Kurz nachdem ich mich gestern so über das Reh geärgert hatte – ich war sogar noch oben am Computer – hat es geklingelt. Es war der Ofenbauer – er hatte die offene Tür gesehen, und er wollte man gucken, ob wir denn auch zufrieden sind und wie weit es schon mit dem trocknen des Ofens ist.
Wir sind zufrieden! Der Ofen gefällt uns täglich besser. Und dann – dann!!!! Dann haben wir ein Probefeuerchen gemacht!!!! Und das dürfen wir jetzt immer mal ruhig abends tun. Noch keinen richtigen Abbrand. Aber ein Probefeuer:
Anheizklappe auf, Zuluftgitter auf, etwas Kleinholz, vier, fünf Scheite obendrauf (später, beim richtigen heizen, werden das auf einmal 10 Kilo sein, also um die 10-11 Scheite!), anzünden. Kurz die Türe angelehnt lassen, bis es gut anbrennt, dann gucken. Wenn es ordentlich brennt, die Anheizklappe schließen – und brennen lassen. Unten das Gitter (unterm Schamott im Boden des Feuerraums) wird erst geschlossen, wenn 2/3 weggebrannt sind und fast nur noch Glut da ist.
Was soll ich sagen? Schön, das! 🙂
Und während wir so Käffchen haben und zugucken und schnacken, gehts ums anzünden. Bisher haben wir das mit 2 Blatt Zeitungspapier und Buschholz gemacht. Aber das mit dem Zeitungspapier ist nicht so gut, gibt zu viel Asche. Besser sollte man Anzünder nehmen, aber das will ich nicht. Die meisten sind Chemie pur (es gibt auch die Öko-Version), alle sind verpackt. Ich hatte mir überlegt, aus dem Schmutzwachs, das beim wachsklären anfällt (und das bisher im Müll gelandet ist), „mit irgendwas“ Fidibusse selber herzustellen. Zu sammeln hatte ich schon begonnen! Aber mit was? Die Küchentücher aus Papier vom auswischen des Topfs hatte ich aufgehoben, aber Küchentuch kaufen, um dann Fidibusse draus zu machen? Neeee, wirklich nicht. Holzwolle wäre klasse, aber woher nehmen?
Ja, woher?
Daher!

🙂
Kein Wort hat er verlauten lassen, der Ofenbauer! Aber als ich später nochmal in den Wintergarten ging (die Tür war ja offen), da stand da dieser Sack mit Holzwolle!!!! Mann, hab ich mich gefreut!!! 🙂 Und bin natürlich gleich nach oben gewetzt, um die restlichen Zutaten zum ausprobieren zu holen:

Schmutzwachs schmelzen

Holzfasern zusammendrehen, unteres Ende eintunken, ein Weilchen drinlassen, damit es sich vollsaugen kann, abtropfen lassen, trocknen lassen

Die Ausbeute
Dolles Ding, das! Ich muß noch ein wenig an der Technik arbeiten. Man kann erkennen, daß einige Fidibusse Knoten haben – das ist prima, wenn man längere Fasern hat: nicht so viel, was runterfällt *g* Ich bin gespannt, wie die selfmade- Konsum-und-Chemiespar-Fidibusse sich bewähren. Da wir jetzt ja anfeuern dürfen, werde ichs bald wissen 🙂
Übrigens: da ich noch nicht genug Schmutzwachs gesammelt hatte, hab ich einen Stumpenkerzenrest (Paraffin) dazugenommen. Geht natürlich ebensogut, und ist eine Art, recht sauber und müllsparend die Kaufkerzen-Reste zu verwerten. Da damit dieser Tipp auch für Ofenbesitzer umsetzbar ist, die keine Bienen haben, werde ich ihn bei Einab verlinken.
Hätte ich nicht den Sack vom Ofenbauer bekommen, hätte ich bei unserer Tischlerei nachgefragt. Oder die Inlets der Klopapierrollen benutzt: längs in 2cm breite Streifen reißen, aufrollen, mit Wachs tränken. Geht auch, ist bloß nicht ganz so aschesparend (was für einen Kaminofen ja völlig egal ist)
Falls ich mal Sägespäne kriege, hier noch, was das Äppelken in einem Kochbuch(!) entdeckt hat, ein Rezept für Holzanzünder nämlich. Ich zitiere aus ihrer mail:
Anleitung zur Herstellung von Holzanzündern aus Wachsresten:
Man braucht Sägespäne und Wachsreste im Verhältnis 1:4.
Wachs schmelzen, Sägespäne einrühren. Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech (die möglichen, Müll sparenden Alternativen dazu kennt ihr ja alle, ne?) streichen, erkalten lassen. Platte in Stücke mit etwa 4-5 cm Seitenlänge schneiden oder einfach in Stücke brechen. Fertig. 🔥
Danke Dir, das liest sich sehr prima!
Und noch eine Idee, fiefhusen nutzt alte Staudenstengel
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