Endlich schön ausgeschlafen aufgewacht, um sieben. Gefrühstückt – und bis mittags waren schon die Dachrinnen um Vorbau und um Wintergarten gesäubert.
Dabei hatte ich allerdings auch beobachtet, daß zwei Dohlen in der Eiche im Knick zum Acker sitzen und (aus den Augenwinkeln gesehen, nicht ganz sicher) offenbar in den und aus dem Schornstein im Anbau flogen.
Sofort fiel mir wieder ein, was ich seit anderthalb Wochen verschoben hatte, nämlich oben in den Spitzboden zu klettern, um nachzusehen, was ich als Ausquartierte zu des Mannes Hustenzeiten bemerkt hatte: eine feuchte Stelle in der Decke am Rande des dort durchgehenden oben erwähnten Schornsteins.
Dieser Schornstein ist nicht in Benutzung, uns wurde aber auch abgeraten, ihn zuzumachen. Er mündet in des Mieters Bad, war nie naß und der Dachdecker meinte, wenn wir den nun oben zumachen, könnte er feucht werden.
Nun gut, also krabbelte erst der Herr F. in den Spitzboden und öffnete die dort vorhandene Reinigungsöffnung, und – tadaaa: mit der Taschenlampe waren außen weiter oben Spuren rinnender Flüssigkeit zu sehen. Außerdem Äste und Zeugs innen unterhalb der Öffnung. Der Herr F. mit seinen großen Händen und Armen kam nicht ran – und ich mit der Tretleiter nicht hoch: die ist so niedrig, daß man sich auf den Festhaltebügel stellen und dann hochziehen muß. Kein Problem. Aber RUNTER, das war mir klar, wage ich mich auf diese Art nie im Leben!
„Egal“, sagte der Herr, „ich halte Dich dann.“
Okay. Ich bin also auch hoch, und tatsächlich kam ich erstmal ran und konnte den oberen Teil eines Nests rausholen samt Ei! Wir haben kurz beratschlagt, ob wir’s drin lassen und erst handeln sollen, wenn die Brutsaison um ist. Aber das Ei war eiskalt und schien mir noch dazu für eine Dohle zu klein. Also hab ich rausgeholt was ging. Alles war klamm und feucht bis naß. Kein guter Lebensraum für Küken.
Aber das Ganze muß einen großen „Unterbau“ haben, den ich versuchte, mit einem langen Heizungsreinigungsdings runter zu stoßen. Das gelang, aber er fiel nicht ganz runter. Wahrscheinlich hat sich über Jahre was zugesetzt, auf dem nun die Vögel eine Plattform für ihr Nest zu finden dachten.
Okay. Erstmal runter – der Herr F. meinte ja, ich solle vorgehen, er halte mich von oben. Das aber hat mein Körper mir strikt untersagt 😉
Keine Chance…
Also ist der Herr vorgeklettert und hat mir dann von der Leiter aus die Positionen für meine Füße vorgegeben. Er hat es gar nicht so zu schätzen gewusst, was für ein Vertrauensbeweis es ist, wenn meine höhenängstlichen Beine sowas mitmachen…. jedenfalls mußte er nicht die große Anstellleiter holen: ich kam runter, und nun haben wir uns im Vogelei und-nestbuch kundig gemacht: tatsächlich ist das Ei wohl das einer Amsel. Vielleicht wollte die dort brüten und ist von den Dohlen vertrieben worden, die aber noch nicht dazu gekommen sind, ihrerseits ein Ei zu legen. Man siehts im Foto: Bild 1, Dohle: viel zu klein. Bild 2, Amsel, genau die richtige Größe (und im Text steht, daß die Färbung sehr variabel ist bis ins türkis. Das deckt sich mit den Amseleiern, die wir schon in bebrüteten Nestern gesehen haben.)
Das Nistmaterial war allerdings zT dohlengrob, nur ganz oben deutlich feiner. Vielleicht waren die Dohlen unbemerkt im letzten Jahr schon dort??
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Nun müssen wir versuchen, schnell den Dachdecker ranzukriegen (bevor die Dohlen das wieder reparieren und doch noch ganz einziehen): Schornstein säubern und doch zumachen. Auf eine Art, die Luft, nicht aber Material und Vögel einlässt. Und dann noch die uns noch unbekannte Ursache für das Rinnsal/ die feuchte Stelle an der Decke finden und beseitigen.
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