Eine Sommersaison mit direktem Vergleich liegt hinter, ein Winter noch vor uns- Zeit, einen ersten Vergleich zu ziehen und zu überlegen, wie wir weitermachen wollen mit unserer Mini-Imkerei.
Vorteile TopBarHive
- Ruhigeres arbeiten: Im Gegensatz zur TBH kann man eine Magazinbeute nur ganz oder gar nicht öffnen. Hebe ich den Deckel ab, sehen die Bienen Licht und sind beunruhigt. Alle in der ganzen Zarge. Manchmal quellen sie dann aus jeder Wabengasse hervor, schnell sind sie genervt. In der TBH dagegen können wir, weil es zwischen den TB keine Spalten gibt (über den Wabengassen liegen Leisten), mal nur hinten öffnen, mal in der Mitte- und immer können wir nur die Lücke offenhalten, an der wir arbeiten wollen- der Rest der Bienen sitzt ungestört da, wo er nun mal gerade sitzen mag und bleibt ruhig. Das ist wirklich deutlich zu merken.
- Naturwabenbau ist wunderschön anzusehen. Das mag sich zwar erst einmal unerheblich anhören, ist es aber für uns nicht- von hinten in den frisch belegten Kasten zu schauen und die hintereinander liegenden neuen Waben zu betrachten- das ist einfach ein Wunder, und eigentlich möchten wir’s nicht missen.
- Deutlich weniger Heberei. Die Holzzargen der Magazinbeute sind, wenn sie voller Waben sind, ganz schön schwer! Und man muß sie ja doch immer mal heben. Das fällt bei der TBH weg.
- Viel schöneres Fluglochgucken. Schön mit Tass‘ Kaff‘ sitzend auf Augenhöhe mit der Brumsel. Bei der Magazinbeute sind die Fluglöcher ja ganz unten- und wenn man sie höherstellt, kommt man mit der Heberei nicht mehr zurecht.
- Da die Rähmchen IM Magazin hängen, die OT aber obenauf liegen, ist es einfacher, die Waben anzuheben als in der Magazinbeute.
- Da der Herr alles selbst gebaut hat, kann man auch selbst gut „nachbessern“, ändern, variieren. Allerdings MUSS man das auch, es gibt ja nichts, was man einfach nachkaufen kann.
- Keine Wabenabrisse (bzw nur selten welche, beim Naturbau ohne Mittelwändchen passieren die wohl auch hier, aber dadurch, daß die Bienen im Rähmchen an 4 Seiten statt wie am OT nur oben anbauen, deutlich seltener)
- Bessere Durchsichtmöglichkeiten: die Rähmchen geben den Bienen-Waben eine klare Struktur vor. Es wird weniger schief oder zusammengebaut, die Waben sind stabiler, und so haben wir es deutlich leichter, nachzugucken, was denn nun los ist bei Biens.
- Füttern von oben: man kann einen ganzen 14-Kilo-Futtereimer mit winzigen Löchlein im Deckel ganz einfach umgedreht in eine oben aufgesetzte Leerzarge stellen- fertig! In die TBH paßt nur ein 5L- Topf. Also häufiger öffnen und nachfüllen -> mehr Arbeit und größere Räubereigefahr
- Varroabehandlung von oben oder per Nassenheider Verdunster ist hier einfacher. Allerdings hatten wir ja keine Varroen. Oder es hat nicht geklappt, obwohl es doch so viel besser sein soll….
- Platz. Auf dem Platz für 2 TBH könnten wir locker 4-5 Magazinbeuten unterbringen
Auf jeden Fall folgt schon aus dem allerletzten Punkt: sollte sich unsere Mini-Imkerei noch erweitern, dann wird’s auf alle Fälle eine Magazin-Beute werden. Oder zwei 😉 Momentan favorisieren wir aber eine andere Bau-Variante, die Dadant-Beute, in der die unterste Zarge, in der die Brut sitzt, höher ist als die Honigräume. Das bedeutet
- weniger Heberei, weil die Honigräume kleiner sind als beim diese Saison ausprobierten Zander-Maß und
- daß die Bienen in einer einzigen Zarge überwintern, auch wenn das Volk groß und stark ist. Das ist für Biens besser, weil sie im kalten Winter nicht den Spalt zwischen unterer und oberer Zarge mit der ganzen Wintertraube überwinden müssen.
Es bedeutet aber auch – Nachteil – daß man nicht einfach die Rähmchen und die Zargen beliebig nach unten oder oben versetzen kann.
So weit also sind wir mit unseren Überlegungen gediehen. Wir lesen gern Ergänzungen von denen, die Erfahrungen pro oder kontra beizutragen haben. Wir wissen auch beide, daß wir noch irgendetwas auf dem Merkzettel hatten- da wir aber im Auto über dieses Thema diskutiert haben, war es ein geistiger Merkzettel- und wir kommen beide nicht mehr drauf, was das war….