Honig

20.7.
Dieses Jahr war das nichts dolles mit dem Honig – erst der melozitosehaltige Honig im Frühjahr – vieles davon ist ja nicht durchgeflossen und musste deshalb wiederverfüttet werden – wie gut man den verbliebenen Honig letztlich wird aus dem Glas kriegen können steht noch in den Sternen. Auch andere ImkerInnen hatten das Problem, schleudern war nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Melozitose ist ein Dreifachzucker, der sehr hart auskristallisiert. Manche Blattläuse scheiden den aus, meist im Herbst ernten ihn die Bienen. Diesmal aber trugen Biens den gleich im Frühling ein – das lag wohl daran, daß sie weder von Löwenzahn noch Raps noch Obstblüte viel hatten. Zu kalt und schlecht war das Wetter (der heiße Frühling war VOR der Blühphase). Dann haben sie, als sie endlich rauskonnten, genommen, was sie nur kriegen konnten – und das war halt Blattlaus-Honigtau, ausgerechnet von DEN Blattläusen, die Melozitose ausscheiden

Danach mussten wir zwischenfüttern, zu wenig gabs für Biens zwischen Raps und Linde

Und dann – in dem Moment als die Linden aufblühten – kamen wieder Kälte und Sturm und Regen – Biens hatten keine Chance. Als es schließlich wieder schön wurde, summte es zwar heftig in den Linden, aber rum kam nicht viel – die Bienen mussten sehen, daß sie über die Runden kommen, und da sie ja zuvor knappgehalten waren, haben sie erstmal im Brutraum* die Notreserven aufgefüllt – und dann wars das schon fast.
Heute haben wir geerntet – von drei Völkern zusammen wurde bloß ein Honigraum* voll, und selbst da: die Waben waren meist nicht ganz ausgebaut, geschweige denn vollgetragen. Aber der Honig, der da ist, schmeckt sehr gut. Einigen befreundeten ImkerInnen gehts das ganz genauso, aber gestern sprachen wir mit Anja – da gabs aus vier Völkern 60 Kilo Honig …. seltsam!!


Leider mussten wir feststellen, daß die Kringelchen ihre Königin verloren und offenbar keine Chance hatten sich aus einem Stift selbst eine zu „basteln“. Wir haben ihnen eine Wabe mit Stiften* vom Sonnenvolk reingehängt und hoffen, daß sie sich nun eine Königin nachziehen – und das geht so:

Wenn eine Königin „schnell genug“ stirbt, merkt das Volk das sofort. Biens gehen dann auf Suche nach Stiften, die nicht älter als drei Tage alt sind. Davon suchen sie sich ein oder zwei aus und geben ihnen eine Sonderbehandlung: dieses Bienenbaby bekommt Extrafutter (das berühmte Gelée Royale), wird wärmer gehalten als die anderen und sehr umsorgt, seine Brutzelle wird zur Weiselzelle lang ausgezogen – und wenn alles gut geht, haben Biens dann bald eine neue Königin. Das nennt man „still umweiseln“

In unserem Fall scheint es, als die Königin starb, schon keine jungen Stifte mehr gegeben zu haben. Tragisch fürs Volk, das dann zum Tode verurteilt ist – außer es hat Imker, die helfen.

Hoffentlich klappt’s!

EDIT 25.7. Hmmmm – der Herr hat sich die Wabe angeschaut: gut genährte, propere Maden – aber keine einzige als Königin herangezogen. Und nach wie vor sonst, soweit er sehen konnte (2 Waben daneben) keine Brut.

Unsere einzige Idee: die Kringelchen hatten evtl VOR unserer Aktion bereits freiwillig still umgeweiselt, und die neue Königin ist noch nicht soweit, daß sie stiftet. Wenn das der Fall ist, müsste sie aber dann doch nächste Woche spätestens mal soweit sein und neue Brut anlegen! Sonst haben wir auch keien Idee mehr….

* bezeichnet Fachausdrücke, die bereits in anderen Beiträgen erklärt wurden, Ihr findet sie unter dem Tag „Imkerlatein“

Die Linde blüht!!!

Endlich ist die Lindenblüte auch hier bei uns angekommen! Sehnlichst erwartet, weil wir letzte Woche unsere Bienen noch zwischenfüttern mussten – so gut wie kein Futter war in den Beuten. Und so bin ich eben fernglasbewehrt zu Nachbars drei Häuser weiter gestapft, um zu gucken, ob nicht vielleicht endlich – ganz oben – auf der Sonnenseite – vielleicht….., denn es war doch ganz schön viel los bei Biens. Aber gestern war noch nix!

Und dann hab ich das Fernglas gar nicht gebraucht: auch unten und im Schatten waren schon Blüten geöffnet, und Bienen überall 🙂

Also nix wie zurück, den Schutz und Handschuhe und die fürs füttern aus dem Honigraum entfernten leeren Rähmchen geholt. Auf die Deckel, raus die Futterschalen (waren eh leergeputzt – da sieht man, daß sie’s noch nötig gehabt hatten) und rein die Rähmchen. Alles bei großem Tummelum im Honiraum *freu*

Jetzt bin ich gespannt. Eigentlich dürfte ordentlich was abfallen: feucht ist es im Boden immer noch, sonnig ists auch, und allzuviel Wind, der den Nektar gleich wieder wegverdunsten ließe, ist auch nicht.

Abwarten….

Honig

Schon vor unserer Hannover- Tour haben wir von den Kringelchen und vom Mondvolk Honig geerntet.

Beim Mondvolk war auch, wie sich das gehört, am nächsten Morgen der Honig durchgelaufen, und wir konnten das Wachs den Bienen zum ausschluppen geben.

Ganz anders beim Kringelchen-Honig: der wollte nicht durchlaufen. Gaaaanz langsam und zäh floss immer ein wenig, und als wir aus Hannover zurückkamen, war immer noch viel Rest im Wachs. Seltsam, denn das Refraktometer zeigt 18%, das ist wirklich viel Feuchte! Der Honig war denn auch im Eimer schon schnittfest….

Nuja, lange Rede, kurzer Sinn: in diesem Moment sitzt der Herr F. im grünen Zimmer und spachtelt Honig in Gläser … und der vom Mondvolk ist nach wie vor flüssig!

Eben telefonierte ich mit der No-Genfood- Freundin, bei ihren Bienen war derHonig sogar zT schon in den Waben fest, nicht schleuderbar. Und ihren Bekannten war es genauso ergangen.

Immer mal was neues…… 😉


Melezitosehonig ist es! Von diesem Dreifachzuckerhonig, aus gutem Grund auch „Zementhonig“ genannt, der von manchen Blattläusen als Honigtau geerntet wird, hatte ich natürlich gehört – aber immer nur gegen Herbst, als Problem im Winterfutter. Es war mir nicht klar, daß der auch im Frühjahr auftreten kann. Es wird wohl, so beschreibt es der neuste Bienenbrief daran liegen, daß es durch die fiese Kälteperiode leere Honigräume gab, die die Bienen dann, als es endlich warm wurde, aber nicht mehr viel von Raps, Obst etc zu sehen war, durch Eintrag von Honigtau zu füllen suchten – erfolgreich- ABER eben …. Melezitose. Es bleibt abzuwarten, wie groß der Dreifachzuckeranteil ist, will heißen, ob uns nun der Honig in den Gläsern noch vollends zementiert, oder ob genug anderes drin ist.

… und jetzt sind auch noch BEIDE Fotoapparate gleichzeitig kaputt …. mit update ;-)

…aber immerhin: wir haben kurz vor dem Gewitter in nahezu 100% Luftfeuchte und dunklen Wolken noch 8 volle Honigrähmchen bei den Kringelchen und 8 mittelvolle beim Mondvolk geerntet. Keine gute Voraussetzung, aber am DO fahren wir los, und wir MUSSTEN einfach heute, um das noch soweit fertig zu kriegen…. der Honig schmeckt super, würzig-fein!

Man könnte glatt maulig werden:

Erst die Sache mit dem Fuß. Immer noch nicht ausgestanden, immerhin hat er den gestrigen ersten Test mit „in normalem Schuh laufen“ bestanden. Muß er auch, denn durch das ununterbrochene Gelatsche in Billig-Latschen, den einzigen Schuhen, in denen es überhaupt funtkionierte zu laufen, hab ich jetzt unterm anderen Fuß das erste Hühnerauge meines Lebens 😦 Zumindest vermute ich, daß eine fest-dicke und schmerzende Stelle unterm Fußballen ein Hühnerauge ist. MOrgen geh ich mal in die Apotheke.

Dann der Start in den Urlaub mit kranksein. Auch das auf dem Wege des besserwerdens, aber auch das: durch ists noch nicht.

Und dann DIESES Wetter: Regen, dunkle Wolken, Wind – gestern wurde es dann nachmittags noch prima, so war der Ausflug mit Freunden zum Gut Ludwigsburg und dem Flohmarkt in dessen Nähe denn auch wirklich schön, und danach haben wir noch draußen im Garten sitzen können. Da es vormittags aber eiskalt und naß war, hatten wir keine Zeit, um an die Bienen zu gehen. Und heute geht auch nix, und für morgen wird die Wettervorhersage stündlich schlechter *seufz*

Auch da ein „immerhin“: „Immerhin“ haben wir gestern in einer Regenpause noch die TBH geöffnet. Eigentlich nur, um neues Futter zu bringen, was dringend nötig war – aber hurra!: sie bauen jetzt Waben 🙂

Heute werden wir, wenn wie vorhergesagt zumindest die 16° mit Wind und dunklen Wolken ab 13 Uhr trocken werden (das beste, was wettermäßig heute ansteht), kurz den Kringelchen die Bienenflucht einlegen – genug Zeit zur Honigpflege hatten sie, und bevor wir am DO ins Wochenende nach Hannover starten, müssen wir den Honig ernten, den sie eingetragen haben. (Bei den anderen ist nichts bis wenig – Folge von Sch***-Wetter und Schwarm….)

Auch hier im Blog ist irgendwie eher nix los, um die 50 Aufrufe bloß an jedem Tag, nur wenig Kommentare … offenbar ist anderswo der Sommer angekommen, so daß man anderes im Sinn hat als Käferchen im Internet zu gucken und sich das Gejammer einer Fjonka anzuhören. Kann ich gut verstehen, ist aber auch eher doof, wenn frau drin festsitzt und genervt ist.

Jedenfalls ist das derzeit alles nicht so richtig fein – man könnte glatt maulig werden – wenn nicht die „immerhins“ da wären, die darauf hoffen lassen, daß die nähere Zukunft besser wird ….

Schwarmzeit!

Nach dem letzten grandiosen Insektenjahr (warm! trocken!), und nachdem in den letzten beiden Jahren wenig Schwarmaktivität geherrscht hatte war es eigentlich klar, daß in diesem Jahr etwas passieren musste. Und es passiert. Überall und massiv. Selbst erfahrene ImkerInnen, die brav Drohnenbrut geschnitten haben, Ableger gemacht undundund…. finden sich knapp eine Woche danach mit Schwärmen konfrontiert: trotz „Entnahme von Bienenmasse“ und trotz gründlicher Durchsicht hatten die Bienen eben doch eine Schwarmzelle gut versteckt, und schwupps – weg! Gleich von mehreren bekannten ImkerInnen hatten wir solche Geschichten gehört, und in den Zeitungen liest man’s auch allerorten.

Uns haben die Kringelchen anders an der Nase herumgeführt, noch bevor wir all das wussten: „ja, sie sind ein kräftiges Volk. Aber es ist ja noch längst nicht Schwarmzeit Anfang Mai, nächste Woche gucken wir mal gründlich durch…“ Das war samstags. Dienstags hing ein Schwarm – in über 25m Höhe in der Linde *seufz*. Dabei hätte ich doch so gern einmal wieder eine TopBarHive besetzt, „zum gucken“

Dann war ich auffe Arbeit und der Herr F. hatte Heimarbeit, als gestern ein Anruf der Süder-Imker kam: NOCH ein Schwarm. Für den haben sie nun wirklich keinen Platz mehr. Ob wir vielleicht…..

Ja, und ob! Also hat der Herr F. die ganze Arbeit getan: ganz allein die schwere TBH rausholen, zusammen- und aufbauen

den Schwarm holen

Futter anmischen, den Schwarm einlogieren –

Als ich, nach Arbeit und Doko-Runde, spät heimkam, blieb mir nur, die Geschichte anzuhören. Puh!! Morgens bei Wolken und kaltem Wind dann natürlich hin:

 

Von unten habe ich durchs Gitter geguckt: an der Wand zum Trennschied eine groooße Bienentraube, die in absoluter Stille da hängt (!!)(??) Vorne eine zweite (!) winzig kleine. Null Betrieb Richtung Futter. Stille.

Na, das wird spannend… heute nachmittag soll das Wetter besser werden, sonnig und warm (in den letzten Tagen war das auch schon so: morgens eiskalt und wolkig, dann schwülwarm) Leider sind wir beide nicht daheim, um zu sehen, was passiert. Vielleicht ziehen sie ja wieder aus – aber unten in der Schublade sieht man immerhin einige kleine, durchsichtige Wachsplättchen.

Daumen drücken!!! 🙂

 

Frühling im Februar

Gestern abend, halb elf, nach dem übrigens hervorragenden Essen in der Hafenküche bei 7°C zum Auto geschlendert! Um halb elf! Im Februar! Vor zwei Jahren hat die Schlei geknistert …. Da ich eh nix ändern kann, freue ich mich einfach am guten Wetter, statt mich zu ängstigen, ob das jetzt der Anfang vom Ende ist. ;-|

Heute morgen ist es hochnebelgrau, aber gegen Mittag soll die Sonne rauskommen, sagt die Wetterapp. – Wäre schön!

Gestern, so gegen eins, flogen alle Bienenvölker Pollen ein. Wir haben die Völker gewogen – alle haben noch genug Winterfutter, um die sicher noch kommende kalte Zeit auch mit ordentlich Brut im Bau zu überleben. Wenn es kalt ist, sammelt sich die Wintertraube der Bienen um die Waben, die Brut enthalten. Wenn in diesen und den danebenliegenden Waben kein Futter ist (sondern nur weiter weg), kann das Volk trotz genügend Futter verhungern, denn die Bienen können dann das Futter nicht erreichen: bis die Biene dorthin gekrabbelt ist und den Honig so weit erwärmt hat, daß er flüssig genug zum essen ist (so das eine einzelne Biene überhaupt hinkriegt), ist die Biene schon verklammt und stirbt. So verhungern immer wieder ganze Bienenvölker neben vollen Futterwaben …. wir setzen darauf, daß Biens, wie es sich gehört, langsam ihrem Futter hinterherwandern, oder es an warmen Tagen nahe zur Brut holen. Man hätte die Völker öffnen und nachschauen können, leere Waben entfernen und volle Futterwaben an den Brutsitz rücken. Aber ein Öffnen an solch doch noch kühlen Tagen birgt auch Gefahren, wir gehen also davon aus, daß Biens wissen, was zu tun ist.