Ich mach mir die Welt….. oder: mein privates 2G

Ich bin – nicht als Einzige – ziemlich gefrustet von Welle vier: wieder Einschränkungen, wieder viele Kranke und Tote – und anders als im letzten Jahr müsste das nicht sein. Danke, liebe Impfmuffel 😦

Die Miesi hat eine gute Idee gehabt: sie hat ihre eigene 2G-Regel aufgestellt:

Jeden Tag 2 Maßnahmen gegen Corona-Frust und November-Trübsinn. Freuen an dem, was da ist….

Das finde ich eine schöne Idee – mal gucken, ob ichs auch jeden Tag hinkriege. Gestern bin ich gut gestartet, allerdings noch ganz ohne Wissen um Miesis Idee:

1. Gesonnt (seit einer Woche die ersten Strahlen, angesagt NUR für vormittags und dann gut genutzt: wir sind einmal um den Sankelmarker See gelaufen)
2. Geputzt (das Wohnzimmerfenster, damit die Sonne auch durchkommt)
Danke 🙂

Mal gucken, was heute kommt. Es gibt eine gute Chance, „genossen“ sagen zu können, denn seit letzter Woche mache ich einen Kursus mit! Es geht um hören. Geschichtliches, persönliches, musikwissenschaftliches rund ums hören soll in sechs mal anderthalb Stunden geboten werden.

Letzte Woche haben wir unterschiedlichste Tanzmusiken von Barock über Wiener Walzer, Volkstanz, Ballett (modernes) und Pop bis zu Musical gehört, drüber gesprochen und sie erklärt bekommen. Heute wird es um Hausmusik gehen – die „Hör-Aufgabe“ war, sich mal zu überlegen, welche Musik für uns „Zuhause“ ausdrückt. Vielleicht Musik aus der Kindheit? Oder Musik, die unser jetziges Zuhausegefühl zeigt? Wer Lust hat, sollte „ihre“ Zuhausemusik gern auch hinschicken, damit sie als Beispiel genommen werden kann.

Ich bin bei letzterem gelandet. Kindheitsmusik wäre für mich „Ein Loch ist im Eimer“, zum Beispiel, das war mir schnell klar. Aber Zuhausefühlmusik jetzt – das fand ich spannend, mir darüber Gedanken zu machen.

Habe also in der letzten Woche ziemlich viel Musik gehört. Zum Schluß blieben Dire Straits, Dizzy Gillespie, J.J.Cale, Albert King, Tom Waits und Lenny Kravitz mit unterschiedlich vielen Titeln über. Und GANZ zum Schluß dies (Für Diejenigen, die gut englisch können: wenn Ihr nachvollziehen wollt, was daran für mich Zuhausemusik ist, achtet ausschließlich auf die Musik und die Stimmung – ich versteh nämlich nix vom Text, insofern hat der aber auch garnichts damit zu tun *gg*):

 

Ich bin sehr gespannt auf die Hörbeispiele der anderen Kursteilnehmerinnen!

Sehr spannend finde ich übrigens auch die Räumlichkeiten, in denen das ganze stattfindet: eine private Musikschule (oder so) – ein R-I-E-S-E-N-Kasten von Villa, bestens in Schuß, in Flensburgs altem Villenviertel in der Wrangelstraße. Dort wohnt die Kursleiterin mit ihrem Mann, dort wohnt – in einer anderen Wohnung – deren Mutter, dort ist – in einer weiteren Wohnung – das „Studio: altes Eichenparkett, Stuck an den mindestens 3,50m hohen Wänden, in diesem – ja, das ist schon ein SALON – also: im Salon ist leicht Platz für eine Bühne samt Beleuchtung und Vorhängen, vor der wir mit anderthalb Metern Abstand zueinander im Halbkreis sitzen können- es ist unglaublich!! Allein das Treppenhaus ist einen Besuch wert, mit uralten, schönen Bodenfliesen und einer sagenhaften Holztreppe – okay, das 2. G kann ich auch schon vorwegnehmen, denn ich kann ganz sicher sein, innerlich auch beim 2. Besuch dort wieder geschwelgt zu haben, geschwärmt hab ich Euch ja jetzt schon was vor 😉

P.S.: ich wäre gespannt zu lesen, ob Euch zum Thema „Zuhausefühlmusik“ was einfällt – und wenn ja, was

 

17 Kommentare zu “Ich mach mir die Welt….. oder: mein privates 2G

  1. Felis sagt:

    Ich wüßte gar nicht wo ich anfangen sollte. Es gab und gibt viele Orte, an denen ich mich zu Hause gefühlt habe oder noch fühle, und jeder Ort hat seine eigene Musik. Anfangen möchte ich mit zwei Stücken, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Dieweil kann ich darüber nachdenken, ob mir der Rest nicht für eine – wie auch immer gebaute – Öffentlichkeit zu privat ist. 🙂 – habe schon so beim ersten Stück Rotz und Wasser geheult.

    • Fjonka sagt:

      Auch interessant: bei Dir orientiert sich Zuhausegefühl- Musik also an Situationen/Orten, denen Du diese Musik zuordnest. Das ist bei mir ja ganz anders, ich habe auch Musiken, bei denen ich samt dazugehörigen Gefühlen an bestimmte Orte beame, aber meine Zuhausegefühlmusiken sind nicht mit Orten oder Lebenslagen assoziiert.
      Im Kurs gabs von Bachchoral über Hannes Wader bis zu Volksliedern unterschiedliches auf die Ohren

      • Felis sagt:

        Ich habe mich da zu knapp ausgedrückt. Es sind auch Lebenslagen und bestimmte Menschen, nicht immer Orte. Was diese Musikstücke aber alle können: Dafür sorgen, daß ich mich zu Hause und aufgehoben fühle, ganz egal, wo ich gerade wirklich bin.
        Und dann gibt es natürlich noch die Musik, die Aufbruchgsgefühle hervorruft (‚Jetzt gehe ich es an‘), die, die ergriffen macht (‚So schön. Kaum auszuhalten‘), die, die Kraft gibt – man könnte die Zirkel endlos fortschreiben.
        Du kennst sicher Kästners ‚Lyrische Hausapotheke‘ – ich habe eine Musikapotheke. 🙂

        • Fjonka sagt:

          Ja, selbstverständlich gibts all diese Kategorien auch noch – meine Abspiellisten auf dem Handy hab ich allein schon auf „Ruhe“, „tanzen“, „chillen“ gegliedert- und es ginge noch soooo viel mehr an Unterteilung! 😃
          Es bleibt aber der Unterschied, daß Deine Zuhausemusik sich an Erlebtem orientiert, meine nicht (mit Dizzy zB verbinde ich überhaupt keine Zeit/ Situation, und trotzdem fühlt sich das hören nach zuhausesein an(

          • Felis sagt:

            Ich kenne beides. Auch für mich gibt es Musik, die mich irgendwann einmal angesprungen hat (Viele, viele Stücke aus der Musik zur Serie ‚Blacklist‘, zum Beispiel.) und ein Gefühl auslösen kann, ganz ohne eigene Verbindungen. Weiß also, was du meinst.

  2. wardawas sagt:

    Bei „uralten schönen Bodenfliesen“ denkt man als Saarländerin sofort an Villeroy & Boch, die in Gründerzeit und Jugendstil ein opulentes Sortiment an Boden- und Wandfliesen produzierten und ins ganze Reich lieferten…
    Kannst du mal ein Bild machen? *vorwitzig guck*

  3. Bibo59 sagt:

    Bei zu Hause Musik ist mir spontan das eingefallen: https://www.youtube.com/watch?v=pcVZzubRVo8 Mittlerweile die inoffizielle kölsche Hymne, die auch hier beim Musikfest im „Dorf“ als letzte gespielt wird.
    Ich bin ja mit den Fööß aufgewachsen. Das Karnevalslied ist eigentlich ein Protestsong gegen die Nord-Süd-Fahrt, für die ganze Veedel platt gemacht wurden.
    Momentan höre ich auch wieder mehr Musik und habe gerade Nightwish für mich gefunden.https://www.youtube.com/watch?v=qrMwxe2ya5E Bedient mein Faible für lange Rock-Stücke.

  4. ladypark sagt:

    Oh ja, in der Wrangelstraße war ich auch schon in beeindruckenden Villen. Leider unerschwinglich, es sei denn, man möchte in einer Art WG leben und das Geld zusammenschmeißen.

Platz für Klönschnack ...