Vielleicht kennt Ihr auch das, daß ein bestimmtes Essen Euch an einen Ort, in eine Situation versetzt, sobald Ihr davon auch nur hört!?
Mir jedenfalls geht es so. Und hier ist mein persönliches Rezeptbuch, das ich schon habe, seit ich von den Eltern weg bin. Glaube ich. Kann auch sein, daß ichs in den letzten Monaten dort schon begonnen habe, ich bin nicht sicher. Eins von den damals so verbreiteten schwarzen mit roter Ecke. Irgendwann ist der Aufkleber drauf gelandet, um es schnell von anderen, genauso aussehenden Notizbüchern unterscheiden zu können (die es inzwischen nicht mehr gibt)
Drin eine Zeitreise durch meine verschiedenen Lebensstationen, an den verklecksten Buchstaben sieht man, daß das Buch viel benutzt wird – schließlich sind hauptsächlich Lieblingsessen drin! Viele Jahre lang hab ich mit Füller geschrieben, erst in den letzten Jahren nicht mehr, weil ich aufgegeben habe zu glauben, daß ich ohne zu klecksen kochen könnte *g*
Ein Rezept von Frau Ehlenbröker, der Mutter einer Schulfreundin. Von meiner Mutter häufig nachgekocht, weil sehr lecker. Aber nicht ganz unarbeitsreich, so daß ich ihn selten mache und immer noch gern serviert bekomme, wenn Muddern ihn auf Besuch daheim macht 🙂 Wo ist übrigens das Rezept von Zitronen-Joghurtspeise? Das gehört zum Elternhaus wie Hühnchen mit Reis oder selbstgeriebene Riievkooche mit Apfelkompott…. leider auch wie Spinat mit Spiegelei oder Erbsensuppe *g* Nudelsalat immerhin steht auch in meinem Büchlein, den Kaiserschmarrn hatte ich mir auch mal aufschreiben lassen – wo ist denn bloß das Rezept dafür gelandet? Im Büchlein jedenfalls nicht.
Mama!? Bitte um Wiederholungslieferung ….
Stefan aus meiner ersten Mürschter WG hat das immer gemacht. Einfach und lecker! Und besetzt mit Bildern von Bobtail Jana, riesenhaften Großmarktpackungen Klopapier (die Margit von daheim mitbrachte) und dem Flugzeugkabinen-alles-aus-einem-Guß-beigebraunen Duschbad. Was wir dort sonst noch gegessen haben, weiß ich nicht mehr – nur daß in jedem, aber auch wirklich JEDEM Brot (und sei es im Rosinenbrot) irgendwo mindestens EIN Kümmel war. Einmal sogar in einem Stück Sahnetorte (das ich damals gern zum Frühstück aß)
versetzt mich im Nullkommanix zurück in die 1. Flensburger WG. Weisste noch, Nix-Ofen-Freundin? 🙂 Den hab ich nicht oft gemacht. Aber leer war er immer SEHR schnell!! *g* Für Pflaumen aus dem Glas braucht man ja kein Rezept, aber Essen sind sie auch – das ich immer ganz unbedingt brauchte, wenn wir vom tanzen aus dem Roxy heimkamen…. Tapfere Freundin, die sich dann, nach 2 Uhr nachts, noch mit dazusetzte, um unsere nächtlichen Abenteuer durchzuschnacken, obwohl sie (im Gegensatz zu mir, die ich auch damals schon Spätdienste hatte und liebte) morgens in aller Herrgottsfrühe aufstehen musste
gab es nicht allzuviel später – aber der Ort ist ein anderer, an den ich reise: die gabs nämlich oft auffe Arbeit, damals. Im Bauernhof der Mürwiker Werkstätten. Ich arbeitete im Wohnheim dort (inzwischen nennt man sowas politisch korrekt Wohngemeinschaft), und ein prima mit den Küchendamen wochenends, wenn ich auch fürs sattwerden von 16(?) Personen zuständig war, herzustellendes Essen ist – Käsesuppe. Oder Rotkohlauflauf, auch den mag ich immer noch, auch der ist fest in Dollerup verortet – der Bauernhof steht inzwischen zum Verkauf. Schade!!
Tja, so könnte frau lang weitermachen. Es ist mir beim blättern aber auch aufgefallen, was fehlt: meine allererste Würzburger WG. Zu der gehören Grünkernfrikadellen. Weil man die so gut abends schon in eine Dose stecken kann, um sie sich am nächsten Morgen VIEL ZU FRÜH aus dem Kühlschrank zu holen, damit man in der Mittagspause der langen, harten Arbeit als Gemüsegärtnerin-Lehrling seinen Hunger stillen kann. Oder die Ruhnmark- und Munkwolstrup-WG, in der ich, ladypark sei Dank, nie kochen musste, aber immer gut gegessen habe. Ihr Geschnetzeltes hab ich noch in guter Erinnerung. Aber ladypark nicht, die, als ich sie mal nach einem Rezept fragte (Jahre her!!) nur meinte „keine Ahnung, ich koche ja nicht nach Rezept“. Tja.
Jetzt soll es aber wirklich genug sein, wer mehr Zimmerreisen lesen mag, klicke hier.
Lohnt! 🙂
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Tag 4 von 365, heute: Einlegesohlen von 3 Paaren Schuhe. Keine Ahnung, warum die nicht schon viel früher rausgeflogen sind. Immer dachte ich „vielleicht zieh ich die Schuhe ja doch nochmal ohne Einlagen an, dann brauch ich die. Tu ich seit Jahren nicht, und das eine Paar ist mit gebrochenen Sohlen sogar schon im Müll…..