Bisher hatten unsere Bienen Jahr um Jahr viel zu viel Winterfutter übrig, wenn sie schon neues sammeln konnten.
In diesem jahr war ich mißtrauisch: es hat im Winter fast nie gefroren, und das bedeutet für Bienenvölker, daß sie kaum bis keine Brutpause einlegen. Das ist in mehrfacher Hinsicht nicht gut für die Bienen:
- bedeutet es, daß die Varroen, die sich ja in den Brutzellen weitervermehren, ebenfalls keine Brutpause einlegen – das Volk startet mit hoher Varroenbelastung ins Frühjahr, und
- verbraucht das Volk viel Futter, denn der eingelagerte Nektar ist ja eher sowas wie Treibstoff für die Bienen: die Brut muß warmgehalten werden, und das geschieht, indem Bienen ihre Flügel aushaken und den „Flugmuskelmotor“ anwerfen: die Vibrationen der Flugmuskeln erzeugen die nötige Wärme. Das braucht Energie – und die kommt aus dem Treibstoff „Winterfutter“ – das auf diese Art viel schneller verbraucht wird
Also haben der Herr F. und ich uns vorletzte Woche, als es schön warm war, in die Imkeranzüge geworfen und mal nachgeschaut, was denn bei Biens wohl so los ist. Und tatsächlich: während der neu gegründete, kleine Staat der Sternchen gut versorgt war (wie sonst alle: zu viel Futter, eigentlich), hatte das Mondvolk nur mäßig viel Futter – und die Kringelchen, die im Herbst das stärkste Volk gewesen waren, hatten – NICHTS!
Demenstsprechend klein war ihr Brutnest – jetzt, wo sie sich eigentlich beginnen sollten, stark aufzustellen…. da musste schleunigst was passieren, sonst würde uns diese Bienen verhungern!
Als erste Hilfe haben wir ihnen eine Futterwabe der Sternchen eingehängt. Die hatten ja sehr viel Vorrat. Wenige Tage später haben wir nachgeguckt- und tatsächlich: diese vorher volle Wabe war nun schon nur noch knapp halbvoll. Aber: es gab auch oberhalb der Waben einen kleinen Vorrat an frisch gesammeltem Nektar – Biens WOLLEN! Trotzdem: Das langt nicht.
Zweitbeste Möglichkeit: „Fremdfutter“ geben. Also haben wir ein Glas Honig „nachgeschoben“ und weiters auf in Bälde wärmeres Wetter gehofft, denn dann könnten Biens sich selbst versorgen. Schließlich blüht schon genug: Salweide, Kornelkirsche, Mirabelle, viele Zwiebelblumen…. aber nein, das Wetter machte einen Strich durch die Rechnung: nix da, warm, ganz im Gegenteil: ein Kälteeinbruch zu letzten Wochenbeginn! Was nun? Wir mussten einsehen, daß es nun auch fürs Mondvolk wohl eng werden könnte …. also haben wir uns am Mittwoch auf den Weg gemacht und Futterteig besorgt.
Futterteig ist ein Gemisch aus Zuckern und Wasser, das in unserem Fall in einen 2,5 kg-Folienbeutel verschweißt ist. Unsereine öffnet diesen Folienbeutel, oben bleibt die Folie dran, damit der Teig nicht austrocknet. Dann wird (zu dieser Jahreszeit) der ganze Klumpen offen, die Folienseite nach oben, oben auf die Rähmchen gelegt, damit die Bienen direkt drankommen. Wir haben erstmal den Sternchen und dem Mondvolk je eine halbe Portion gegeben.
Verglichen mit Honig im Glas ist Futterteig besser, weil die Bienen aus dem Teig genug Wasser bekommen. Bei der jetzigen Kälte können sie ja nicht ausfliegen und Wasser sammeln, um den Honig zu verdünnen und verarbeiten zu können.
Allerdings ist auch Futterteig erst ab 5°C so richtig von den Bienen nutzbar, ein wenig „hoffen und bangen“ ist also schon noch dabei.
Gedrückte Daumen für wärmeres Wetter werden gern genommen: bisher zeigt der Wetterbericht an, daß bis zum Wochenende noch Eisekälte herrschen soll, immerhin: die 5° sollten schon ab und an tags geknackt werden *bibber*