Ich hatte mich ja in einem anderen Beitrag schon einmal mit dem Thema „Wasser“ befasst und allerhand Anregungen zum einsparen bzw auffangen und weiternutzen gegeben, hier: *klick*
Das war 2018.
Seitdem war jedes einzelne Jahr zu trocken, es gab sommerliche Dürrezeiten, und das Wiederauffüllen der Wasservorräte im Winter klappte auch nicht wirklich – selbst im „Flutwinter“, als unser Teich übergeflossen war, war der nachfolgende Sommer extrem trocken bis in die untersten Bodenschichten.
In diesem Jahr nun ist der Wasserpegel im Teich Anfang Juni so niedrig wie in dreißig Jahren, seit ich hier wohne, noch nie zu dieser Jahreszeit – obwohl ja vor einigen Jahren der Zulauf vom Dach dazugekommen ist. Erstmals habe ich nach diesem Foto auch Grünalgen rausgefischt, das war sonst noch nie nötig – Hitze plus niedriger Wasserstand sind wohl der Grund. Aus dem rausgeholten Schmodder kann ich immer noch eine Menge Wasserasseln, Schwimmkäfer und Muscheln retten, indem ich alles nochmal gründlich auseinanderpule – und diesmal auch einen Teichmolch!!! Große Freude!
Ändert aber nix dran: Schönes, sonniges, warmes Wetter ist nicht mehr nur eine Freude! Wir Menschen haben es uns selbst zuzuschreiben – und das ist erst der Anfang!
Aber was tun? – Schwammstadt, weniger Versiegelung, mehr Versickerung, Wasser sparen – Schlagworte, die durch die Medien gehen, aber „in echt“ passiert Folgendes: nach wie vor wächst die Zahl der Schottergärten; Hofplätze und Auffahrten werden munter durch pflastern versiegelt; jedes Haus hat mindestens drei Terrassen – meist mit Fundament abgedichtet, statt wassergebunden verlegt….; ganz zu schweigen von Öffentlichem: trotz sinkender Bevölkerungszahlen hat jedes Dorf ständig neue Neubaugebiete – und natürlich muß jede Gemeinde auch ein eigenes Industriegebiet haben; Parkplätze werden nach wie vor ohne Versickerungsmulden und wasserdurchlässige Pflasterung geplant, nach wie vor ist das zu meinem großen Ärger erlaubt – Schlagworte sind eben doch nur Schlagworte, solange keine verbindlichen Regelungen folgen. Man hat das Gefühl, JedeR denkt „aber doch ICH nicht!“
Aber wer sonst??
Wir hier sind ja beim KLEINVIEH, das auch Wasser lässt – spart. Oder sparen kann. Oder wiederverwenden, statt es in die Kanalisation abfließen zu lassen, wo viel aufwendig gereinigtes Wasser nur marginal schmutziger wieder in die teure Aufbereitung geht, statt der Landschaft zugute zu kommen.
Also – was tu ich heute, verglichen mit 2018? Und wo liegen noch Möglichkeiten?
Zuallererst einmal:
FRISCHES TRINKWASSER KOMMT NICHT MEHR IN DEN GARTEN
Das habe ich in den letzten beiden Jahren durchgezogen, auch wenn es manchmal wirklich wehtut, wenn die Pflanzen darben.
Wir haben unseren Tausendlitertank (Dachwasser) Damit gieße ich Neuankömmlinge wie unseren Faulbaum, aber auch frisch gekaufte Stauden. Aber auch NUR NOCH die, denn sonst ist der zu schnell leer.
Damit ich mich trotzdem dem Garten gegenüber besser fühle, habe ich einige trockenheitsleidende Pflanzen schlicht umgepflanzt. *g*
Neu rein kommen ja eh nur einheimische Wildpflanzen, die sich besser anpassen können – und bei denen ich versuche, mich gut über die Bedürfnisse zu informieren, bevor ich pflanze. Niemand muß die Sumpfschafgarbe in den sonnigen, trockenen Vorgarten pflanzen, wenn es den unteren Teichrand gibt – und selbst wenn es den NICHT gibt: Niemand muß eine Sumpfschafgarbe pflanzen, wenn es trockenheitsliebende Pflanzen gibt.
Und die gibt es!
Hier habe ich mal die Filter passend eigestellt, und siehe da: 557 trockenheitsverträgliche einheimische Stauden, Blumen und Gehölze werden angezeigt! *KLICK*
Trotzdem: Alle profitieren von einem gelegentlichen Guß, und somit von folgenden Dingen, die ich schon 2018 beschrieb und mir jetzt nochmal angeguckt und ergänzt habe
- Abwasch: trotz Spülmaschine bleibt immer wieder Abwasch für die Hand über. Wer in der Schüssel statt im Becken spült und das benutzte Wasser draußen statt über die Abwasserleitung entsorgt, hat ordentlich Wasser für die Blumen, sogar mit ein wenig Dünger inclusive 😉 Aber Achtung: Spüli aus dem Bioladen oder Neutralreiniger benutzen, und davon wenig. In konventionellem Spüli sind Stoffe, die der Umwelt nicht guttun, u.a. Tenside auf Erdölbasis. Mehr hier: *klick*
- kochen: wir kochen selten, aber wieso nicht das Nudel- oder Kartoffelwasser abgekühlt den dürstenden Pflanzen geben? Oder das Wasser vom säubern des Gemüses und Obsts? Oder…. Tatsächlich tu ich das. Und ich habe inzwischen neben dem Waschbecken eine schöne, alte Porzellankanne stehen, in die Klein- und Restmengen, zB das, was die Kaffeemaschine vor und nach jedem Kaffee beim spülen rauslässt, auffange
- Sehr viel Wasser brauchen wir immer bei der Honigernte. Die Siebe, Eimer, Werkzeuge, Menschen wollen von klebrigen Wachs- und Honigresten gesäubert sein, das braucht viele Zehnlitereimer voll mit gutem, kaltem, frischem Wasser. Das früher in den Ausguß ging, jetzt sofort nach draußen kommt!
Eine ganz schöne Schlepperei, aber hilft dem Garten kurzfristig – und geht nicht in die Kanalisation!
Dusche: Wenn ich vor der Dusche den Pfropfen unten schließe, kann ich nach der Dusche sage und schreibe fünf 5-Liter-Gießkannen mit einer Schüssel mit Ausguß vollschöpfen und das Wasser an besonders notleidende Pflanzen verschenken. Und ich bin keine Langduscherin, allerdings auch keine, die beim einseifen das Wasser abstellt…. und auch da kommt nichts schädliches in die Natur, denn ich benutze in der Dusche ja nur pflanzliches festes Shampoo, sonst nix. Das war 2018. Inzwischen hab ich die Methodik verfeinert, sozusagen, denn nicht immer mag frau direkt nach dem duschen fünf Kannen Wasser draußen verteilen. Und das Wasser länger dort zu lassen, taugt mir auch nicht. Die Dusche soll sauber werden. Deshalb hab ich eine kleine Wanne von de ole Frus Haus abgestaubt. Die kommt mit in die Dusche, und ich kriege es so sogar ganz gut hin, daß das meiste Shampoo in den Abfluß geht, der Rest aber einfacher in den Garten kommt.
- Reinigung: mein Staubsauger möchte regelmäßig den Filter ausgespült bekommen, das braucht immer mehrere Liter Wasser. Jetzt nehme ich dafür draußen den Gartenschlauch statt drin den Wasserhahn….
Gute Idee! Hab ich wieder vergessen gehabt….. aber ich muß auch den Filter VIEL seltener säubern, seit wir Ute haben….. trotzdem. Das werde ich wieder aufnehmen! sonstige Wäsche: im Waschbecken steht eine flache Schüssel, aus der das aufgefangene Wasser gleich nach zähneputzen und händewaschen oÄ nach draußen kommt. Das habe ich bisher nur im Hochsommer gemacht. Da es jetzt schon extrem trocken ist, habe ich nach der Abreise des Besuchs am 8.6. schon damit angefangen – und werde es wohl lange (oder ganz? Mal sehn) beibehalten.
A propos: daß man viel Wasser verbraucht und WIE viel – das merkt man eigentlich erst, wenn man sich drum kümmert, es möglichst nicht zu verschwenden…… es ist erstaunlich und erschreckend!
- Eine letzte, ziemlich gute Sache hab ich noch, die aber wohl nix für Jedermann ist, denn dazu brauchts einen großen Garten mit nicht einsehbaren Ecken: sommers pinkle ich sehr oft draußen. Nein, das finde ich NICHT eklig! Ich bin ja auch nur ein Tier – und solange ich gut „streue“ müffelt auch nirgends was. In der
Weide hängt immer mein Läppchen zum abwischen, das hole ich mir vorher und nehme es mit zum „stillen Örtchen“, wo auch immer das grad ist, und wechsle es regelmäßig aus. So spare ich viel Trinkwasser ein, das normalerweise schlicht durch die Klospülung rauscht, die grösste Verschwendung überhaupt!
Vielleicht habe ich nach diesem letzten Punkt meines Berichts nun ein, zwei zukünftige GartenbesucherInnen weniger? Ich hoffe nicht…..
Wie auch immer – sicherlich sind Anregungen für JedeN von Euch dabei, der oder die einen Garten oder Balkon sein oder ihr Eigen nennt. Die Anderen müssen selbst überlegen, Wasser SPAREN geht ja für JedeN von uns.
Und wer noch weitere Ideen hat – gern her damit!! 😃