Kleinvieh – Haarbürste

KleinviehHeute mal wieder zum Thema „Haare“, und zwar deshalb, weil ich doch nochmal auf die Bürstensache zurückkommen muß: wer hier länger mitliest, weiß: meine normalen Haarbürsten (lackiertes Holzgerüst, Draht“borsten“ in Plastik) machten schlapp, und getreu dem Motto: wenn was neues, dann umweltfreundlicher begab ich mich auf die Suche nach der besseren Bürste. Das stellte sich als garnicht so einfach heraus, weil ich ein wenig Bange hatte, meine leicht verknotenden Haare eventuell vergeblich von Naturbürsten entfilzen zu lassen (wer weiß, daß so eine Naturborstenbürste schnell mal über 20 Euro kostet und dann natürlich nicht mal eben im Laden ausprobierbar ist, der weiß, warum ich mich vor dem Test scheute). Dann kamen die Haare ab – ein idealer Zeitpunkt zum umstellen – und natürlich fand ich von dem Moment an nirgends mehr Naturborstenbürsten … Murphy grüßt schön …. Wochen später kam Steffi zu Besuch – und fand eine Wildschweinborstenbürste auf dem Markt. Die hat sie mir mitgebracht, und ich dachte: Na prima- haste wieder für die nächsten 3 Jahre Ruhe. Mein Fazit nach vielleicht 14 Tagen lautete:

Meine Bedenken haben sich als halbrichtig herausgestellt. Tatsächlich komme ich zum normalen morgendlichen bürsten bestens zurecht. Auch verfilztes ist kein Problem, weder morgens noch nach der Wäsche. Aber: nach dem waschen kriege ich einfach keinen Scheitel hin! Ich war gewohnt, mit der Drahtborstenbürste alle Haare nach hinten zu kämmen – und schon fiel ein Scheitel einfach so auseinander! Das geht jetzt nicht mehr… Manchmal ist es dann ja doch zu etwas gut, wenn frau aufhebt und nicht sofort aussortiert… meine Lösung: es liegt seit Jahrzehnten (ehrlich!) noch ein roter Plastikkamm bei mir rum, der schon auf der Wegwerf-Liste stand.

Aaaaaber. Leider hat sich herausgestellt, daß die heftige elektrische Aufladung der Haare beim bürsten nicht, wie ich gedacht hatte, dem zu dieser Zeit wochenlang über Angeln liegendem Hochdruckwetter geschuldet war. Nein, das blieb so, und außerdem merkte ich, daß die Borsten leider wirklich sehr schnell fettig wurden – und von ihnen dann meine Haare. Ich habe die Bürste dann gesäubert, aber das hielt bloß kurze Zeit vor und war noch dazu recht schwierig zu bewerkstelligen. Und zugunsten einer Bürste öfter Haarewaschen? Nein, das will ich auch nicht (und wäre auch kontraproduktiv im Sinne des Umweltgedankens) Ebensowenig habe ich Lust, wöchentlich meine Bürste zu säubern (und mit säubern meine ich nicht „Haare raus“, das mach ich eh nach jedem bürsten) Ich ging also wieder auf Bürstensuche, beschließend, daß diese eigentlich ja tolle Haarbürste fürs obere Bad super wäre (in dem ich mich immer mal zwischendurch bürste) nicht aber für „jeden Tag und nach dem waschen“. Es dauerte diesmal nicht gar so lange, daß mir ein Waschbär-Katalog ins Haus flatterte. Waschbär beantwortete mir, was weder unser hiesiger Bioladen noch der Bürsten-Spezialladen (Fachgeschäft kann man dan wohl nicht sagen, wenn sie so schlecht über ihre Waren Bescheid wissen….), den es seit kurzem in Flensburg gibt, mir sagen konnten: aus welchem Material ist bitteschön der Borstenträger für Eure Holzborstenbürsten? Bei der Bürste, die ich mir nun also gekauft habe, handelt es sich da um Naturkautschuk. Steht im Katalog. Im Netz leider nicht.

Von Holz-Plastik-Draht über Holz-Wildschwein zu Holz-Naturkautschuk-Holz

Von Holz-Plastik-Draht über Holz-Wildschwein zu Holz-Naturkautschuk-Holz

Diese Bürste habe ich jetzt länger getestet, bevor ich etwas dazu schreibe 😉 Und was soll ich sagen? Immer noch genauso gut wie die Drahtbürste. Scheitel-geeignet, leicht zu säubern und ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Nun kann ich bloß hoffen, daß das mit dem Naturkautschuk nicht auf irgendeine andere, mir noch nicht bekannte Art wieder ganz fürchterlich ist. Man kann ihn wohl umweltverträglich gewinnen – oder nicht. Und das ist bei keiner Stelle ausgewiesen, bei der ich bisher Bürsten mit Kautschuk gesehen habe – denn wenn man erstmal weiß, daß das Zeug Naturkautschuk heißt, kann man durchaus auch günstigere Orte im Netz zum Einkauf finden als den Waschbären. Ein Beispiel findet Ihr, wenn Ihr den Link anklickt. Ich bin jetzt versorgt für die nächsten Jahre, aber vielleicht hilft es Jemandem… Diesen Beitrag werde ich wieder bei der Linksammlung von Einab einreichen. Ich habe mal die vom letzten Monat verlinkt (jeden Monat am 10. gehts in einem anderen Blog weiter), weil dort in den Kommentaren unglaublich viele Tipps und Gedanken zusammengekommen sind – lohnt sich, die mal durchzugucken!

13 Kommentare zu “Kleinvieh – Haarbürste

  1. Zora sagt:

    man, das hätte ich mal besser gelesen, bevor ich mir eine Wildschweinbürste gekauft hab. Die find ich nämlich auch nicht so dolle. Ich hab das Gefühl, die kommt gar nicht durch die Haare bis auf die Kopfhaut durch. Nagut, ich brauch sie bloß für Reisen, da geht das schonmal, aber die ander variante klingt einfach besser.
    LG Zora

    • Fussel sagt:

      Die Naturborsten _sollen_ ja gar nicht bis auf die Kopfhaut runtergehen. Das Prinzip ist hier ein anderes: Die Borsten gleiten über die Haare drüber und schnippen elastisch zurück und lösen so Verfitzungen, ohne die Haare gleich abzureißen. Bis alles durchgebürstet ist, dauert es schon mal länger, aber gerade Leute mit brüchigeren Haaren profitieren da sehr davon. Die Haare leiden nicht so, weil die mechanische Belastung nicht so groß ist.

      Um die Naturborstenbürsten sauberzukriegen, empfiehlt sich ab und zu ein Bad in lauwarmem Wasser mit ein paar Tropfen Shampoo. Alle paar Wochen bis 3 Monate reicht, zumindest bei mir. Haare wasche ich ca. einmal wöchentlich.

  2. Bibo59 sagt:

    Ich hatte mit Wildsau auch nie den erhofften Erfolg. Vor Allem dann nicht, wenn die Haare mal lang waren.

  3. Rosenfrau sagt:

    Da bin ich einmal mehr froh um meine wirklich pflegeleichten Haare, uff. Einmal am Tag (morgens, logisch?! *g*) mit dem Holzkamm durch – feddisch 😉

  4. Zwergenmama sagt:

    Hallo, schön, dass du wieder dabei bist und danke für deinen interessanten Beitag. Ich habe übrigens seit Jahren eine solche Bürste, das ist die einzige, mit der ich auch bereits vor der plastikfreien Ära meine Haare gekämmt bekommen habe. Mit der Zeit wird der Kautschuk etwas härter und irgendwann ist er dann trotz guter Pflege aus der Holzhalterung gebrochen, aber das war erst nach mehreren Jahren, und da macht längst auch schon eine Plastikbürste schlapp nach dem letzten Ausgasen der Weichmacher. Schau auch mal auf Märkten- bei uns gibt es jedes Jahr einen Bürstenstand, und dort habe ich alle meine Bürsten her und teilweise sogar die kaputten umgetauscht, je nachdem wie sich das Material gelöst hatte…
    Viele Grüße von der Zwergenmama

  5. Marlene sagt:

    Hallo Fjonka,
    da bin ich ja froh, dass meine alte Holzbürste, die ich irgendwann mal in der Drogerie gekauft habe, immer noch hält. Und Dank deines Testberichts brauch ich auch nie Wildschweinborsten probieren (würde mir ohnehin irgendwie komisch vorkommen, mich mit Wildschwein zu bürsten :-).
    Danke fürs Mitmachen bei EiNab!
    Liebe Grüße,
    Marlene

  6. teff42 sagt:

    Aber schön isse, gell? 🙂

    • Fjonka sagt:

      Definitiv!
      Tut mir ziemlich leid, daß das jetzt so ist… aber sie wird ja weiter genutzt!

      • teff42 sagt:

        Ist ja nicht schlimm… Für mich wär die Wildschweinbürste wohl zu weich, da ich es mag mit den Bortsen über die Kopfhaut zu schubbeln. Und wenn die so doll rückfettet…
        Den Kommentar meinte ich wörtlich, in dem 3 Gestirn macht sich die „wilde Sau“ doch sehr ästhetisch 🙂 🙂 🙂

  7. Hallo Fjonka!

    Hier ist der Link zur aktuellen Blogparade #EiNaB

    Blogparade im Mai {EiNab}

    Aber ich glaube, Du hast eh schon hingefunden.

    Nun zum Thema: Nachdem ich ganz kurze Haare habe, besitze ich lediglich eine keine Rundbürste aus Holz mit Metallborsten an einem Metallring, mit der ich die Haare föhne. Diese Bürste habe ich vor nunmehr 30 Jahren geschenkt bekommen und sie ist noch immer genau so top wie damals.

    Weiteres „Werkzeug“ brauche ich nicht, da ich mich nicht frisieren muss 😉 Kurze Haare sind schon super!

    lg
    Maria

    • Fjonka sagt:

      Meine Holz-/Metallbürsten haben nie länger gehalten als 5 oder 6 Jahre! Früher war halt doch manches besser- auf alle Fälle die Langlebigkeit vieler Produkte!!!
      Trotz (halb-)langer Haare brauche ich auch nur eine Bürste – und nichtmal einen Föhn, weil ich einfach trocknen lasse (das braucht bei längeren Haaren bloß etwas Planung, denn mit nassen Haaren raus mag ich besonders winters nicht. Erkältungsgefahr!)

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