Grundsteuerreformneuberechnungsmitwirkungsverpflichtung

Schönes Wort, gell? Solche Bandwurmwörter gibt es, hörte ich, nur in Deutschland….

Weniger schön ist, was dieses Wort für JedeN in D bedeutet, der oder die Wohneigentum besitzt. Nämlich: Angaben zu ebendiesem Eigentum zu machen, und zwar elektronisch, über das Portal des Grauens namens ELSTER.

Etwa drei Tage bevor der Brief des Finanzamtes im Postkasten war, der mich dazu aufforderte, diese Angaben zu mache, hörte ich einen Podcast, der mir die Nackenhaare aufstellte:

  • ELSTER – und dort muß man sich erstmal registrieren, selbst das ist schon schwierig (ich habs vor Jahren mal versucht)
  • 4 verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Angaben je nachdem, in welchem Bundesland mensch wohnt
  • nur bei Härtefällen mit Antrag nichtelektronisch (also auf Papier) erlaubt
  • Angaben wie Bodenrichtwert, genaue QM-Zahl, Flurstück etc sind vonnöten

Ach Du Sch***! Und dazu noch eine relativ kurze Frist (Ende Oktober läuft sie ab) dafür, daß überhaupt erst jetzt die Infoschreiben verschickt werden und schon die Telefone bei Finanzämtern und Steuerberatern, Grundbuchämtern etc heißlaufen und ELSTER überlastet ist….

Aber dann – die gute Nachricht, und die ist der Grund, wieso ich dies hier schreibe:

Es gibt in vielen Bundesländern (uA S-H) die Möglichkeit, online OHNE Formulare und OHNE ELSTER eine vereinfachte Erklärung abzugeben, und zwar hier *klick*

Diese Möglichkeit wird weder auf der Grundsteuerreform-Internetseite von S-H noch im Anschreiben erwähnt, wurde aber im Podcast vorgestellt. Ich habe auf der S-H-Seite in der Suche „vereinfachte Abgabe“ eingegeben und es daraufhin gefunden….. keine Ahnung, warum das so versteckt wird, denn es ist recht leicht damit:

Erst einige Fragen beantworten, um klarzustellen, ob mensch zu den Glücklichen gehört, die das können (Privateigentum, einfache Besitzverhältnisse etc), wenn das so ist, auf „registrieren“ klicken, eine Mail mit Log-Link bekommen, sich durch die Fragen klicken – und fertig. Bei mir, die ich Grundrisse und Grundbuchblatt schnell parat hatte, hat das 20 Minuten gedauert – das größte Problem war, daß ich nicht gleich die versprochene Mail bekommen habe.

Eines fehlt jetzt noch, dann bin ich durch damit: man bekommt postalisch einen Freischaltcode. Erst mit dem kann mensch die Daten abschicken, dazu muß mensch sich nochmal einloggen. Was eingegeben wurde, ist gespeichert, wenn mensch dasselbe Gerät mit demselben Browser benutzt.

Also – wer hier betroffen ist: ich empfehle SEHR, den obigen Link zu nutzen!

 

24 Kommentare zu “Grundsteuerreformneuberechnungsmitwirkungsverpflichtung

  1. […] viele andere auch (klick und klick) muss ich dem Finanzamt Angaben zu meinem Eigentum machen (naja, immer noch zum großen […]

  2. pflanzwas sagt:

    Ich glaube letzte Woche ist Elster zusammengebrochen 😅 Ich bin gespannt, ob und wie das dann irgendwann klappt.

  3. pflanzwas sagt:

    Ich kenne jemanden, der hat das noch vor sich, nur leider ist das Bundesland nicht dabei. Echt schade eigentlich. Da hast du ja Glück gehabt, Glückwunsch :-)!!!

  4. ladypark sagt:

    Super gut, vielen Dank dafür!!!

  5. beithe sagt:

    Danke für den Tipp. Ich hatte letzte Woche ein Schreiben in der Post und war schon am überlegen wann es strategisch am günstigsten ist. Weil Elster jetzt noch nicht richtig funktionieren soll…. Ich werde es mal mit so machen wie du. Wo sind nochmal meine Pläne und Flurkarten???

    • Fjonka sagt:

      *gg* Flustück, Gemarkung etc stehen im Grundbuchauszug. Bodenrichtwert kann man online nachschauen, wird im Ausfüllprozeß gut erklärt

  6. Bibo59 sagt:

    Achja und: Dreifamilienhaus kommt irgendwie nicht vor. Es gibt Ein- und Zweifamilienhaus, Eigentumswohnung, unbebautes Grundstück, und Mietshaus. Ist also gut möglich, dass ich doch was falsch eingegeben habe, bei der Nutzung. Aber das soll dann nicht mehr mein Problem sein.

  7. Bibo59 sagt:

    Und zwischen Steuererklärung und Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts musste ich ach noch den Zensus ausfüllen. Dieses mal müssen das alle Hauseigentümer, während von Mietern nur Stichproben genommen werden. Ich finde übrigens Papier nicht grundsätzlich besser. Ich tippe wesentlich schneller als ich mit der Hand schreibe und wenn ich mich mal verschrieben habe, kann ich den Zettel gleich nochmal neu besorgen.

    • Fjonka sagt:

      Ja, den hab ich auch gekriegt. Mich stört auch weniger das onlineausfüllen an sich, sondern, daß man sich da wieder wo registrieren muß. Beim Zensus hab ich deshalb auch aufs Formular in Papier gewartet.

  8. Bibo59 sagt:

    Alles halb so wild. Als ich davon hörte, habe ich mir Elster mal angesehen. Das Registrieren geht einfach. Du gibst einfach deine Steuer-Identifikationsnummer und deine Steuernummer ein, wartest ein paar Tage und bekommst dann ein Bildchen mit dem Du dich immer einloggen kannst.

    Nachdem ich das erledigt habe, habe ich erstmalig in meinem Leben meine Steuererklärung selbst ausgefüllt. Ich war sowieso sauer, weil die Steuerberaterin mir seit Jahren viel Geld für zwei Zettel abgenommen hat, in die sie jeweils eine 0 eingetragen hat.

    Dann kam die Aufforderung, die Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts innerhalb von Juli bis Oktober abzugeben und dabei lag ein Zettel mit allen wesentlichen Daten, die sie dazu schon hatten. also auch den Bodenrichtwert. Nur die Wohnungsgrößen hatten sie nicht.
    an einer Stelle kam ich immer an eine Fehlermeldung, da wollten Sie wissen, wie viel davon ich selbst nutze Zähler, Nenner. Erst als ich 100/100 eingetragen habe ging es weiter. Im Nachhinein viel mir auf, dass ich nicht ganz 100% nutze weil der Schuppen meines hinteren Nachbarn 1m auf meinem Grundstück liegt und der Zaun links schräg verläuft, so dass sein Garten hinten 60cm auf mein Grundstück überlappt. Ist mir aber auch egal.
    Bleibt die Frage, warum ich die Daten die sie sowieso schon haben und mir zugeschickt nochmal abtippen musste. 🤦🏽‍♀️ Der BORIS https://www.boris.nrw.de/borisplus/?lang=de ändert sich sowieso jedes Jahr und momentan ist er hier ziemlich hoch.

    • Fjonka sagt:

      Hier bekam man keinerlei Daten dazugeliefert, da hast Du es gut.
      Die Elsterregistrierung war bei mir damals alles andere als einfach (ich hab aufgegeben, weils einfach nicht klappen wollte, Fehlermeldungen noch und nöcher). Im Podcast sagen sie, daß die Seite schon jetzt überlastet ist und die Registrierungsbestätigung, wenn man sie geschafft hat, viele Wochen dauern kann.

  9. herzwild sagt:

    Für Bayern findet sich hier etwas: https://www.grundsteuer.bayern.de/
    Ich finde es wieder mal sehr seltsam, dass ich jetzt Angaben mache für etwas, was dann ab 2025 gilt…
    Eine Elster-Registrierung habe ich allerdings schon, da ich meine Steuererklärung schon seit Jahren über diesen Weg abgebe.

    • Fjonka sagt:

      Dann ist es wohl nicht so schlimm, Flächenmodell plus Erfahrung mit und Zugang zu Elster helfen.🙂
      Verstehe das, wer will.

    • Fjonka sagt:

      Interessant ist ja auch, daß Ihr das schon bekommen habt und offenbar informiert wurdet.
      Hier werden die Infoschreiben erst jetzt – die Frist läuft schon – überhaupt verschickt. Zuvor hatte ich mal irgendwo in einer Zeitung einen Nebensatz gelesen, daß sowas kommen soll, das war’s. Hätte ich nicht zufällig den podcast abonniert, in dem das diesmal Thema war, ich hätte NICHTS an Info gehabt, und eie gesagt: die Frist läuft schon, und jetzt laufen überall die Telefone heiß und die onlineseiten sind überlastet. Toll gemacht, liebes S-H

  10. Das ist echt mal ein großer Misthaufen. Ich mein, die haben doch schon alles. Jeder, der Eigentum hat, war für teuer Geld beim Notar und hat alle Angaben dort hinterlassen. Was also soll das? Noch dazu wohne ich wieder in dem allseits beliebten Bundesland, wo Dein vereinfachtes Modell nicht geht. Haben ein angeblich ein eigenes, ich mach mich mal auf die Suche.

    • Fjonka sagt:

      Das wird im podcast auch erklärt: wir müssen liefern, was die Ämter bis jetzt nicht geschafft haben: die Daten digitalisiert zusamnenführen.
      Ihr habt das „Flächenmodell“, laut podcast immerhin am leichtesten zu beantworten, die Fragen.

      • Ravens-Eye sagt:

        Naa Jaaa. Wenn ich nach „vereinfachtes Modell Bayern“ o.ä. suche komme ich in die Schleife für das Komplizierte. Egal, ich brauch sowieso langsam ’ne ELSTER-Nummer, ich hab das jetzt sooo lange stur ausgedruckt, grad zum Fleiß, aber wenn ich es weiterhin tue wird es schwierig, den Anschluss zu halten. Wie beim Übergang von Non-Smart auf Smartphones, um nicht vor den nicht-eigenen Kindern (i.e. des LG) als Depp dazustehen. Immerhin bis 2016 konnte ich es ganz gut kompensieren, dann war eigentlich die Bank schuld am Umstieg. Ohne fast nicht mehr machbar. Egal.

        ELSTER-Zeuchs hab ich am Sonntag, 14.7.22 per Mail beantragt, kam heute per Post. Frist zur Eingabe bis Mo, 18.7., dann Verfall. Langes Wochenende kennen die anscheinend nicht beim FA. Naja, eh nicht-existent in ’ner Bäckerei. Obwohl wir C-bedingt kaum noch Zusteller haben und die Post nur noch 1x/Woche kommt. Find ich ok. Für den Zahlenkram kann ich mir jetzt Zeit lassen, das meiste hab ich eh schon. Und sei’s drum, kriegen sie halt meine StE fortan auch per Diebesvogel.

        Danke für den dezenten A***tritt, ohne Deinen Blogeintrag wäre ich, wie ich mich kenne, am Tag des Fristablaufs fluchend am Lap gesessen. Wirklich danke 🙂

        • Fjonka sagt:

          Na, dann – gern geschehen 😃.
          Prinzipiell finde ich es aber auch schwierig, daß man mit Fakten dazu gezwungen wird, sich mehr und mehr zu figitalisieten. Auch, wo man’s gar nicht will. Bei mir war sas zB das onlinebanking. Hab ich nie gewollt, aber letztlich hier auf dem Land, wo die.Öffnungszeiten der Banken mit meinen Arbeitszeiten nicht zu vereinbaren sind, gemusst. Und jetzt, wo ich die Dinge von de ole Lüüd erledige, merke ich erst richtig, was ohne Computer alles NICHT mehr geht.
          Dir viel Glück mit der Erledigung (und ich hab gestern den oben erwähnten Freischaltcode bekommen und bin nun gespannt, ob’s klappt….

Platz für Klönschnack ...