Wer der Varroa Herr werden will, dem wird von allen Seiten empfohlen, jetzt zu beginnen, regelmäßig Drohnenbrut auszuschneiden.
Warum?
Die Varroen vermehren sich innerhalb der Verpuppungszeit der Bienen auf deren Larven. Und offenbar mögen sie besonders gern auf den Drohnenlarven sitzen. Man vermutet, daß das an der Größe der Larven und der Zeit der Entwicklung liegt, genaues weiß ich nicht. Es ist aber wohl Fakt.
Dieser Fakt ist insofern günstig für uns- die erbitterten Kämpfer gegen den kleinen, braunen Feind- daß so ein Drohn von keiner großen Bedeutung für das Bienenvolk ist. Und da setzt nun an, was wir heute zum ersten mal ausprobiert haben:
Man geht alle 9 Tage zum Volk und schneidet die Drohnenbrut heraus.
Konventionelle Imker mit Rähmchen haben es da leicht: sie setzen im Abstand von einigen Tagen zwei Drohnenrähmchen ins Volk ein (das sind leere Rähmchen ohne Mittelwand). Da die Bienen in allen anderen Rähmchen Mittelwände mit vorgegebener Größe (zu klein für Drohnenbrut) vorfinden, bauen sie in diese leeren Rähmchen dann Drohnenzellen, und der Imker braucht nur alle 9 Tage wechselweise eines der Rähmchen herauszunehmen und die Drohnenbrut zu vernichten.
Bei uns, die wir die Bienen ja ohne Mittelwände selbst bauen lassen, ist das schon etwas schwieriger: wir müssen alle Waben durchschauen und die (meistens wohl- hoffentlich!) am Rand und unten angebauten größeren und bereits verdeckelten Drohnenzellen abschneiden.
Also los, Haus zwei ist so weit:

Schön gemacht: unten links eine ordentliche Ecke Drohnenbrut, zu erkennen an den buckligeren Deckeln und den größeren Zellen
Jetzt also abfegen (die Bienen). Dachten wir. Aber das fanden die sonst superfriedlichen Mädels nicht lustig! Bedrohlich summend gingen Einige auf uns los… der Herr hat dann die Wabe abgestellt und sich Schutzkleidung angezogen, ich habe beschlossen, zu versuchen, die Ecke mitsamt draufsitzender Bienen abzuschneiden. Das ging besser. Die abgeschnittene Ecke haben wir einfach auf den Boden fallen lassen, das machen wir beim nächsten mal anders. Die soll gleich in den bereitgestellten Eimer, damit kein Nektar auf den Boden tropft (Räubereigefahr!!) Dann wieder rein mit der Wabe
Auf der danach folgenden Wabe haben wir dann sogar die Königin entdeckt:
Zur Volksentwicklung: 10 Waben sind bebaut, auf 8 Seiten ist Honig eingelagert (und Pollen), auf elf Seiten gibt es Brut. Offenbar sind auch schon recht viele Bienen geschlüpft, es gab Waben mit leeren, aber bräunlichen Feldern, wo offenbar erstmal geputzt wird. Oder schon Stifte drin waren, die wir aber nicht erkannt haben. Jedenfalls sieht das guuuuuut aus 🙂
Die Drohnenbrut habe ich in den Gefrierschrank getan, das scheint mir eine bienen- und menschenschonende Art, die armen Larven umzubringen. Morgen werde ich die Waben mal entdeckeln und gucken, was da so drin ist.