Im letzten Jahr hatten wir ja schon so einiges ausprobiert, um unser „Dreckwachs“, also Wabenwachs samt Häutungsüberbleibseln der Larven, Honigresten, Pollen, Bienenbeinchen undundund zu klären und zu einer brennfähigen Kerze zu verarbeiten. Wer möchte, kann das hier nachlesen KLICK
Um einige Erfahrungen reicher, haben wir uns nun einen alten Dampfentsafter zugelegt, nachdem wir bei Sabine in Löstrup gesehen hatten, daß sie mit so einem Teil relativ einfach und mit wenig Sauerei ihr Wachs klärt, nachdem sie es (Profi, die sie ist) erst einmal im Dampfwachsschmelzer aus den Waben gewonnen hat.
Außerdem haben wir gelernt:
- das A und O des Wachreinigens ist das langsame abkühlenlassen des flüssigen Wachses, damit Schmutzpartikel viiiiiel Zeit haben, sich unten am Boden des Gefäßes abzusetzen.
- Und : es war ziemlich schwierig, den kalten Wachsblock aus den Töpfen, die wir verwendet hatten herauszulösen.
Also alles auf Anfang. Ein neuer Versuch mit neuen Methoden.
Und los:
Wachs in den Dampfentsafter geben, vorn schön zumachen, damit nix tropft und warten.
Eine halbe Stunde später waren wir zu 2. damit beschäftigt, eine Lösung zu finden, wie wir – bei einem Entsafter voller flüssigem, heißem Wachs – den mit erkaltetem Wachs zugestopften Auslaß vorn frei kriegen, ohne daß das heiße Wachs uns über Arme und Boden spritzt…. 😦
Ein Stöckchen reinbohren und einen Tunnel schaffen? Ging nicht.
Feuerzeug drunter? Zu gefährlich, was wenn der Glaseinsatz springt?
Schließlich haben wir eine Wärmflasche gefüllt und drumgehalten (der Herr) und gleichzeitig das Gefäß unter den Auslaß, falls es losgeht (ich). Das hat denn auch gewirkt, irgendwann kam das Wachs gesprudelt…. *augenroll*
Beim nächsten Mal habe ich dann den Auslaß offen gelassen – und musste also auch dabei bleiben, falls es losgeht… das war auch nicht gut, denn nun floß laaaaangsam Wachs in die Silikonbackform, die ich „für drunter“ besorgt hatte. Laaangsam. Also wurde das Wachs hart, bevor alles drin war – nix mit allmählichem abkühlen und absinken der Schmutzpartikel. *seufz* Also habe ich das ganze Zeug gleich wieder oben reingeschmissen, und nun den Schlauch gleich ganz oben am Entsafter abgeklemmt, hoffend, daß so nichts verstopft.
Merke: Ausguß ganz oben zuklemmen, bis sämtliches Wachs geschmolzen ist, dann auf einen Rutsch auslaufen lassen: so geht es einigermaßen gut. Vielleicht sollte man, wenn das ganze dadurch nicht allzu wacklig wird, trotzdem auch noch eine Wärmflasche oder zumindest einen erhitzten Teller oÄ drunterstellen, damit’s von unten warm ist und bleibt, bis zum nächsten Schritt. Das konnte ich noch nicht ausprobieren.
Merke: Aus Silikon kriegt man den kalten Wachsblock nachher prima raus, das hat sich bewährt.
Und fürs langsame erkalten haben unsre Sommer-Bettdecken nun einen Winter-Job bekommen. Und damit habt Ihr auch gleich des gestrigen Rätsels Lösung 🙂 Aber
Merke: Wärmende Decken nicht nur obendrüber legen! Besonders wichtig ist ja, daß alle Schmutzpartikel später unten liegen, zum abschaben, was nicht funktioniert, wenn das Wachs unten schneller erkaltet als oben. Nicht ganz unwichtig auch, ringsum ein altes Laken oÄ zu packen, man will ja im nächsten Sommer die Bettdecken wieder als solche benutzen… und Wachs geht verdammt schlecht raus…
Am nächsten Abend ist alles hart und kalt, dann können die Wachsblöcke aus den Formen, aber
Merke: beim Dampfentsaften bleibt außer hartem Wachs auch eine ganze Menge Wasser über, und dieses Wasser ist nun, nach dem erkalten, noch in den Formen. Beim ersten Wachsrausholen hatten wir daran nicht gedacht…. tjä…. *nochmalaugenroll*
Dann läßt man den Wachsblock am besten noch gut trocknen, danach kann man prima unten den Schmutz abschaben. Viel vom Dreck bleibt übrigens auch gleich im Sieb des Dampfentsafters hängen, und das kann man dann prima mit einer Teigkarte abkriegen. Auch schon wieder Schmutz, der wech ist vom Wachs, das ganze „grobe“ hat man damit schon weg 🙂
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So haben wir also dreimal das Wachs bearbeitet, und dann habe ich den ersten Kerzen-Gieß-Versuch gemacht. Erst dachte ich: prima, gleich aus dem Entsafter-Ausguß in die Kerzenform. Aber diesmal habe ich vorher überlegt. (Ich! Vorher überlegt!!! Echt jetzt!!!!) Und mir fiel ein: achja, das Wasser….. also habe ich zum gießen das Wachs lieber in einem Topf langsam, aber ohne Wasser geschmolzen. Und siehe da- die Kerze brennt schön und knistert kaum 🙂 Und es ist noch Wachs übrig- diesmal wird’s also tatsächlich zwei oder vielleicht sogar zweieinhalb (eine niedrigere) geben, mal abwarten…
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Es wurden dann tatsächlich fünf, und ein kleiner Rest ist für’s nächste Jahr noch da 🙂 Die braunen Pünktchen auf der einen Kerze – das ist die zweite, das Wachs war wohl doch noch nicht sauber genug. Aber die hat schon nicht mehr geknistert (offenbar knistern Wassereinschlüsse, nicht der Schmutz) und uns stört’s nicht … Ich habe die weiteren Durchgänge dann nicht mehr im Entsafter gemacht, alles gröbere war ja schon raus, sondern im Topf, langsam ohne Wasser und Im Wärmfach des Ofens. Wetere Durchgänge- weil wir ja immer nur eine Kerze auf einmal gießen können, wir haben ja bloß eine Form. Aber schadet nix, so haben wir jedesmal noch etwas mehr Schmutz abgeschabt. Einmal habe ich noch mehr Lehrgeld bezahlen müssen:
Merke: im Wärmfach das Wachs langsam auf dem Untersetzer schmelzen, nicht direkt auf’m Boden des Fachs. Denn: beim ausschütten des Wachses war der Topf wohl zu heiß (vorher war nichts zu merken): es gab einen riesigen BLUBB – und Wachsspritzer auf Boden, Decke, Augenbrauen…. *seufz*
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