Für die Bienen ist Weihnachten nichts schönes: um diese Zeit ist es ziemlich sicher, daß es keine Brut gibt, und deshalb werden sie noch einmal gegen Varroen behandelt- mit Oxalsäure. Die wirkt nicht bis in die verdeckelten Brutzellen, so daß man auf die brutfreie Zeit wartet, um alle diese Mistviecher zu erwischen.
Wir haben, da danach erst Schnee und dann zu hohe Temperaturen angesagt waren, am 22. 12. behandelt.
Normalerweise tröpfelt man die Säure direkt auf die in der Wintertraube sitzenden Bienen. Das aber ging bei uns nicht- wir hatten ja mit abgerissenen Waben zu kämpfen. Diese Waben haben die Bienen natürlich repariert- und deshalb aneinander und am Bienenkasten seitlich befestigt. Dadurch können wir die TB- Zwischenleisten jetzt nicht rausnehmen (wir würden alles kaputtmachen und ihnen ihr Winterfutter-Reservoir zerstören). Also mussten wir uns etwas anderes überlegen, und unsere Lösung sieht aus, wie einer frühen StarWars-Folge entsprungen:
Das Prozedere geht so:
- Das Metallrohr ins Flugloch stecken, nachdem man sich eine höhenpassende Unterlage zuirechtgebaut hat
- Gemüllschublade säubern
- sämtliche anderen Fluglöcher zumachen, das Loch, das benutzt wird, rundherum zustopfen
- Atemschutz und Schutzbrille aufstezen
- Gas zünden und warten, bis das Metallrohr bis vorn warm ist. Diese Phase sieht man hier:
man erkennt gut die Flamme. Wenns warm ist,
- Ventilator anmachen (roter Schalter)
- die kleine Klappe oben über der Flamme öffnen, eine Oxalsäuretablette reinfallenlassen
- Klappe zu. Schnell.
- Warten, bis die Tablette vollständig verdampft ist (das ist auf dem Video zum Gerät gut zu hören und geht dort auch schnell)
- Gerät ausmachen, entfernen, letztes Flugloch verstopfen
- Bienen 10 Minuten lang schmoren lassen
- Alles wieder auf „Anfang“ zurückbringen.
Nun war es am 22. zwar passend kalt, aber auch windig – also hat der Herr (ich musste arbeiten und war garnicht dabei) ganz schön lange zittern müssen, bis das blöde Rohr endlich warm war. Dann rein mit der Tablette- und nichts zischte…. nach einiger Zeit hat er mal reingeguckt- Resttablette war zu sehen. Noch weiter gewartet- immer noch. Nochmal gewartet, gedacht, das geht aber jetzt so nicht weiter, entfernt, zugestopft, ausgemacht, im helleren genauer geguckt- da lag da noch so ’ne Kruste, viel weniger, als er gedacht hatte.
Wiedermal war unsicher: war’s das jetzt gewesen? Und hat es gewirkt???
Drei Tage später haben wir geguckt: sie leben noch, das ist ja schonmal schön. Und sie sitzen noch auf 5 Wabengassen, das ist auch ganz ok, denken wir. Bei uns sieht man von unten nichts von den Bienen- aber unsere Waben sind auch wesentlich länger als die DNM-Waben, wo man von unten immer ganz viele Bienen sehen kann. Und so hoffen wir, daß 5 Gassen auf etwa 3/4 Breite der Waben ausreicht für den Rest-Winter. Da es aber auch regnete und so auf die Schublade tropfte, hat der Herr nur grob geguckt- und 2 Varroen gesichtet. Es bleibt offen, ob da noch was nachkkommt, ob das nun bedeutet, daß es funktioniert hat und eben nicht so viele Varroen da sind, oder ob’s nicht geklappt hat, warum auch immer. 2 Varroen sind deutlich mehr als die Wochen zuvor in 3 Tagen zu sehen war, und doch…. wieder etwas, wo nur Jahre mit Erfahrungswerten uns einige Sicherheit bringen werden….