Erntezeit

Sonnabend, 4.7. So ganz ein bißchen Honig hatten wir ja schon mal aus diversen Bruträumen geholt – eine zu dick gebaute, nektarvolle  Wabe, und eine, weils einfach soooo viel war, wegen der brutfreien Zeit mitten in der Rapsblüte. Und dann kam die Zeit nach der Rapsblüte – die Zeit, in der hier bei uns im Norden der meiste Honig geerntet werden kann, sobald er dann, wenn der Raps verblüht ist (und die Äpfel und Kirschen – die liefern ja ein wenig früher auch viel Nektar), reif ist. Aber wann, bitteschön, ist denn so ein Honig reif? Anhaltspunkte waren jahrhundertelang

  • daß, wenn man eine Wabe kurz schüttelt, nichts herausspritzt (Spritzprobe)
  • und daß die Bienen etwa zwei Drittel der Zellen verdeckelt haben.

Aber in Zeiten der technischen Nachprüfbarkeit von allem und jedem lesen wir überall, daß das nicht mehr gilt – auch verdeckelter Honig kann mehr als die 20% Feuchtigkeit aufweisen, die er höchstens haben darf, soll er sich noch Honig nennen können (und ewig haltbar sein. Mit zu viel Feuchte kann er zu gären beginnen) Messen kann man das mit einem Refraktometer. Ja, und da beginnt auch schon unser Leidensweg. Ich nämlich habe so ein Refraktometer erstanden – im internet, bei ebay – und dem Herrn F. zu Weihnachten geschenkt. Und schnell festgestellt: verdammt, das Dingen funktioniert nicht! Probiert, gemacht, getan – mit Wasser gings wunderbar, aber bei Honig hat es gestreikt. Zeit verging. Und irgendwann las ich, was los war: es gibt Refraktometer für unterschiedliche Zwecke – und ich, das nicht wissend, habe eines – für wäßrige Flüssigkeiten erstanden! Wat’n Sch***! Was nun, sprach Fjonka? Wir beschlossen, so zu tun, als gebe es die ganze Technik nicht, und uns auf die Bienen und unser Gefühl zu verlassen! Bisher hat das ganz gut geklappt, aber jetzt!? Jetzt, wo wir erstmals Honigräume aufgesetzt haben? Jetzt haben die Sternchen ordentlich Honig eingetragen – und seit mehreren Wochen schauten wir immer mal nach, und wir sahen: die Hälfte verdeckelt. Mehr nicht! Und es tat sich auch nichts, keine Veränderung! Hmmmmm…. irgendwann aber muß mal geerntet werden, schließlich fängt demnächst die Linde an zu blühen, dann kommt frischer Nektar dazu, und damit wird dann alles wieder viel feuchter (Biens sind da nämlich nicht so ordentlich – die tragen auch den „alten“ Nektar immer wieder um, in mauen Zeiten wird davon gefressen, dann kommt frischer dazu – alles in ewiger Bewegung….) Also haben wir beschlossen: jetzt ist gut, jetzt wird geerntet. Heute Morgen hat der Herr F. die Bienenflucht aufgesetzt – und sich dabei 2 Stiche eingefangen, die Sternchen waren richtig, richtig patzig – man gut, ich musste arbeiten 😉 Und heute Abend haben wir geguckt.

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Fünf Honigwaben waren so weit, daß wir sie „für gut befanden“: voll und über die Hälfte verdeckelt. Der Rest glitzerte noch offen. Diese fünf haben wir entnommen, und jetzt tropft er, unser Sternenhonig 🙂 Fünf Waben von unserem stärksten Volk – das wirkt jetzt für einen konventionellen Imker erstmal sehr enttäuschend. Für uns aber ist es völlig okay so, denn:

  • unsere Bienen bauen ihr gesamtes Wabenwerk selbst, auch die Honigwaben. Das braucht Zeit, bindet Arbeitskräfte, und wer arbeitet, der muß auch essen! Bienen, die Naturbau haben, geben weniger Honig an die Menschen ab als solche, die ihre Waben nur noch aus vorgezogenen Mittelwänden herausziehen müssen
  • Wir haben die Sternchen mehrfach geschröpft – Drohnenbrut entnommen, eine Honigwabe aus dem Brutraum … aber sie brauchen ja Platz für ihre Brut, und so mussten sie sich auch diese entnommenen Waben immer selbst wieder neu bauen – das braucht Zeit, bindet Arbeitskräfte, und wer arbeitet, der muß auch essen, ich schrieb es ja schon.
  • Außerdem wissen wir, daß unsere Sternchen auch im Brutraum noch allerhand Honig eingelagert haben. Sollen sie ja auch – für den täglichen Sofortbedarf, für schlechtere Zeiten und auch schon für den Winter – vielleicht können wir sie ja wieder auf ihrem eigenen Honig überwintern lassen – auch das Honig, der uns beim ernten „fehlt“ Fehlt in Anführungszeichen – denn da wir keinen Honig verkaufen (wollen), möchten wir ja nicht so sehr viel Honig – also ist das nur gut so.

Demnächst kommt noch die Lindenblüte, die 2. Hauptnektarquelle für unsere hiesigen Bienen – vielleicht bekommen wir da ja auch nochmal ein paar Waben voll Honig von unseren Bienen geschenkt. Zunächst ist aber jetzt Schluß mit Erntezeit.

Imkerlatein: die Entwicklung der Biene nach dem Schlupf; sich einfliegen

Heute scheint die erwartete Verstärkung im Sonnenvolk eingetroffen zu sein (heißt: es sind Bienen aus der Wabe vom Mondvolk, die wir beim Sonnenvolk dazugehängt hatten, ausgeschlüpft)

Wie ich darauf komme?

Gerade habe ich mich einen Moment lang aus dem Windschutz gewagt (es STÜRMT! Bei 27°!), und sah, daß beim Sonnenvolk viele Bienen sich einfliegen.

Heißt: Wenn junge Bienen schlüpfen,

  • dann wird das Jungvolk für die ersten drei Tage zum reinigen der Zellen herangezogen
  • am 4. und 5. Tag bereiten sie die Pollen vor, damit die an die Maden verfüttert werden können
  • vom 6.-13. Tag sind die jungen Bienen dann Ammen; die Futtersaftdrüse ist voll entwickelt. Futtersaft wird für die jüngsten Maden und für die Königin benötigt
  • am 14. – 16. Tag: Wachsproduzentinnen: sie bauen Waben und verdeckeln Brut
  • vom 17.-19. Tag dann sind die Jungen als Wächterinnen am Flugloch „eingeteilt“, und danach dann werden sie zu
  • Sammlerinnen, gehen also erstmals aus dem sicheren Stock hinaus. Und damit sie sich dort auch zurecht- und wieder zurückfinden, fliegen sie sich ein. Man sieht dann viele Bienen für etwa 10-20 Minuten vor dem Flugloch auf- und abfliegen, Blick zum Flugloch. Oft sterzeln andere Bienen unten am Flugloch als zusätzliche Orientierungshilfe. Die Jungbienen fliegen dann kleine, später größere Kreise um ihren Bienenstock, und schließlich beginnen sie ihre Sammeltouren.

Im Sonnenvolk waren ja sehr wenige Bienen, da war nicht für alle Aufgaben genug Masse – wenn akuter Bedarf herrscht, können auch ältere Bienen die Jobs Jüngerer übernehmen und umgekehrt – und sicher wurde, was ging, im Stock gehalten, um die Brut auf der richtigen Temperatur zu halten und die Königin zu umsorgen, was ja das allerwichtigste fürs Volk ist.  Aber jetzt, wenn dafür junger „Nachschub“ ausgeschlüpft ist, können die Älteren raus! Und das war nun heute zu beobachten 🙂

So soll es sein :-)

Heute eitel Sonnenschein – nicht nur am Himmel, sondern auch im Herzen – denn ich komme gerade von den Bienen:

  • in der Villa Brumselia sind drei Königinnenzellen, eine schon verdeckelt – da war Karin also tatsächlich gestorben, und nun ziehen sie sich eine neue Königin heran – Karin II, wir wünschen alles Gute 😉
  • Das Sonnenvolk ist schon etwas weiter: wir haben zwei Waben mit Stiften gesehen, einige lagen schon (am 3. Tag legen sie sich, am 4. schlüpfen dann kleine Maden) Hier merkte man dann endlich mal, daß vier Jahre Bienen ein wenig den Blick schärfen: ich hätte schwören können, daß da Brut ist, denn seit einigen Tagen bringt jede 3. Biene, die dort ein und aus fliegt, Pollen mit heim. Insgesamt sind allerdings sehr wenige Bienen im Volk; das schwärmen hat das Volk sehr geschwächt, es sind fast nur Drohnen zu sehen. Wir überlegen, ob wir eine Wabe mit verdeckelter Brut von einem anderen Volk einhängen sollen, damit sie etwas Verstärkung bekommen – bis sie aus eigener Kraft Jungbienen haben, vergehen ja noch drei Wochen…
  • Beim Mondvolk fliegen Pollenträgerinnen noch und nöcher, und wir haben nur einmal kurz geschaut, ob sie neuen Platz brauchen (brauchten sie, ein Rähmchen dazugehängt!). Dabei haben wir gleich ein schönes, großes, geschlossenes Brutbrett mit verdeckelter Brut gesehen- und die Bienen ansonsten in Ruhe gelassen.
  • Und die Sternchen? Bei denen haben wir auch geschaut, ob sie Platz brauchen; aber in zwei Rähmchen war noch so ein Drittel Platz zum bebauen, sie und das Mondvolk sitzen jetzt auf 9 Rähmchen. Auch bei ihnen fliegen Pollensammlerinnen in Massen, auch sie haben wir ansonsten in Ruhe gelassen. Der Honigraum ist zwar voll- aber immer noch nicht weiter verdeckelt als vor einer Woche. Dann eben nicht…. Heute werde ich bei den Sternchen mal die Schublade unten einlegen, um morgen Varroen zu zählen – ich bin gespannt, wie es derzeit aussieht; wenns nicht allzu dolle ist, können wir von ihnen eine Brutwabe zum Sonnenvolk hängen. Sonst gucken wir beim Mondvolk, wie viel dort ist, und nehmen’s von denen, falls es langt. Mal sehen.

Wie schön, wenn man sieht, daß alles seinen Gang geht… und keine neuen Katastrophen sich abzeichnen! 🙂 So macht es Spaß, Bienen zu halten!


Gesagt, getan: im Mondvolk war richtig viel Brut, von verdeckelt bis Stifte, sahen wir, als wir uns nach kurzer Absprache nocheinmal drangegeben haben. Also eine Wabe mit verdeckelter Brut (fast) bienenfrei gefegt, und ab ins Sonnenvolk. Je nachdem, wann diese vielen Zellen verdeckelt worden sind, werden sie jetzt bis spätestens zum 6. Juli eine ganze Wabe neuer Arbeiterinnen haben, die ihnen helfen können, die eigenen Maden großzuziehen.

Das ist der große Vorteil, den man hat, wenn man mehrere Völker in derselben Sorte Bienenbeute hat – man kann einfach mal was umhängen, das eine Volk kann dem anderen helfen.

Imkerlatein: Weiselprobe

Die Weisel ist die Königin.

Eine Weisel zu haben ist für jedes Bienenvolk überlebenswichtig! Schließlich ist sie die einzige im Volk, die befruchtete Eier legen kann und somit für den Fortbestand des Volkes sorgt. Deshalb guckt man auch gern immer, wenn man eh ins Volk guckt, ob man die Königin zu sehen bekommt. Alternativ (da die Königinnen sich immer gern verstecken und auch noch von Arbeiterinnen um sie herum geschützt werden) kann man gucken, ob man frische Stifte sieht. Wenn man welche findet, weiß man: okay, vor 1-3 Tagen war die Königin zumindest noch da und hat Eier gelegt, gestiftet eben.

Nun waren wir gestern bei unserem Schwarm und haben weder die Weisel gesehen noch junge Stifte oder auch „nur“ Maden. Huh! Was ist da los? Ist Karin, die ja mit dem Schwarm in die TBH gekommen war, verunglückt? Dafür sprach auch die Unruhe, die wir ja immer wieder im Volk wahrgenommen hatten, aber nicht auf Weisellosigkeit, das Fehlen einer Königin also, bezogen hatten.

Was tun?

Wir legten eine Weiselprobe an, und das geht so:

Aus einem anderen Volk – in unserem Fall den Sternchen – haben wir ein Stück Wabe mit Stiften herausgenommen. Das Wabenstückchen versuchten wir an den Oberträger zu kleben, indem wir’s oben warm machten. Da das nicht geklappt hat, haben wir’s mit einem Draht am Oberträger festgemacht.

Die verdeckelte Brut kann schlüopfen, in den

Die verdeckelte Brut kann schlüpfen, in den „leeren“Zellen sind Stifte.

Diese Konstruktion haben wir nun bei der Villa hineingehängt. Und so werden wir in einigen Tagen sehen können, was die Weiselprobe ergibt: wenn die Bienen tatsächlich keine Königin haben, werden sie ihre Chance nutzen und sich aus den Stiften eine heranziehen. Ist doch eine da, so werden sie schlicht Arbeiterinnen daraus „machen“. Das können nämlich die Bienen selbst entscheiden: die Temperatur und das Futter machen den Unterschied: die Königin wird mit Gelée Royale gefüttert und (glaube ich, korrigiert mich, wenn ich falsch liege) ein wenig wärmer gehalten als die Arbeiterinnenbrut.

Wir hoffen, daß unsere Weiselprobe so oder so gut endet – nämlich mit einem starken, brütenden Volk in der Villa Brumselia.

Endlich! Bienen!!

Nachdem es nun fast14 Tage lang sowas von besch*** draußen war, daß wir keine Bienennase draußen gesehen haben (naja, doch – hier und da flogen ein oder zwei für die nötigsten Geschäfte herum, aber es war schon ein reines Elend!!), hat gestern endlich mal wieder die Sonne geschienen, bei sensationellen 16-17° *augenroll* Natürlich mussten wir da mal hin zu Biens und schauen, was los ist. Geguckt haben wir erstmal nur bei Sternchen und Mondvolk – beim Sonnenvolk kann eh noch keine Brut sein, da muß noch etwas Zeit verstreichen (ich schätze mal, daß die neue Königin eh erst gestern zum Hochzeitsflug los konnte), und zur Villa wollen wir heute früh, wenn noch Niemand fliegt, damit wir, falls wir Brut finden, gleich die Milchsäurebehandlung machen können. Sieht alles ganz gut aus! Die Sternchen sind ordentlich unterwegs – erst dachten wir -huch! Keinerlei junge Brut!, aber dann haben wir doch noch eine Wabe mit Stiften gefunden. Kann sein, daß das Wetter eine Brutpause verursacht hat, denn Maden haben wir nirgends gesehen. Wäre nicht schlimm, denn Sternchens haben ja nach wie vor so viele Varroen, da kann eine Brutpause helfen. Eine Brutwabe hatte nur Drohnenbau, einiges war schon geschlüpft, aber viel noch verdeckelt – die haben wir rausgenommen, und den dicken, verdeckelten Honigkranz oben drüber geerntet. Außerdem ist der Honigraum fast gefüllt! Aber da erst etwa ein Drittel verdeckelt ist, haben wir da nichts gemacht. Müssen wir „die Tage“ mal Anfangsstreifen einkleben und einen 2. Honigraum untersetzen! Beim Mondvolk haben wir auch Stifte, Maden und verdeckelte Brut gesehen – wenn auch nicht fürchterlich viel. Mal abwarten. Sie hatten so viel Honig, daß wir eine der „alten“ Waben, die vom Vorbesitzer sind und andere Abstandshalter haben als unsere, zur Ernte entnommen haben. Der Honigraum ist beim Mondvolk noch wenig benutzt, da haben wir nichtmal geguckt, der war sooo leicht…

Mond- und Sternenhonig im werden

Mond- und Sternenhonig im werden

ein leckerer Strom....

ein leckerer Strom….

Und dann haben wir noch entdeckt, wo Biens unterwegs sind – im Giersch nämlich!!! (Und, weniger überraschend, in den Himbeerblüten)

Beweisfoto! Wir kriegen Gierschhonig!! *g* Der Feind ist doch zu was nütze ;-)

Beweisfoto! Wir kriegen Gierschhonig!! *g* Der Feind ist doch zu was nütze 😉

Heute morgen waren wir dann auch noch an der Villa – morgens, weil die Bienen dort mit Milchsäure besprüht werden sollten, und dazu brauchen wir sie alle daheim. Dabei haben wir natürlich gleich auch geguckt, was los ist. Und festgestellt, daß da keine Brut ist, dafür aber viel (auch verdeckelter) Honig auf sieben bebauten Waben. Wäre Karin nicht beim Schwarm dabeigewesen, wären die nicht in der Villa eingezogen. Also ist ihr vielleicht danach noch etwas passiert!? Und deshalb die aufgeregte Zackelei? Das ist jetzt natürlich wieder doof – denn das heißt, wir müssten dort zur Weiselprobe junge Stifte einhängen – die aber, wie oben beschrieben, derzeit eh Mangelware sind…. außerdem ist heute wiedermal kein gutes Flugwetter (tiefhängende Wolken, zu kühl), so daß wir zögern, an Biens etwas zu tun (Stifte zu suchen und umzuhängen zum Beispiel) Mich wundert bloß, daß in der Villa trotzdem Pollen eingetragen werden.

Shakespeare also!

Sonntag:

Der Blick durch den Gitterboden hoch bei 13° ohne Flugbetrieb zeigt: die Größe der Traube war wohl eher dem warmen Wetter geschuldet, sie saßen halt viel lockerer. Jetzt sieht das ganze zwar nach wie vor nach mehr aus als zu Beginn – aber das sind ja auch Waben dazwischen…. also nehme ich alles zurück und gestehe meine Ahnungslosigkeit (oder sollen wir es, nach fünf Jahren, dann doch lieber mit „Dummheit“ benennen?) Daß das so viel ausmachen würde, war mir/ uns einfach nicht klar. Wieder was gelernt.

Aber wird geräubert? Das wird nun eher wieder wahrscheinlicher, denn warum sonst diese unglaubliche Aufregung bei Biens, das sausen, das wir so noch nie gehört hatten, das Gezackel der Bienen ums Flugloch (bisher immer ein Anzeichen großer Aufregung)?

Da das Wetter eher schlecht ist (zu den 13° kommt noch starker Wind) beschließen wir, eine kleine Portion Sirup zu geben, den sie dann hoffentlich nutzen würden, um die leeren Mägen zu füllen, falls sie nichts haben…. also ran. Und naja, wenn schon… dann ziehe ich auch ein, zwei Oberträger, um zu gucken. Ich WILL wissen, was da los ist.

Und siehe da: beide Waben glitzern vor Nektar, in einer ist sogar schon ein wenig verdeckelt! Nix da Räuberei, Karin und ihrem Schwarm geht es gut! 🙂 Große Freude!

Im reingehen hat der Herr F. dann auch das Rätsel gelöst, das unser Schwarm und aufgegeben hat. Unsere Bienen sind klassisch vorgebildet und haben uns ein Schauspiel vorgeführt, der Name lautet

Viel Lärm um nichts

Seltsames geschieht…

Gefunden und zugesendet von Lire, danke Dir :-)

Gefunden und zugesendet von Lire, danke Dir 🙂

… beim Schwarm: Ich schrieb ja, es sehe stark nach Räuberei aus – tatsächlich war zwei Tage lang die Hölle los da drin; aufgeregtestes Gebrause, Tausende von tippelnden Füßchen vor und hinter dem Trennschied, ein Ein und Aus wie bei einem großen, starken Volk…. und das hörte einfach nicht auf, auch als der gegebene Sirup schon lange ausgeschleckt war. Vorgestern abend haben wir das eine, geöffnete Flugloch dann nochmal so weit zugestopft, daß immer nur eine einzige Biene durchkonnte – und da es beim Mondvolk einzelne Kämpfe zu sehen gab, haben wir auch dort und bei den Sonnen den Fluglochkeil auf „kleinste Öffnung“ gedreht, da kommen dann 2 Bienen gleichzeitig durch. Damit die sich besser wehren können, sind ja auch noch nicht so stark. Vorgestern Nacht war gruselig, da habe ich kaum geschlafen. Elend, Elend! Ich sah schon alle Bienenvölker verhungert, ausgeräubert von großen, starken, bösen Nachbarsbienen…. Gestern dann herrlichster Sonnenschein, Hochbetrieb bei Biens – ich konnte es nachmittags nicht mehr mit ansehen, wie sie sich am Flugloch stauten und habe wieder vergrößert – ein schwarmgleicher Bienenfluß raste bei Mond- und Sonnenvolk raus an die Sonne – ohje, SO doll verengen kann man wohl dann doch besser nicht …. in der Villa derweil dasselbe Bild: großer Aufruhr, lautes sausen. Ich habe dann mal oben aufgemacht, um die Dose vom Sirup und die Papierknülle vom Einzug des Schwarms rauszuholen – und stand in einer Bienenwolke …. auch da habe ich dann doch bis abends das eine ganze Flugloch wieder freigegeben – den Schwarm hatten wir eh fast schon verlorengegeben, hofften nur, daß die Räuber endlich kapierten, daß da nix mehr ist und Ruhe einkehren kann. Aber wir konnten einfach nicht verstehen, wieso das nicht schon längst der Fall war! Und dann bin ich heute morgen vor der Arbeit, morgens um viertel vor 7, als noch alle Bienen schliefen, raus, um mal zu gucken, was denn die Villa-Bienen so machen, wenn die Räuber daheim sind. Gucke so unten durch den Gitterboden – und kann nicht fassen, was ich da sehe: eine riesige Traube von Bienen, viel mehr als wir einlogiert hatten! Hat schon mal Irgendwer davon gehört, daß ein 2. Schwarm von allein in eine schon bewohnte Beute einzieht, die beiden Völkchen sich dann zwei Tage lang bekämpfen, bis klar ist, wessen Königin nun durchkommt und sich dann einigen und zusammengehen?????? Das ist momentan die einzige Erklärung, die uns einfällt. Kann das sein? Ich habe allerdings noch nie von sowas gehört. (Unser eigener Eiche-Zweitschwarm wars nicht, den habe ich selbst davonziehen sehen)

Heute, jetzt, ist leider Gewitter im Anzug, aber morgen will! ich! da! reingucken! Und bin höchst gespannt, was es zu sehen gibt:

  • Gibt es eingelagerten Nektar (dann wurde nicht geräubert)
  • wie viele Waben haben sie bebaut? (Viele Wachsplättchen waren immer zu finden, gebaut wurde/ wird also)
  • Ist man friedlich gesonnen, hat man gar Brut? (Pollen wurde auch im größten Tohuwabohu immer eingetragen)

Selten war ich so gespannt auf den Blick in eine Bienenbehausung!

Die gute Nachricht zuerst:

Stifte im Mondvolk! 🙂
Bedeutet: die neue Königin hat den Hochzeitsflug überlebt und beginnt zu brüten *freufreufreu*
Wir haben die Bienenflucht eingelegt, um den Honigraum heute abend weitgehend bienenfrei zu haben; wenn der Flugbetrieb heute abend eingestellt ist, werden wir sie mit Milchsäure gegen Varroen behandeln.

Die schlechte Nachricht hinterher:

In der Villa Brumselia stehen die Zeichen auf „Räuberei“. Einzig fehlendes Anzeichen sind „Kämpfe“, aber es mag auch sein, daß der Schwarm schon kapituliert hat. Da wir im allerersten Jahr bereits die leidige Erfahrung machen mussten, daß bei einem Volk, das sich nicht wehren kann, auch bei noch so viel Unterstützung letztlich irgendwas nicht stimmt und die Natur nicht ohne Grund dann dafür sorgt, daß dieses Volk nicht überlebt, werden wir nicht groß einschreiten. Das Flugloch ist eng, man wird sehen, was geschieht, wenn die räubernden Bienen merken, daß kein Sirup mehr da ist. Da die Korken schon am Boden liegen, sollte das heute abend wohl der Fall sein. Mit Glück suchen sie sich was anderes, und unser Schwarm kann sich berappeln – mit weniger Glück bleiben sie bei und ernten allen gesammelten Nektar gleich wieder ab – das wäre das Ende fürs Volk.

Und später am Nachmittag noch ’ne Nachricht: NOCH ein Schwarm vom Sonnenvolk, hoch in der Eiche, kein Rankommen, klein. (Kein Wunder, wenn von einem geteilten Volk der 2. Schwarm abfliegt) Durchgeguckt: eine Weiselzelle, zu, ist noch da. Was nun? Ich dachte: wir müssten ein Tüten hören, stünde die Königin darin kurz vor dem Schlupf – oder sie wäre schon geschlüpft, das soll doch am Tag des Schwarms geschehen. Der Herr hat Bange, daß das aber doch die letzte Königin ist, und das Volk ohne Regentin dasteht, wenn wir die brechen. Auch wahr. Aber würde das Volk NOCH einen Schwarm verkraften, wenns nun NICHT die letzte ist? Der Herr meint: wir können ihnen dann ja Brut von einem anderen Volk zugeben. Okaaaaay, stimmt auch wieder. QWir lassen ihnen die Weiselzelle.

Experimentelles imkern ;-)

Karin ist umgezogen. Diesmal ging alles gut, ein kleiner Unfall hatte ein gutes Ende, und so werden Karin und ihr Teil des Sonnenvolkes ab heute nachmittag in der Villa Brumselia wohnen, Adresse:  hinter’m Teich 1 😉

Aber von vorn: gestern also um halb elf das große Summen, ab in die Erle auf der Kuhkoppel gings – und erstmal dort um den Stamm gewickelt (siehe Bild gestern) Das aber fand Karin offenbar nicht schicklich – sie zog eine Viertelstunde später nochmal um, einen halben Meter höher und nun schön ans letzte Ende eines Astes, wo sie mit den Ihren einen geradezu vorbildlichen Schwarm bildete.

Schwarm, vorbildlich aufgehängt

Schwarm, vorbildlich aufgehängt

Prima, dachten wir, einfach abzwicken, Schwarmkiste drunterhalten, fertig. Aber halt! Da stak noch ein Ende Zweig hervor – und das wollte der Herr F. vorher noch abzwicken. Tat’s – und brachte damit den Rest-Zweig zum hochschnellen – und einen Teil des Schwarms zum runterfallen „Ach, Sch***“, hörte ich, die ich noch zum Eimer-holen geschickt worden war, da war schon alles passiert.

Schwarm, abgerissen.

Schwarm, abgerissen.

Ohje! Jetzt war wieder die ganze Luft voller Bienen, aber schnell zeigte sich: Karin war mit runtergefallen, man sammelte sich im Gras! Verdammt! Der Herr F., nicht dumm, stellte fix die Schwarmkiste schräg über den Bienenhaufen, hoffend, daß Karin sich vielleicht über eine ruhige, dunkle Ecke freuen würde- und tatsächlich: kurze Zeit später schon waren Biens auf dem Weg nach drinnen!

P1080945 P1080944Dann die Kiste hingestellt, das Flugloch geöffnet, oben zugeklebt – und warten. Normalerweise läßt man sie jetzt bis abends einfach stehen. Die Zeit aber hatten wir aus drei Gründen nicht: erstens: schon um 15 Uhr sollte die gesamte Verwandtschaft kommen, und inzwischen wars schon halb zwei. Zweitens: auf der Kuhkoppel können wir die Kiste nicht einfach stehen lassen, dazu ist das Jungvieh einfach zu neugierig. Und drittens: es war heiß. Und die Schwarmkiste hat nur das winzige Flugloch zum lüften. Schon kamen Bienen wieder raus, um zu fächeln. Also wurde die Kiste nochmal für ne halbe Stunde in den Schatten gestellt, das brachte auch die Bienen auf Trab, die noch im Gras waren – man musste nun sehen, daß man den Anschluß an den Schwarm wiederfand und flog flugs in den Kasten! Und dann haben wir die restlichen Draußen-Bienen einfach sich selbst überlassen, das Flugloch geschlossen und den Kasten in den kühlen, dunklen Schuppen gebracht. Dort die Lüftungsfenster (mit Fliegengitter versehen) geöffnet, so stehen sie nun über Nacht und können sich sortieren. Und damit Ihr was zu lachen habt, folgt nun noch ein Bild der besonderen Art:

Mein neuer Imkeranzug mit mir drin - Kindergröße(!)

Mein neuer Imkeranzug mit mir drin – Kindergröße(!)

Heute nachmittag heißt es nun, Biens in der Villa einzuquartieren. Da Richtung Teich wenig Platz ist, bis das Gelände abfällt, werden wir diesmal die profane Art wählen und die Bienen einfach in die vorher mit etwas leckerem Honig versehene TBH schütten. Wir hoffen, sie bleiben dort. Der Plan ist, daß dies ein Experimentier-Volk werden darf, frei nach Herrn Tautz‘ Vorbild. Der nämlich hatte berichtet, daß sein Hightech-Volk bis auf eine jährliche Varroabehandlung völlig unangetastet bleibt. Keine Wabenhygiene, keine Schwarmvorsorge, kein einfüttern im Winter – und daß es ihnen damit seit nun schon sieben Jahren wunderbar geht! Ich bin gespannt, ob das bei unseren auch so sein wird. Im ersten Jahr werden wir natürlich zufüttern müssen, es ist einfach  zu spät, sie das allein regeln zu lassen. Auch werden wir sie mit Milchsäure behandeln, sobald Karin zu stiften beginnt. Aber dann …. so wird es uns auch egal sein können, ob sie schief oder gerade bauen (der eine große Nachteil bei der TBH) Das wird einfach ein „Guck-Volk“ werden 🙂 Wünscht ihnen Glück dabei!

Karin, die Zweite…

Ich hab mir das gedacht!

Heute, halb elf – ein Tosen! Karin ist wieder unterwegs (ganz im Gegensatz zu ihrer Namensgeberin scheint sie sehr reiselustig!) Diesmal macht sie ernst. Zum Glück ist die Sonne schon weiter herumgewandert, diesmal setzt sie sich auf eine Erle an der Kuhkoppel- besser als die Buche, was die Höhe angeht – aber der Schwarm ist rings um den Stamm gewickelt.

sieht ordentlicher aus als gestern ;-)

sieht ordentlicher aus als gestern 😉

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Gut, wir haben die Villa gleich stehen lassen…

Ich bin gespannt – aber im Vergleich zu gestern scheint mir diesmal alles „normaler“ zuzugehen, insofern … zB sind jetzt, 1/2 Std. nach Beginn, schon kaum noch sterzelnde Bienen bei der Sonnenbeute zu sehen.

 

Viel Summ um nichts …

Was gestern so gewaltig anmutete, war, als sie sich erstmal richtig gesetzt hatten, ein nur sehr kleiner Schwarm. Wir haben ihn eingefangen und in unsere Kiste getan, aber es passierte schon recht wenig (will heißen: viel Gesterzel, aber so richtig rein in die Kiste gingen sie erstmal nicht). Dann schien es doch noch zu funktionieren, es sah nach deutlich mehr „rein“ als „raus“ aus, wir haben die Villa Brumselia geholt und aufgestellt – nur um weitere anderthalb Stunden später festellen zu müssen, daß nur noch eine Handvoll Bienen im Schwarmkasten saßen. Die habe ich dann vor das Volk abgefegt – und das wars.

Offenbar hatten wir Karin nicht mit im Kasten – aber auch nirgends anderswo war zu sehen, daß sie Bienen sich um sie geschart hätten. Najut…. eine zweieinhalb-Stunden-Aufregung ohne Folgen für Mensch und Bien.

Die TBH lassen wir nun erstmal stehen, mit geschlossenen Fluglöchern… wer weiß, was noch nachkommt….

Sonnenrätsel gelöst

Wir haben nix gesehen, aber „keine Stifte, keine Maden“ hat bedeutet, daß Karin sich vorbereitet hat. Und heute – Sommer, tatsächlich!! – hat sie uns beim Draußen-Frühstück überrascht:

Heute, 10 Uhr.

Heute, 10 Uhr.

Wiedermal sind sie recht hoch in einer Buche. Ob wir sie einfangen können ist noch unklar. Mehr morgen. Ich muß raus…. *gg*

Sonne, Mond und Sterne…

31.5.

Sternchen: emsig fliegende, auch bei Eingriffen gutgelaunte, friedliche Bienen. Dicke Brutbretter (= Waben, bei denen fast jede Zelle mit Brut belegt ist), ein paar Spielnäpfchen ohne Inhalt, zwei Waben mit frischen Stiften, dazu zwei Waben voller Honig- und endlich wird auch oben im Honigraum gaaaaanz ein bißchen eingetragen. Eine Freude!

Mondvolk: emsig fliegende, auch bei Eingriffen tiefenentspannte Bienen. Sieben Waben gesteckt voll mit Honig, einiges ist bereits verdeckelt. Hier werden wir ordentlich Honig ernten können. Noch keine Stifte, aber das ist auch, wenn man den Schlupftermin der frischen Königin bedenkt, frühestens in einer Woche zu erwarten. Leider haben wir die Königin nicht gesehen, doch scheint uns dort alles okay. Es heißt ja, ein Volk ohne Königin sei nicht so entspannt.

Sonnenvolk: neue Sorgenkinder. Unsere Befürchtung hat sich bewahrheitet, der Königin scheint etwas zugestoßen zu sein. Kein Stift, keine Made. Nirgends. Dafür viel Honig. Wir haben ihnen eine der Waben von den Sternchen mit frischer Brut gegeben, so daß sie sich eine Königin „basteln“ können. Allerdings waren auch diese Bienen extrem entspannt und freundlich. Keine Ahnung, vielleicht hat ja die Königin ob des schlechten Wetters eine Pause im brüten eingelegt!? Wäre sehr ungewöhnlich. Futter ist genügend vorhanden, Platz zum stiften auch. Oder wir haben doch (wieder) eine Weiselzelle übersehen, und die frische Königin ist im werden oder schon im Volk unterwegs? Wir werden sehen, was sie mit den Stiften anfangen, das wird uns zeigen, was los war. Auf alle Fälle werden sie sich noch wieder „fangen“ können.

Imkerlatein: sterzeln; sich einfliegen

Heute eine weitere Folge der Imkerfachsprachen-Erklärungen, diesmal zu dem schönen Wörtchen

 sterzeln

Das ist zumindest mal kein Wort, bei dem man denkt „ja, warum hat sie das denn nicht gleich gesagt“ – denn es gibt kein einfaches, sich selbst erschließendes Wort für das, was die Bienen da tun. So sieht es aus, wenn sie’s machen:

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das helle vor dem letzten, spitz zulaufenden Segment des Hinterleibs, ist die Duftdrüse

Sie tuns vor den Eingängen zu ihrer Bienenbehausung, und was sie da tun ist: eine Wegmarkierung setzen. Denn sie sitzen mit dem Kopf zum Einflugloch, recken ihr Hinterteil in die Höhe und knicken dabei das allerletzte Stückchen davon ab, um ihre Duftdrüse freizulegen. Das ist deutlich zu sehen, es ist der hellere Teil, zwischen vorletztem und letztem  Segment des Hinterleibs. Dort sondern sie dann Duftstoffe ab, die sie mit den emsig schlagenden Flügeln in die Luft vor ihrer Behausung verteilen. Und so können Flugbienen gut heimfinden. Genutzt wird diese Art Wegweiser

  • wenn Jungbienen sich zum ersten Mal hinausbegeben, was sie meist in Gruppen tun, und sich in der Umgebung orientieren – das nennt man „sich einfliegen“
  • wenn ein Schwarm abgeflogen ist – dann sterzeln Bienen am Bienenstock – immer gibt es auch Bienen, die mit dem Trubel herausgesogen wurden, aber garnicht schwärmen wollen, die finden dann besser zurück
  • und auch an der Sammelstelle des Schwarms sterzeln viele Bienen, damit versprengte Schwarmbienen sie finden
  • außerdem natürlich immer dann, wenn das Bienenvolk eine neue Heimat gefunden hat – der Schwarm im neuen Bienenstock, oder das Volk, wenn der Imker es woandershin gebracht hat, oder ein Ableger, der in eine neue Behausung gebracht wurde

Übrigens hat jedes Volk seinen eigenen Duft – für Menschennasen nicht zu unterscheiden, aber selbst bei direkt nebeneinanderstehenden Völkern wird jede Biene riechen können, wohin sie gehört, wenn überall sterzelnde Bienen stehen!


Und jetzt könnt Ihr gleich mal anwenden,was Ihr gelernt habt, denn es gibt Neues von Biens, und das hat sehr damit zu tun:

Freitag
Als ich von der Arbeit kam, erzählte mir der Herr, begleitet von Fotos, dies:
mittags lief er durch den Garten, als ihm auffiel, daß am Mondvolk auffallend viele Bienen saßen und sterzelten

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Er fragte sich, warum wohl dies. Aber da das Volk ja garnicht schwärmen KONNTE (schließlich hatten sie erst vor kurzer Zeit Weiselzellen auszubauen begonnen, die neue Königin konnte noch garnicht geschlüpft sein), hat er sich zunächst nicht viel dabei gedacht. Vielleicht viele Jungbienen auf ihrem ersten Flug unterwegs oder so. Aber da sterzeln schon bemerkenswert viele Bienen! Naja. Okay. So dachte er. Bis er dann hinten im Garten dies sah:

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Noch immer war nur beim Mondvolk auffälliges zu sehen (die sterzelnden Bienen). Er hat dann das Schwärmchen abgefegt (er sagt, das Bild täuscht, es war weniger als es scheint) und vor dem Mondvolk abgestoßen. Es geschah dies:

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und nach einer Weile waren sämtliche Bienen ohne Kämpfe (also waren es wohl auch keine aus einem anderen Volk, oder??) wieder im Flugloch verschwunden.
Tja. Und jetzt? Ein Volk ohne Königin schwärmt doch nicht! Wir haben große blinkende Fragezeichen auf der Stirn.


Samstag

Der Herr F. muß ran, schließlich wollen wir wissen, was da los ist – und möglichst nicht, daß mittags wieder ein Schwärmchen irgendwohin fliegt. Ich muß arbeiten, blöd! Und was sieht der Herr F., als er das Mondvolk öffnet? Dies:

von der Sorte gab es zwei!

von der Sorte gab es zwei!

Zwei Weisel (Königinnen-)zellen mit säuberlich geöffneten Deckelchen. Da waren also gleich zwei Jungköniginnen geschlüpft!! Und beide Zellen an einer der alten Waben! Die jedeR von uns einmal in der Hand gehabt hatte, um zu suchen – ohne Weiselzellen zu entdecken!! Deshalb hatten wir ja frisches Wabenwerk mit Stiften (Stifte – nachzugucken unter der Rubrik „Imkerlatein!! *g*) zugehängt – und komischerweise hatten die Bienen ja auch daran einige Weiselzellen angesetzt – warum sie das getan haben, wenn sie doch offenbar schon auf der ursprünglichen Wabe 2 Zellen in Arbeit hatten – das ist mir ein Rätsel. Diese Zellen (die jüngeren) waren übrigens auch noch da – aber mindestens eine davon hatten die Bienen zerstört. Vielleicht also wollten sie auf Nummer sicher gehen, 2 Zellen waren ihnen zu wenig – und nun, wo gleich 2 Königinnen geschlüpft waren, konnten sie die jüngeren aufgeben? Wie auch immer – der Herr F. hatte also am Freitag tatsächlich ein Schwärmchen abgefegt und in den Bienenstock zurückgebracht …. da sie heute nicht wieder zu schwärmen versucht hatten, wird entweder die abgeschwärmte Königin beim fegen gestorben sein, oder sie haben das anders gelöst- so wie es eigentlich hätte sein sollen und normal gewesen wäre: eine Königin wird vom Volk „gekrönt“, die andere totgestochen. Aber unsere Bienen machen ja immer alles gaaaaanz anders *seufz*.

Wo er dabei war, hat der Herr F. auch noch in die anderen Völker geschaut und festgestellt: auch das Sonnenvolk wollte schwärmen. Mehrere Weiselzellen hat der Herr entfernt… auch seltsam – normalerweise soll ein per Flugling geteiltes Volk zuverlässig die Schwarmlust verlieren. Unseres nicht. *nochmalseufz*

Die Sternchen sind auch ordentlich stark geworden, aber die haben keine Weiselzellen, sind also (noch) nicht in Schwarmstimmung. Zumindest hat der Herr F. nichts gesehen – inzwischen traue ich uns da nicht mehr über den Weg….. Wir haben eine verdeckelte Brutwabe mit (hauptsächlich) Drohnenbrut entnommen – einerseits um die Varroen zu dezimieren (die sich in den verdeckelten Brutzellen, besonders gern bei den Drohnen, vermehren) und andererseits, um die Sternchen nicht in Schwarmstimmung kommen zu lassen.

Wieder ein Bienen-Abenteuer …..

Tag der (Haus)arbeit

Eigentlich war ja Himmelfahrt – aber da das Wetter so kacke war, haben wir das mal eben zum Tag der Arbeit gemacht. Dem Tag der Hausarbeit nämlich *g*

Ergebnis:

  • fünf Flaschen Rhabarbersaft (Dampfentsafter, stückig rein, bißchen Zucker dazu, warten, abfüllen – lecker!)
  • fünf Gläser Bärlauchpaste (nicht Pesto, Paste) Bärlauch schneiden, Olivenöl, Salz. Ab zum pürieren, mischen, fertig. Rezept bei und von widerstandistzweckmäßig. Diese 5 Gläser sind etwa von der doppelten Menge Bärlauch. Hält (hoffentlich) erheblich länger als das Pesto und kann dann, wenns keinen Bärlauch mehr gibt, zu lecker Pesto weiterverarbeitet werden.
  • zwei Gläser Schoko-Honigbutter. Die hatte a letztlich da, als wir bei ihr zu Besuch waren, und die war hmmmmm!! Also hat der Herr F., während ich mit meinem Rhabarber beschäftigt war, gemischt:

250g Butter, 125g  Honig, 3 gehäufte Teelöffel Kakaopulver (richtiges. Nicht Instantpulver), 1 Eßlöffel plus 1 Teelöffel Mandelmus, 1 Prise Salz. Alles mischen, fertig. Schmeckt besser als jedes Nußnougat.

Die Ausbeute ;-)

Die Ausbeute 😉

Dann noch abwaschen. Für mich genug Nahrungsmittelverarbeitung für die nächsten vier Wochen. Aber hat gelohnt!


Freitag: gute Nachrichten von Biens: das Mondvolk hat fleißig Weiselzellen zu bauen begonnen, es baut sich also eine neue Königin 🙂