Blütezeit? Jetzt!!

Es ist keine einheimische Pflanze. Aber es blüht JETZT! Und es blüht hübsch!! Und es duftet noch dazu (wobei es derart stark riecht, daß „Duft“ eigentlich schon wieder das falsche Wort ist…. es sei denn, man mag’s wie Oma in den 60ern *g* Stechend-parfümig)

Ja, aber was ist es denn nun???

Es ist ein Wintergeißblatt, Lonicera purpursii.

Wir haben zwei davon, gepflanzt damals, nachdem Christian uns den Garten verwüstet hatte.

Als Teil eines Gebüschs, für das wir uns tierfreundliche Pflanzen ausgesucht hatten. Solche, die Nektar und/ oder Pollen bieten zu Zeiten, in denen es sonst wenig gibt.

„Und wer braucht JETZT Nektar oder Pollen?“ fragt Ihr Euch wahrscheinlich grad.
Niemand. Alle sind in Winterruhe, die was brauchen könnten. Aber das Wintergeißblatt blüht auch im Januar und Februar noch, wenn erste adult überwinternde Insekten an schönen Tagen mal aus ihren Verstecken herausgucken und nach einem stärkenden Schlückchen suchen. Und die Blüten werden später zu Früchten, die viele Vögel mögen.

Also: zwar nicht ganz im Sinne der mir damals noch nicht bekannten Naturgarten-Idee, aber doch im Sinne meiner damaligen persönlichen Garten-Idee: ein möglichst großes Angebot für die Tiere.
Heute wäre mir lieber, ich hätte zwei Faulbäume gepflanzt, oder zwei Mispeln, oder…. aber: ich freue mich an den frühen und hübschen Blüten und denke mir: frau lernt nie aus.

Das hier links büht noch nicht ganz, aber bald schon – die Knospen sind schon dick … und es ist einheimisch, es ist die stinkende Nieswurz. In unserem Garten wohnt sie schon länger als ich. Mal blühen viele mit großen, aber immer unscheinbar-grün-nickenden Blüten, mal nur eine. Mal gibt es Sämlinge noch und nöcher …. Bisher aber gab es immer mindestens ein kleines Nieswürzchen irgendwo, das wacker sagte: „doch, es gibt uns noch, und nächstes Jahr blühe ich dann auch und sorge dafür, daß wir bleiben!“ Wer mit dafür sorgt, sind Ameisen. Sie finden nämlich an den Samen nahrhafte Ölkörperchen. Die Ameisen nehmen die Samen deshalb mit in den Bau, wo sie in Ruhe das nahrhafte vom nutzlosen trennen können. Der nutzlose Müll, das sind die Samen, wird wieder nach draußen gebracht und dort entsorgt. Eine Win-win-Situation für Ameise und Saat: die eine wird satt, die andere kommt an neue Standorte.

And now something completely different:

Erstmals konnte unser Kater gestern fünf Stunden am Stück schlafen, bevor er wieder pinkeln musste. Meist liegt er 2-3 Stunden, immerhin. Trotzdem ists großer Mist, denn er frißt nur wenig: gestern etwa 3/4 des Morgenmahls über den ganzen Tag verteilt. Die Tabletten mussten wir ihm mit der Hand ins Mäulchen stopfen, Schmerzmittel ist ganz ausgefallen. Heute morgen hatte er dann den Rest vertilgt, insgesamt also immerhin die Hälfte dessen, was er eigentlich bräuchte. Zusätzlich ein Würstchen Hefe-Vitaminpaste. Und will morgens wieder absolut nichts fressen.

Wir gehen davon aus, daß ihm von den Antibiotika schlecht ist, denn er hat auch Durchfall, und die letzten beiden Male hatte er auch mit Appetitmangel und Durchfall zu tun, nur nicht so arg. Werde bald mit der TÄ telefonieren, ich mache mir große Sorgen. Die Sprechstundenhilfe dort meinte auch: nicht gut. Sie gibt der TÄ bescheid, die grad auf Hausbesuchen unterwegs ist und zurückrufen wird.

Faux-pas

Für das „neue Gebüsch“ hatte ich uA zwei Kreten bestellt – und mich schon bei Abholung über deren Baum-Form gewundert, weil ich eher buschigen Wuchs erwartet hatte. Jetzt tragen die „Kreten“ erstmals Früchte:

zwei Kilo, saftige, leckere Zwetschgen…….

Der Kuchen ist prima, aber nuja… der Standort ist reichlich blöd für Zwetschgenbäume, viel zu dunkel und eng und dann zum ernten: über dem Teich-Steihang. Schlecht!
Schiefgegangen sein muß das schon bei der Baumschule, bei dem die Gebüsch-Pflanzen bestellt worden waren, die „meine“ Gärtnerei nicht vorrätig hatte, denn dort hatten sie schon ein Schild um, auf dem stand, sie seien Kreten. Tja.

Nun warte ich noch auf die ersten Kornelkirschen. Rita vom Naturgartenverein hat mir gesagt, bei ihrer Kornelkirsche habe es sechs Jahre bis zur ersten Blüte gedauert, insofern gibts noch Hoffnung. Die Sträucher sind schon größer als ich …

FRÜHling

Schlehe blüht

Schlehe blüht

Dies‘ Jahr wirklich!

Während im letzten, zugegebenermaßen extrem späten Frühling, in diesen Tagen gerade mal die Hasel blühte und erste Weiden begannen, ihre Kätzchen zu zeigen, ist in diesem Jahr alles anders:

während die Schlehe in Vollblüte steht, blüht schon die Wildkirsche auf (die sonst danach kommt), und der Raps steht auch schon bereit- erste Blüten sind schon offen, und daß er noch nicht „richtig“ blüht, das liegt nur an den kalten Tagen in der letzten Woche. Raps! Sonst, selbst die frühen Züchtungen, erst ab gaaaanz Ende April!

Wildkirsche auch

Wildkirsche auch

Die Osterglocken werden zu Ostern wohl diesmal nicht mehr zu sehen sein (im letzten Jahr: noch nicht)

Die Biens freuen sich, daß es endlich – seit Mittwoch – windstill ist und fliegen wie die Weltmeisterinnen, und auch sonst blüht, was Wurzeln hat 😉

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quietschorange, mattgelb, grau, hellgelb…. Pollenfarben, jetzt.

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ordentlich was los da! 🙂

Der Herr spottet- aber ich fühle mich bei diesem Anblick meinem Traum vom Buschwindröschenteppich schon sehr nahe!

Der Herr spottet- aber ich fühle mich bei diesem Anblick meinem Traum vom Buschwindröschenteppich schon sehr nahe!

Auch unser Gehölz schießt ordentlich, es gibt bei allen Sträuchern schon Triebe zu besichtigen. Mit anderen Worten: alles jut. Und ich habe noch über Ostern frei und kann ab Dienstag wieder arbeiten. Auch jut.

Gesträuch

Während der Katz letztens unter’m Messer war, musste ich mich dringend ablenken, und so bin ich zum Pflanzenzentrum gefahren, um die als dort angekommen gemeldeten Sträucher abzuholen, die ein bienenfreundliches Sichtschutz-Gesträuch am Teich bilden sollen, wo die Mirabelle fehlt.

Je zwei Exemplare von Erbsenstrauch, Salweide, Purpurweide, Krete, Schneeforsythie, Felsenbirne, Waldduftgeißblatt (das ist ein Strauch!), Traubenkirsche und Kornelkirsche (das ist in der Kommunikation schiefgelaufen, die waren auf’m Zettel, den ich mithatte, sollten aber gar nicht…Schließlich hab ich ja schon welche!  Naja, wurzelnackt bloß 2,50 pro Stück…) habe ich bekommen. Was ging als wurzelnacktes Kleingesträuch für kleines Geld, aber einiges war als solches nicht zu bekommen und ist als Ballen im Topf deutlich teurer, aber auch größer. 2,50 Euro erstere, 20 bis 25 Euro letztere…. Wusste zuvor gar nicht, daß das solche heftigen Unterschiede sind! War abgemacht, daß sie’s trotzdem bestellen. Netterweise hat die Lieferfirma, weil sie nicht alles wurzelnackt liefern konnten, die Erbsensträucher im Topf zum Wurzelwarenpreis abgegeben, immerhin 50 Euro gespart!!

Daheim angekommen und mit der Erleichterung im Hintergrund, daß die Tierärzte inzwischen einen aufwachenden Katz gemeldet hatten, hab ich mich also in den kalten Garten begeben, um den Krams einzupflanzen.

 

 

Achtzehn Sträucher einpflanzen, das ist schnell getan, sollte man meinen. Ich brauchte allerdings drei Stunden, in zwei Etappen mit längerer Pause, weil ich nach fünfzehn so k.o. war, daß Beine und Arme zitterten. Liegt einerseits daran, daß ich nicht viel gewöhnt bin, andererseits aber auch daran, daß das ganze am Hang zum Teich stattfand, wo ich nirgends festen Stand hatte. Und dann kamen mir noch Backsteine im Klosterformat dazwischen…. Die standen dicht an dicht senkrecht im Hang, etwa 20cm unterm jetzigen Bodenniveau. Dreizehn davon musste ich ausgraben, um die zwei Sträucher pflanzen zu können, die genau dort stehen sollten. Keine Ahnung, ob das mal ’ne Hangbefestigung gewesen ist – der Hauserbauer hat im Garten zwar viel mit Stein gemacht, aber normalerweise Natursteine dazu genommen. Einen davon habe ich dann zusätzlich auch noch ausgebuddelt…

Nuja, wieder was geschafft- mögen sie wachsen und gedeihen!! Ich bin vor allem auf die Lonicera gespannt, die soll von Novemer bis April durchwegs blühen, und das auch noch mit Nektar… abwarten! Die Salweiden hätten wir wahrscheinlich per Steckling wesentlich billiger haben können (zumal die auch noch im Topf ankamen)- WENN wir denn in der Lage gewesen wären, die Weidenarten zuverlässig zu unterscheiden. Ich hab mir viele Fotos angesehen, konnte aber einfach nicht herausfinden, welche Weiden-Sorten hier so rumstehen….

Egal. Jetzt muß es mal endlich wieder wärmer werden, bitte, damit das Gesträuch ordentlich anwachsen und unsere Bienen raus können- es gibt Nektar zu holen, inzwischen- aber bei 7° und Wolken ist selbst die härteste Biene unterhalb ihrer Kältetoleranzgrenze…

 

Planen und denken

Im Moment, so im Winter, von drinnen, ist unser Garten schön. Wir haben jetzt, was wir noch nie hatten:

Weitblick

Vom Küchentisch aus reicht der Blick über die Kuhkoppel bis hin zum Nadel“wädchen“, mit dem sich ein Hausbesitzer einen kleinen Lärmschutz zur großen Straße geschaffen hat. Nicht schlecht, denn „Blick“ ist etwas, was wir hier immer vermißt haben. Wobei: „Wir“ stimmt in diesem Falle überhaupt gar nicht. Der Herr hat für unseren neuen Weitblick nur Sprüche über. „Wenn ich schon heute hätte wissen wollen, wer morgen zu Besuch kommt, dann wäre ich nach Nordfriesland gezogen“ höre ich jedes Mal, wenn ich mal einen Versuch im positiven Denken starte 😉

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Plötzlicher Weitblick

Trotzdem schreiten die Planungen, was den Ersatz unserer schönen Mirabelle angeht, langsam voran. Ich erlese mir Wissen über eine geplante Sichtschutzhecke. Sie soll einerseits, das war auch vorher schon „angedacht“, wird jetzt aber wegen mehr Licht einfacher, hinter dem Frühstücksplatz bis „früher Ende Bambus“ gehen (diesen Teil sieht man oben im Bild kaum, er liegt hinter den Bienenkästen und links davon). Dort soll sie die Bienen vor Wind und uns, wenn wir uns im hinteren Gartenteil aufhalten, vor Blickkontakt zum Bürgersteig vorn schützen. Der zweite Teil betrifft dann den optischen Schutz vor Nachbars häßlichem Kinder-Stelzenhäuschen und Schuppen. Dieser Teil soll die Mirabelle zumindest bis knappp über Augenhöhe ersetzen. Er läge (klar) VOR Schuppen und Häuschen, aber rechts vom Weg, der in den hinteren Gartenteil führt. Eigentlich ist übrigens „Hecke“ nicht das richtige Wort. Es soll eher ein Gebüsch werden, denn allzuviel sollte (Bienen! Pollen! Blüten sind oft an letztjährigem Holz -> scheren heißt Nix Bienen) nicht dran rumgeschnitten werden

Was die Pflanzen können müssen:

  1. sie müssen schattenverträglich sein
  2. sie sollen nicht zu wüchsig sein
  3. sie sollen den Bienen Pollen und Nektar bieten, und das
  4. sollen sie möglichst zu Zeiten tun, wo sonst nicht genug Angebot da ist (frühes Frühjahr, zwischen Raps und Linde, ab September)

Gar nicht so einfach, stelle ich fest, zumal Bienenweide-Aufstellungen Lichtangaben vermissen lassen, dort wo’s um Licht geht, steht nix zu den Bienen und an vielen Stellen fehlen Größenangaben bzw wie schnell und unbedingt der jeweilige Strauch seine Maximalgröße erreicht haben will.
Und so sitze ich im Internet-Zeitalter mit Zettel und Stift und suche mir die Angaben langsam zusammen:

Momentaner Zwischenstand, noch ohne sämtliche Infos zu allem Gesträuch

Momentaner Zwischenstand, noch ohne sämtliche Infos zu allem Gesträuch

Heute waren dann auch die Erlen-Entferner vom Auenverband da. Mit Bagger und Motorsäge. Absägen, per Bagger den ganzen Stamm rausziehen, den Stubben wieder graderichten und festklopfen (alles mit der Baggerschaufel) . Keine halbe Stunde, dann waren sie wieder weg, mit dem in 2 oder 3 Teile geschnittenen Stamm in der Schaufel….