Vorhin, nach der Arbeit 🙂
Zweieinhalb Wochen warten wir nun schon, es ist schon gaaaanz Ende Mai, der Raps fast verblüht- und jedesmal, wenn wir Sternchens durchgeguckt haben, gab es massig Spielnäpfchen, aber keine Weiselzelle. Dabei platzen sie fast aus den Nähten! Heute nun herrscht (endlich mal wieder) eitel Sonnenschein, und wir haben für 5 Tage die letzte Chance, den geplanten Flugling zu machen. Ich hoffe auf die erwartete Weiselzelle! (Begriffserklärungen unten!!)
Also los

Alles durchgeguckt, und zwar gründlich – und nix da. Immer noch nur Spielnäpfchen!

Spielnäpfchen, da links!
Aber in einer Wabe junge Stifte- okay, beschließen wir, dann müssen sie sich eben daraus eine Königin ziehen – der Flugling wird jetzt gemacht! Natürlich (!) haben wir wieder die Königin nicht entdeckt, also machen wir die kürzlich in einem Artikel gefundene „Version für Blinde“:
Die drei Waben, die den Grundstock für das neue Volk, die Kringelchen, bilden sollen, werden abgestoßen und -gekehrt, damit die Königin nicht auf ihnen sitzen kann.
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Dann kommen sie in den Kringelchen-Brutraum, zusammen mit zwei Rähmchen mit Anfangsstreifen, und werden über einem Absperrgitter auf den Sternchen-Brutraum aufgesetzt. Wegen des Absperrgitters kann die Königin nicht hoch, dafür aber die Arbeiterinnen-Bienen, die natürlich die Brut versorgen wollen, die oben ja nun ganz allein und ungewärmt sich selbst überlassen ist. Etwa eine Stunde lassen wir den Bienen Zeit, nach oben zu krabbeln, um sich um die Brut zu kümmern.
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Dann kommt die eigentliche Aktion: Runter mit der Kringelbeute, die Sternchen auf den neuen Platz gestellt, die Kringelchen auf den alten Sternchen-Platz, fertig
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Nun sind all die Flugbienen, die emsig draußen Nektar sammeln, irritiert: als sie heimkommen, steht da ein ganz anderer Kasten!? Und drin bloß 5 Rähmchen statt, wie vorher, 10!? Kein Honigraum, nirgends – und, schlimmer: keine Königin! Tja, damit müssen sie nun klarkommen. Schnell werden sie schalten, wenn alles so geht, wie die Natur es vorsieht, und aus einem der Stifte eine Weiselzelle ziehen. Die Kringel-Beute hat durch all die Flugbienen, die ja auf den Ort eingeflogen sind, an dem ihr Zuhause steht, ordentlich Verstärkung bekommen, um die Zeit, bis ihre neue Königin zu brüten beginnt, überstehen zu können. Und aus den hineingehängten Waben werden ja auch noch viele Bienen schlüpfen. Wir werden nur aufpassen müssen, daß das Futter den Bienen nicht ausgeht….

Irritierter Flugverkehr
Na, hoffentlich klappt das alles so, wie’s soll….
Die Sternchen aber haben nun ordentlich Bienenmasse verloren: erstmal haben wir ja zwei Brutwaben weggenommen, und dann sind auch noch all ihre Flugbienen zu den Kringelchen umgezogen. Sie haben aber noch sechs Waben voller Brut – es werden Bienen, die normalerweise noch im schützenden Stock blieben, vorzeitig zur Flugbiene „umschulen“ müssen, damit weiterhin die Versorgung mit Nektar und Pollen gewährleistet ist – aber auf sowas sind Bienen eingestellt, es dauert halt ein Weilchen…..
Und das alles konnte so prima dokumentiert werden, weil das Äppelken zu Besuch ist 🙂 Danke für die Fotos!!!

Weiselzelle
Spielnäpfchen seht Ihr oben im Foto. Es sind die Anfänge von Weiselzellen, den Zellen, in denen Biens ihre neuen Königinnen heranziehen, bevor sie schwärmen. Ihren Namen haben Spielnäpfchen von ihrer Napfform.
Wenn die Königin dann ein solches Spielnäpfchen befruchtet, dann wird das lang ausgezogen wie links im Bild. Die Made darin wird mit anderem Futter versorgt als Arbeiterinnen oder Drohnen, dem Gelée Royal. Und sie wird anders temperiert. Nur durch diese Sondermaßnahmen wird der völlig normale Stift nicht zur Arbeiterin, sndern zur Königin (ein weiteres Bienen-Wunder!!!)
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