meer nicht so, und hier kann man, wie an einem See, auch auf die andere Seite gucken, es verliert sich nicht alles so im Horizont. Das mag ich. Und die Landschaft außen rum ist schön: kaum Häuser, nicht zu viele weiße Segel (nicht mal im Sommer), gefällig fürs Auge zum erholen.

Aber zunächst sind wir ja mal am Parkplatz… als wir am 30.12. dort waren, gab’s das „Sonne kurz vor dem Unwetter“-Licht, das ja an sich schon wunderbar aussieht. Dies ist der Blick vom Parkplatz aus. Man ist von der Hauptstraße ins Nichts abgebogen, folgte einem kleinen Schild und dachte „Huch? Das ist doch ein Waldweg!? Ob das richtig ist?“ Es ist. Man fährt mitten durch ein kleines Wäldchen und an dessen Ende ist dann Platz zum wenden und halten.
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Und keine 25 Meter weiter auch schon der Badeplatz:

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Links sieht man, daß ein wenig Sand aufgeschüttet wurde, rechts ist schon Kuhkoppel, und wo das Land wieder ins Wasser hineinragt, da weiden die Kühe mit dem schönsten Blick der Welt *g* Unsereins dreht den Blick nach links und sieht das:

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Das ist auch schon der Weg zum Cafe, sozusagen. Man könnte auch sagen, es ist eine Liegewiese für diejenigen, die am „Strand“ keinen Platz mehr bekommen haben. Mit 5 Decken in angemessenen Abstand ist der nämlich voll besetzt *g* Man geht also direkt an der Schlei weiter und guckt so durchs oder übers RiedP1040246

Naja, und dann guckt man, jedenfalls am 30., kurz mal nach LINKS, zum Land, und sieht das:

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Dann dreht man schleunigst um und erreicht grade mal noch nur halbwegs naß das Auto – und so bekommt Ihr also heute weder den restlichen Weg samt weiteren schönen Ausblicken zu sehen, noch das Cafe. Pech gehabt – vielleicht ein anderes Mal…….

Da.

Ja. Es IST dasselbe Haus. Und ich weiß, daß es sich inzwischen nochmals sehr verändert hat. Und „Veränderung“ lautet in dieser Woche das ehrenWort
1990 war ich fasziniert davon, wie unterschiedlich die rechte und die linke Haushälfte behandelt worden waren. Ich habe lange vor dem Haus gestanden und die Eindrücke in mich aufgesogen.

1995 dann habe ich es bei meinem erneuten Streifzug durch die Stadt zufällig wiederentdeckt und war sehr fasziniert. Aber auch verwundert, nachdem ich das alte Foto noch einmal herausgesucht hatte- denn ich hatte durchaus noch gewußt, daß ich so beeindruckt gewesen war- aber nicht mehr in Erinnerung gehabt, daß sich BEIDE Hälften so von dem jetzigen Eindruck unterschieden hatten. Jetzt plötzlich war die vorher hübschere rechte Seite das vernachlässigte Stiefkind. Aber trotzdem nach wie vor schöner als die linke Seite- denn die hatte man, so finde ich, zu arg „wie neu“ renoviert.

Vor einigen Jahren war ich wieder dort. Meine Erinnerung sagt, daß nun beide Hälften frisch renoviert wirkten, ich aber irgendwie ein wenig enttäuscht war- nun sah das Haus in seinem Umfeld so „normal“ aus, war nichts besonderes mehr. Ich bin gespannt, was sich seither getan hat, und ob meine Erinnerung mich wieder trügt.


Ich schwöre: als ich am Montag las, daß „Veränderung“ das Wort der Woche sei, mir sofort dieses Haus einfiel und ich diesen Artikel bis zum letzten Absatz fix und fertig geschrieben habe, hab ich mit keinem Gedanken dran gedacht, daß ich an diesem Wochenende zum ersten Mal seit 2 Jahren wieder in der schönsten aller Städte sein würde. Aber jetzt bin ich hier, und ich hab gesucht und gefunden. Hier isses, dasselbe Haus, geknipst am 17.3.2012
Schade, daß sie links die Balken schwarz gestrichen haben. Ich fands vorher schöner, und es würde auch besser zur rechten Hälfte passen. Und guckt mal rechts- unterm Fachwerk: Balkenenden statt Vries… aber irgendwie gefällt mir die ’95-Version insgesamt besser … Euch auch?